#1

Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 31.08.2015 09:25
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Die alten Augen sehen nicht mehr gut,
das Buch, es liegt so schwer in ihrer Hand.
Sie liest mit einer stillen Wissensglut,
als wäre jedes Wort fest eingebrannt.

Wie dieses Lächeln das Gesicht verschönt,
darüber nicht der kleinste Schatten fällt.
Wohl niemals hat das Leben sie verwöhnt,
sie trug nicht leicht an ihrer Frauenwelt.

Ein altes Foto, das ich kürzlich fand,
das weder Namen noch den Ort verrät.
Ganz sicher ist die Frau mit mir verwandt,
mehr zu erfahren ist es jetzt zu spät.

Von ihr blieb nichts als das vergilbte Bild.
Gern wüsste ich, wer sie gewesen ist,
mein Suchen aber, das bleibt ungestillt.
Ein wenig, glaub ich, hätt ich sie vermisst.


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#2

RE: Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 31.08.2015 11:06
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Halloahüh, elektra!
Hättest Du Lust zu einer kleinen Retourkutschenfahrt? Etwa so:
"Ich will ja nicht meckern, zumindest ist das Gedicht metrisch ok,
aber findes Du nicht auch, daß es zu sentimental, ... fast peinlich"
Jetzt ernsthaft: ich finde S3Z4 wäre als Anfangsvers besser, denn
S1+2 sprechen von einer Person und die Aussagen treffen auf ein
Bild nicht zu, z.B.: "Die Augen sehen nicht mehr gut".
Über andere Problemchen will ich wirklich nicht 'meckern'.
FG


Hastanirwana
GHEG
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#3

RE: Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 31.08.2015 12:57
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hi alle miteinander,

ich stelle mir vor, wie auf dem angegilbten Portrait eine alte Dame in ein schweres in Leder eingebundenes
Photoalbum sieht und sinnt, wer die Leute da auf den Bildern sind. Und ob sie etwas mit ihnen zu tun hatte.

Das Bild im Album, welches wir nicht sehen, zeigt natürlich eine andere Frau, die auf ein Portrait schaut. Und
in diesem wiederum betrachtet eine Lady eine Daguerreotypie, auf welcher sich ihre Mutter ein gemaltes Bild
anschaut aus einer Zeit, die sich mit Vervielfältigungen noch nicht herumschlug. Und immer so weiter...

Kann ich sehr gut leiden den Text. Ob sentimental oder nicht, bald werden die meisten von uns ihr Ahnenarchiv
hüten. Wir setzen unsere eigene Spanne Zeit in eine Relation, die über den Tellerrand hinausreicht. Hoffentlich.
Zwischen Ahnenkult und Vergessen findet jeder seine Mitte. Das bißchen Wehmut schadet nicht. HG - mcberry

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#4

RE: Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 31.08.2015 20:08
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Hey Mcberry,

danke für deinen Kommentar, der für mich allerdings irgendwie rätselhaft rüberkommt. Gut, aber man muss ja nicht alles verstehen.

Hey gheggrun,

mir ist es egal, was und wie du schreibst, ich denke aber, auch ein nicht gerade euphorisierter Kommentar kann einem Autor einen Tipp geben, in welche Richtung er sich verirrt hat, ohne es zu merken. Aber falls du lediglich darauf aus bist, nichts als Beifall zu bekommen, so bin ich natürlich eine herbe Enttäuschung. Ich denke aber, was an dem Gedicht gut ist, habe ich auch anerkannt. Versuch mal, den Kommentar nicht als Verriss zu lesen, sondern als Hilfestellung.

Für den Teil deines Kommentars, der sich mit meinem Gedicht beschäftigt, hab besten Dank.

Elektra


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#5

RE: Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 04.09.2015 07:44
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Ja, das ist alles richtig, was Du sagst, nur sollten die 'Tipps' für den Autor, der sich
verirrt hat, ohne es zu merken, lediglich seinen Text betreffen, nicht den Schreiber
persönlich, denke ich.


Hastanirwana
GHEG
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#6

RE: Die Vorfahrin

in Philosophisches und Grübeleien 05.09.2015 08:27
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Hey gheggrun,

schön, dass du dich noch mal gemeldet hast. Leider kann sich ein Gedicht nicht verirren, sondern nur der Autor, der es verfasst hat, so dass ich notgedrungen dich als Verfasser ansprechen musste, so ein Gedicht hat ja keine Ohren. Ich denke aber nicht, dass du mir irgendwelche Unanständigkeiten vorwerfen könntest, sondern nur, dass ich den tatsächlichen Fakt auch benannt und nicht drüberweg gelesen habe.

Elektra


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