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  • Um die SechzigDatum23.07.2016 09:05
    Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...

    So langsam überlegt man sich doch schon,
    was dieses Leben noch zu bieten hat.
    Man spürt da was von kleiner Depression
    und hat schon mal sich selber etwas satt.

    Obwohl, man hat ja einiges geschafft,
    sein Eigenheim gebaut und sich vermehrt,
    hier groß verzichtet, dort auch mal gerafft,
    ganz so, wie es sich bürgerlich gehört.

    Ach ja, nun steht das Alter vor der Tür.
    Das wahre Leben, sagt man sich, beginnt.
    Dann reist man mutig an die Cote d’Azur
    und fühlt sich beinah schon als Sonntagskind.

    Die letzte Chance zum letzten Dauerlauf.
    Doch gibt es Stunden, da blickt man zurück
    und macht dem Leben seine Rechnung auf.
    War es das nun, das große Lebensglück?

  • Hey atti,

    ein Sonett, schön. Es beklagt die Taubheit und Blindheit der Welt, ein recht interessantes Thema.
    Nur ein Hinweis: Sieh dir mal Quartett 2, Zeile 3, kritisch an. Wäre schön, wenn du mir mitteilen würdest, ob du auf Lob erpicht bist oder ob dir mehr an einer ehrlichen Meinung liegt.

    Elektra

  • Von kleinen und großen TräumenDatum14.09.2015 16:51
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Von kleinen und großen Träumen

    Hey Mcberry,

    danke für den Korrekturhinweis. Warum so hämisch, hast du das nötig? Mein Gott, wenn ich so allein durch deine eigenen Texte ginge! Und wer sieht auf andere herunter? Falls du mich meinen solltest: Ich sehe hier überhaupt keinen, ich habe im Gegenteil den Eindruck, dass dieser Blog kurz vor dem Einschlafen ist und sich alle in ihren Schlafsack gemümmelt haben, wo sie die nächsten hundert Jahre nicht mehr rauszukommen gedenken. Du solltest lieber, statt aggressive Sprüche abzulassen, was dafür tun, dass hier wieder Leben reinkommt. Dass ich hier überhaupt noch Texte poste, mache ich, weil ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe, dass mal wieder ein intelligenter Autor reinschaut und sich hier häuslich niederlässt. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.

    Elektra

  • Von kleinen und großen TräumenDatum14.09.2015 07:11
    Thema von Elektra im Forum Gesellschaft

    Ein Mensch mit Träumen hat es nicht so leicht.
    Schwer sonnambul, ein seltnes Exemplar –
    man kennt die Reden hier und da vielleicht.
    Und meistens sind sie nicht mehr abwaschbar.

    Der eine träumt vom kleinen Hauptgewinn,
    der andere von einer lieben Kinderschar.
    Das liegt dem Menschen in der Seele drin,
    er spricht nicht drüber: Keinen Kommentar!

    Es zählt, was angenehm und Vorteil bringt.
    Wer träumt, verliert sehr schnell in dieser Welt,
    der hat sich von der Mitwelt ausgeklinkt,
    und manch ein Köter hat ihn angebellt.

    Wenn einer gar noch große Träume hat,
    davon Reklame macht, davon laut spricht,
    sich aufführt wie der neue Goliath -
    sei sicher: Dessen Dach ist nicht ganz dicht.

  • Der SchreiDatum08.09.2015 16:54
    Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...

    Schreie der Krähen
    zwischen Straße und Dächern,
    und du beruhigst dein Blut,
    verschluckst den Schrei,
    der aus der Kehle will.

    Still nun die Straße
    wie zuvor, nur ein, zwei
    Laute menschlicher Äußerung
    hinter Gardinen, ein Nichts,
    das nichts verbirgt.

    Du sitzt und lauschst,
    und du erlebst diesen Morgen
    als einen Freund, der mit dir
    spricht ohne ein Wort,
    als einen Wind.

  • Haiku IIIDatum08.09.2015 16:48
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Haiku III

    Hey Alcedo,

    Haiku immer nur ohne Menschen, nur Natur.

    Elektra

  • IsphahanDatum08.09.2015 16:47
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Isphahan

    Hey Katerchen,

    ein schönes Gedicht, hat was Exotisches an sich. Ich bin zwar kein ausgesprochener Freund solcher Singsang-Gedichte, durch die immer Rilke und Epigonen kuckt, aber dieses Gedicht in seiner Harmonie liest sich angenehm.
    Mir gefällt besonders der Schluss, der könnte auch von mir sein.

