Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...
So langsam überlegt man sich doch schon, was dieses Leben noch zu bieten hat. Man spürt da was von kleiner Depression und hat schon mal sich selber etwas satt.
Obwohl, man hat ja einiges geschafft, sein Eigenheim gebaut und sich vermehrt, hier groß verzichtet, dort auch mal gerafft, ganz so, wie es sich bürgerlich gehört.
Ach ja, nun steht das Alter vor der Tür. Das wahre Leben, sagt man sich, beginnt. Dann reist man mutig an die Cote d’Azur und fühlt sich beinah schon als Sonntagskind.
Die letzte Chance zum letzten Dauerlauf. Doch gibt es Stunden, da blickt man zurück und macht dem Leben seine Rechnung auf. War es das nun, das große Lebensglück?
ein Sonett, schön. Es beklagt die Taubheit und Blindheit der Welt, ein recht interessantes Thema. Nur ein Hinweis: Sieh dir mal Quartett 2, Zeile 3, kritisch an. Wäre schön, wenn du mir mitteilen würdest, ob du auf Lob erpicht bist oder ob dir mehr an einer ehrlichen Meinung liegt.
danke für den Korrekturhinweis. Warum so hämisch, hast du das nötig? Mein Gott, wenn ich so allein durch deine eigenen Texte ginge! Und wer sieht auf andere herunter? Falls du mich meinen solltest: Ich sehe hier überhaupt keinen, ich habe im Gegenteil den Eindruck, dass dieser Blog kurz vor dem Einschlafen ist und sich alle in ihren Schlafsack gemümmelt haben, wo sie die nächsten hundert Jahre nicht mehr rauszukommen gedenken. Du solltest lieber, statt aggressive Sprüche abzulassen, was dafür tun, dass hier wieder Leben reinkommt. Dass ich hier überhaupt noch Texte poste, mache ich, weil ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe, dass mal wieder ein intelligenter Autor reinschaut und sich hier häuslich niederlässt. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.
Ein Mensch mit Träumen hat es nicht so leicht. Schwer sonnambul, ein seltnes Exemplar – man kennt die Reden hier und da vielleicht. Und meistens sind sie nicht mehr abwaschbar.
Der eine träumt vom kleinen Hauptgewinn, der andere von einer lieben Kinderschar. Das liegt dem Menschen in der Seele drin, er spricht nicht drüber: Keinen Kommentar!
Es zählt, was angenehm und Vorteil bringt. Wer träumt, verliert sehr schnell in dieser Welt, der hat sich von der Mitwelt ausgeklinkt, und manch ein Köter hat ihn angebellt.
Wenn einer gar noch große Träume hat, davon Reklame macht, davon laut spricht, sich aufführt wie der neue Goliath - sei sicher: Dessen Dach ist nicht ganz dicht.
ein schönes Gedicht, hat was Exotisches an sich. Ich bin zwar kein ausgesprochener Freund solcher Singsang-Gedichte, durch die immer Rilke und Epigonen kuckt, aber dieses Gedicht in seiner Harmonie liest sich angenehm. Mir gefällt besonders der Schluss, der könnte auch von mir sein.
schön, dass du dich noch mal gemeldet hast. Leider kann sich ein Gedicht nicht verirren, sondern nur der Autor, der es verfasst hat, so dass ich notgedrungen dich als Verfasser ansprechen musste, so ein Gedicht hat ja keine Ohren. Ich denke aber nicht, dass du mir irgendwelche Unanständigkeiten vorwerfen könntest, sondern nur, dass ich den tatsächlichen Fakt auch benannt und nicht drüberweg gelesen habe.
danke für deinen Kommentar, der für mich allerdings irgendwie rätselhaft rüberkommt. Gut, aber man muss ja nicht alles verstehen.
