deine zeilen treffen stilsicher die melancholie der jahreszeit. der text scheint mir in wortwahl und metaphorik gelungen. prosaschreiber würden sich einen essay genehmigen und minimalisten wie ich noch kürzer fassen.
(das mache ich mal: farben verfliegen /kehre sie unter frühes laub /auf dem gehweg verwehte grüsse/"wie geht es dir"/wie lauernde tiere die falter fressen keine Antwort /mit dem herbst schwindet alles /und stirbt wenn ich es recht bedenke, gefällt mir deine version vielleicht doch etwas besser) tschüs chip
ein typischer gemini text, todessehnsüchtig. ihr beide seid schon irgendwie lesenswert. schade, dass der gute alte zwilling mal wieder gesperrt ist. anscheinend will er es so. begabt, aber destruktiv. hält leider immer bis zum unvermeidlichen rauswurf durch.
hat immer was, in erinnerungen zu schwelgen. aber dem verwelken zu entgehen wäre nur verzicht ein weg. rosen sind nicht selektiv zu haben: du meidest ihre blütenpracht oder kriegst sie voll ins gesicht. ob worte nicht vertrocknen können, überlege ich ernsthaft. einen immergrünen text zu schreiben wäre erstrebenswert. hoffen wir das beste für unsere produktionen. diese gartenidylle scheint mir schon nahe dran. tschüs chip.
lautlos gleiten /möwen heran und immer spürt man /den atem des meeres den wind
Hallo Elisa,
gefallen mir gut, diese zeilen. keine flache naturschwärmerei. ein vanitas motiv ohne moral in s2. die stimmung bis zuletzt undefinierbar und ambivalent. die schlusszeile gefiele mir besser als: "... atem des meeres im wind " so ist wind ein meeresatem. etwas kompakter dargeboten wäre der beitrag m. e. leichter lesbar. zerbröseln sinnvoller sätze halte ich für eine modeerscheinung. verse werden dadurch nicht lyrischer. und dem text mangelt es an nichts. tschüs chip
anscheinend nahen die schönen tage. möge auch die versprochene leichtigkeit ein omen sein. mit reichlich impfschutz gegen viren ausgestattet, verspricht dieser sommer noch vergnügen. willkommen in diesem verschlafenen forum. tschüs chip
mit ruhe überdeckte leere wozu sollen feiertage denn gut sein ein lustiger wirbel dicker schneeflocken schmolz im sonnenschein nichts blieb liegen p.s. opa hat immer noch keinen impftermin
ein gebäude bewohnt von wenigen wesen - obwohl macs version einer bude für 3 besen auch was hat - deren kristalline struktur, gentechnisch perfektioniert, keine echte wahlverwandschaft vermuten läßt.
als heterogen beschrieben und zwangsgebleicht, interessiert die frage, wo dieses "autsch" reinkommt. misfällt solch transgenen kreaturen ihre einheitskleidung? mögen sie rosa und bleu vllt. besser leiden? oder gerät die reaktion des lesers auf eine fraglich tautologische semantik hier unvermutet in den text?
das behaupte ich mal gar nicht wissen zu wollen, lese es als rätsel so oder so mit interesse. tschüs chip
man kennt sich noch nicht. du hast den gewinnertext 20 verfasst; das macht jeden nächsten beitrag problematisch wegen der hohen erwartungen an den autoren. du stürzt dich da mutig rein: weiter so!
da ich nur für mich sprechen kann: meine sache sind minimal texte und verknappung ist mein stil. also kein wunder, dass mir dieser text noch immer zu viele wörter hat. dadurch wird die brutalität des heimlichen leides abgemildert, das gross ist, denn LD kommt trauerumwölkt und LI weiss ihm nichts mitzugeben. vor allem der anfang tüddelt herum. nicht die dauer des besuchs stört, sondern wie diese beschrieben wird bevor von aufbruch die rede ist. an sich natürlich kein widerspruch aber unteroptimal in einem minimal text, der die szene zwischen wenigen worten entfaltet um mehr zu verschweigen als gesagt werden muss. darf ich mal: deine traurigkeit kennt mich /kommt abends zu besuch wohnt einsamkeit hinter bleiernen stirnen /oder in herzzimmern? nimm etwas mit /wenn du in die unbekannte nacht verschwindest ein wort wollte ich dir mitgeben /ist aber nicht zur hand
ganz offensichtlich gefällt mir dein text und ich hoffe noch viel von dir zu lesen. tschüs chip
dein text überzeugt im lyrischen impuls: ein poetenschicksal wird glaubwürdig in szene gesetzt.
ein sänger verleiht seiner not ausdruck. sein untergang so unausweichlich wie in einer griechischen tragödie, ist diese kunst rein und keinem publikum gewidmet, d.h.er heischt nicht um anerkennung. selbst wenn ihm nicht alles spontan entfiele, bliebe ihm doch gewiß keine zeit mehr, seine noten für uns aufzuzeichnen. so wird der erzähler zu einem teil der botschaft: dem wesen der kunst kann sich ein konsument nur annähern, aber die sache selbst nicht greifen; deshalb gehen die jäger leer aus.
an der form darf noch ein bißchen gefeilt werden. der kern steht. ein guter text. tschüs chip
platitüden in kindersprache werden durch letztere weder entschuldigt noch besser.
was wolltest du zum ausdruck bringen? das christkind als sündenbock der zivilisation? tierwohl als frommer kinderwunsch zum fest hätte zumindest eine angemessene lyrik verdient:
ZitatLiebes Christkind träum’ beim Schlafen /auch ans Glück von all den Schafen
es heißt entweder denk ans glück von .... oder träume von .... teilweise ergibt sich für mich auch kein Sinn.
ZitatUnd dann auch zu all dem Schönen, sollte Kinderblöken tönen.
kinder sollen keine lieder mehr singen? und dann diese unsäglichen bilder. echt, alain. das kannst du besser. tschüs chip
Zitaten passant Der Schalk, der sonst nur froh und frei/ dich zuschwallt und belächelt, durchsinnt, wie er verlauten ließ, /im Marschgepäck die Welt? Es hätte sich zum selben Zweck/ sein Schnabelschuh voll Calvados /ihm allerherzlichst zugesellt.
Lass sehen, eisvogel!
was dein geheimnisvolles li von einem schalk zu erzählen weiß: die welt zu durchsinnen benötigt selbst ein personifizierter witzbold weder gepäck noch seine schuhe, weswegen deren zweckentfremdung einleuchtet.
jeglicher verzicht auf reiseberichterstattung betont die beziehung zwischen dem li und seinem schalkhaften alter ego ( - wie fast jedes ld -) welche die geneigte leserschaft ausschließt und leicht frustriert zurücklässt. nun, die bekanntschaft mag tiefer gehen und calvados durchtränkt sein. ein flüchtiger text, fantasie hörensagen, geschrieben wie ein streiflicht. eigentlich ganz originell. tschüs chip
alcedo@ entscheidungsträger im e-literatum halten unbeirrbar daran fest, die literarische qualität von beiträgen deutlich höher zu bewerten, als das interesse ihrer letzten getreuen user. wieviel abwanderung braucht ihr um zu merken, dass die formel nicht wirklich aufgeht?