    Elektra

  • Die VorfahrinDatum05.09.2015 08:27
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Die Vorfahrin

    Hey gheggrun,

    schön, dass du dich noch mal gemeldet hast. Leider kann sich ein Gedicht nicht verirren, sondern nur der Autor, der es verfasst hat, so dass ich notgedrungen dich als Verfasser ansprechen musste, so ein Gedicht hat ja keine Ohren. Ich denke aber nicht, dass du mir irgendwelche Unanständigkeiten vorwerfen könntest, sondern nur, dass ich den tatsächlichen Fakt auch benannt und nicht drüberweg gelesen habe.

    Elektra

  • SommermorgenDatum03.09.2015 08:33
    Thema von Elektra im Forum Natur

    Leb diese Frühe,
    der Morgen öffnet die Augen
    wie einer, der lange anderwärts
    weilte, wo Erde und Sterne
    sich zärtlich berührten.

    Allein die Schatten
    beweisen den Lauf der Sonne,
    wenn sie über den Dächern deiner
    Stadt aufsteigt wie die Göttin
    von Samothrake.

    Etwas wie Glanz in den
    Straßen, die Mauern erhalten
    die Farben zurück, und du hoffst
    auf ein leises Glück, wofür
    aller Sommer geschieht.

    Und du weißt,
    ein solches Glück gibt es
    in Wahrheit nicht, leb diese Stunde,
    ehe sie vergeht, ehe all deine
    Sommer enden.

  • Die VorfahrinDatum31.08.2015 20:08
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Die Vorfahrin

    Hey Mcberry,

    danke für deinen Kommentar, der für mich allerdings irgendwie rätselhaft rüberkommt. Gut, aber man muss ja nicht alles verstehen.

    Hey gheggrun,

    mir ist es egal, was und wie du schreibst, ich denke aber, auch ein nicht gerade euphorisierter Kommentar kann einem Autor einen Tipp geben, in welche Richtung er sich verirrt hat, ohne es zu merken. Aber falls du lediglich darauf aus bist, nichts als Beifall zu bekommen, so bin ich natürlich eine herbe Enttäuschung. Ich denke aber, was an dem Gedicht gut ist, habe ich auch anerkannt. Versuch mal, den Kommentar nicht als Verriss zu lesen, sondern als Hilfestellung.

    Für den Teil deines Kommentars, der sich mit meinem Gedicht beschäftigt, hab besten Dank.

    Elektra

  • Die VorfahrinDatum31.08.2015 09:25
    Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...

    Die alten Augen sehen nicht mehr gut,
    das Buch, es liegt so schwer in ihrer Hand.
    Sie liest mit einer stillen Wissensglut,
    als wäre jedes Wort fest eingebrannt.

    Wie dieses Lächeln das Gesicht verschönt,
    darüber nicht der kleinste Schatten fällt.
    Wohl niemals hat das Leben sie verwöhnt,
    sie trug nicht leicht an ihrer Frauenwelt.

    Ein altes Foto, das ich kürzlich fand,
    das weder Namen noch den Ort verrät.
    Ganz sicher ist die Frau mit mir verwandt,
    mehr zu erfahren ist es jetzt zu spät.

    Von ihr blieb nichts als das vergilbte Bild.
    Gern wüsste ich, wer sie gewesen ist,
    mein Suchen aber, das bleibt ungestillt.
    Ein wenig, glaub ich, hätt ich sie vermisst.

  • LiebesrisikoDatum31.08.2015 09:15
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Liebesrisiko

    Hey gheggrun,

    ich will ja nicht meckern, das Gedicht ist zumindest metrisch sauber geschrieben, aber findest du nicht auch, es könnte um 1820 geschrieben sein? Zumindest sprachlich und auch inhaltlich weist vieles darauf hin. Zu herzig, zu naiv, um nicht zu sagen süßlich bis peinlich.

    Elektra

  • Zwischen den StühlenDatum28.08.2015 17:48
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Zwischen den Stühlen

    Hey Mcberry,

    hab vielen Dank fürs Reinsehen.