Hey gheggrun,
mir ist es egal, was und wie du schreibst, ich denke aber, auch ein nicht gerade euphorisierter Kommentar kann einem Autor einen Tipp geben, in welche Richtung er sich verirrt hat, ohne es zu merken. Aber falls du lediglich darauf aus bist, nichts als Beifall zu bekommen, so bin ich natürlich eine herbe Enttäuschung. Ich denke aber, was an dem Gedicht gut ist, habe ich auch anerkannt. Versuch mal, den Kommentar nicht als Verriss zu lesen, sondern als Hilfestellung.
Für den Teil deines Kommentars, der sich mit meinem Gedicht beschäftigt, hab besten Dank.
Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...
Die alten Augen sehen nicht mehr gut, das Buch, es liegt so schwer in ihrer Hand. Sie liest mit einer stillen Wissensglut, als wäre jedes Wort fest eingebrannt.
Wie dieses Lächeln das Gesicht verschönt, darüber nicht der kleinste Schatten fällt. Wohl niemals hat das Leben sie verwöhnt, sie trug nicht leicht an ihrer Frauenwelt.
Ein altes Foto, das ich kürzlich fand, das weder Namen noch den Ort verrät. Ganz sicher ist die Frau mit mir verwandt, mehr zu erfahren ist es jetzt zu spät.
Von ihr blieb nichts als das vergilbte Bild. Gern wüsste ich, wer sie gewesen ist, mein Suchen aber, das bleibt ungestillt. Ein wenig, glaub ich, hätt ich sie vermisst.
ich will ja nicht meckern, das Gedicht ist zumindest metrisch sauber geschrieben, aber findest du nicht auch, es könnte um 1820 geschrieben sein? Zumindest sprachlich und auch inhaltlich weist vieles darauf hin. Zu herzig, zu naiv, um nicht zu sagen süßlich bis peinlich.
Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...
An manchen Tagen ist mir nach Verreisen, da will ich von der schönen Welt was sehen, da will ich fremd durch fremde Straßen gehen, mir irgendwas vielleicht noch mal beweisen.
Wohin ich will? Ich habe keinen Schimmer. Doch etwas zerrt an mir herum seit Jahren: Noch niemals warst du auf den Balearen! Was dafür gut ich kenne, ist mein Zimmer.
Mein Sitzfleisch aber flüstert: Bleib zu Hause, man kann auch ohne fremde Städte leben. Doch ein Gefühl sagt mir: Du träumst daneben, dein Leben macht doch täglich bloß noch Pause.
Man müsste, ja man müsste fernverreisen, gewohnte Welt auch mal von außen sehen. Es kann ja sein, man würde sie verstehen und nicht bloß um die eigne Achse kreisen.
Nachmittags, wenn die Stadt ihren Augustatem in die Straßen bläst, sich alles nach der Kühle alter Häuser sehnt, die ihren Toren geschichtsträchtige Miasmen entsenden, sieht es aus, als ließe sich Dasein nur als Nichtstun ertragen.
Dann liegst du da, vom Stillstand des Tages ermattet, registrierst mit halbem Ohr die Geräusche der Straße, und plötzlich wird das Muster der Tapete lebendig, wie du es vorher noch nie bemerkt hattest und später nie mehr wiederfindest.
Der Nachmittag zieht sich hin, du denkst an nichts Bestimmtes, verbietest dir jede Bewegung, du lauschst dem Gesumm einer Fliege an der Fensterscheibe, hoffst noch auf einen sanften Sommerregen, und dann, endlich, ein lustloser Schlaf.
Mahnung der Ort, die Stadt, wo im Feuersturm eines Vormittags Menschen verglühten, als Überlebende sich schreiend in den Regen warfen, in den Regen, der schwärzer war als der Tod, und der Wind trug das Stöhnen der Sterbenden über die Insel.
Menschliche Schatten, eingebrannt in die Mauerreste jenes unbekannten Hauses, das auf keiner Erdenkarte verzeichnet war; Wüstenei, wohin die Augen blickten, und an den Abenden verloschen sogar die Sterne über Hiroshima.