    Elektra

  • Zwischen den StühlenDatum28.08.2015 07:23
    Thema von Elektra im Forum Gesellschaft

    Nicht nach uns
    werden Kriege sein, bluten
    die Städte, brennen die Menschen,
    verröcheln Ungeborene in den
    Leibern der Mütter.

    Nicht nach uns
    werden die Davongekommenen
    um Wasser flehen, um Brot, um Obdach,
    das bisschen, was der Mensch
    zum Leben braucht.

    Nicht nach uns
    werden Dichter die Schmerzen
    der Liebe, die Schatten der Wälder,
    die Wildheit der Meere, noch den
    Ruf des Kuckucks besingen.

    Unser Bleiberecht in der Welt
    ist bemessen. Sorglos sitzen wir
    zwischen den Stühlen des Gestern
    und des Morgen. Auf eigene Rechnung
    und ohne Gewähr.

  • Warum nicht mal verreisenDatum21.08.2015 07:03
    Thema von Elektra im Forum Philosophisches und Gr...

    An manchen Tagen ist mir nach Verreisen,
    da will ich von der schönen Welt was sehen,
    da will ich fremd durch fremde Straßen gehen,
    mir irgendwas vielleicht noch mal beweisen.

    Wohin ich will? Ich habe keinen Schimmer.
    Doch etwas zerrt an mir herum seit Jahren:
    Noch niemals warst du auf den Balearen!
    Was dafür gut ich kenne, ist mein Zimmer.

    Mein Sitzfleisch aber flüstert: Bleib zu Hause,
    man kann auch ohne fremde Städte leben.
    Doch ein Gefühl sagt mir: Du träumst daneben,
    dein Leben macht doch täglich bloß noch Pause.

    Man müsste, ja man müsste fernverreisen,
    gewohnte Welt auch mal von außen sehen.
    Es kann ja sein, man würde sie verstehen
    und nicht bloß um die eigne Achse kreisen.

  • UnsertwegenDatum18.08.2015 07:56
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Unsertwegen

    Hey salz,

    eigentlich geht es hier ja nicht gerade um Trost, und ein Sommergedicht ist es auch nicht. Aber danke für deinen Vorschlag.

    Elektra

  • HiroshimaDatum14.08.2015 09:19
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Hiroshima

    Danke, Munk, für deinen verständnisvollen Kommentar.

    Gruß Elektra

  • Ich sag nur AugustDatum14.08.2015 08:55
    Thema von Elektra im Forum Natur

    Nachmittags, wenn die Stadt
    ihren Augustatem in die Straßen bläst,
    sich alles nach der Kühle alter Häuser sehnt,
    die ihren Toren geschichtsträchtige Miasmen
    entsenden, sieht es aus, als ließe sich
    Dasein nur als Nichtstun ertragen.

    Dann liegst du da, vom Stillstand des Tages
    ermattet, registrierst mit halbem Ohr
    die Geräusche der Straße, und plötzlich wird
    das Muster der Tapete lebendig, wie du es
    vorher noch nie bemerkt hattest und
    später nie mehr wiederfindest.

    Der Nachmittag zieht sich hin,
    du denkst an nichts Bestimmtes, verbietest
    dir jede Bewegung, du lauschst dem Gesumm
    einer Fliege an der Fensterscheibe, hoffst noch
    auf einen sanften Sommerregen, und dann,
    endlich, ein lustloser Schlaf.

  • Der KlassikerDatum09.08.2015 16:02
    Foren-Beitrag von Elektra im Thema Der Klassiker

    Was soll denn das, Seremir, willst du hier PR für "Romeo und Julia" machen? Das kommst du aber zu spät.

    Eletra

  • HiroshimaDatum06.08.2015 09:12
    Thema von Elektra im Forum Diverse

    Mahnung der Ort, die Stadt,
    wo im Feuersturm eines Vormittags
    Menschen verglühten, als Überlebende
    sich schreiend in den Regen warfen,
    in den Regen, der schwärzer war als
    der Tod, und der Wind trug das Stöhnen
    der Sterbenden über die Insel.

    Menschliche Schatten,
    eingebrannt in die Mauerreste
    jenes unbekannten Hauses, das auf keiner
    Erdenkarte verzeichnet war; Wüstenei,
    wohin die Augen blickten, und
    an den Abenden verloschen sogar
    die Sterne über Hiroshima.

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