#1

Welle7

in Natur 19.09.2017 09:45
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

WELLE7

Die Welle kam, es war die Siebte heute,
als früh am Morgen ich den Strand betrat.
Ich sah von Weitem ihre Missetat:
Sie holte sich gar lustvoll ihre Beute.

Die Erste bis zur Sechsten waren milde.
Sie warfen ein paar Muscheln auf den Strand
und gleissten hell im Sonnenlichtgewand.
Die Siebte erst zerschlug mein Sandgebilde.

Ich hatte es mir sorgsam aufgebaut.
In jedem Sandkorn steckte meine Liebe,
doch Welle Sieben brach es mir entzwei.

Nun ist's mit meiner Schwärmerei vorbei.
Es fühlt sich an wie sieben Seitenhiebe.
Sie hat mir meinen schönsten Traum geklaut.

Dänemark, im Juli 2017

Eine Legende besagt, dass jede siebte Welle stärker ausfällt als die anderen davor.

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#2

RE: Welle7

in Natur 19.09.2017 18:45
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Gugol

die Wellen schienen friedlich bis zur siebten. Diese aber hat des LI geliebte Sandburg geschafft.
Ein klassisches Sonett füllt sich mit Meeresbrandung.
Die Legende ist natürlich wahr: Alles scheint eine Weile gut zu gehen, die heimtückische Leichtigkeit
des Seins wiegt uns in trügerischer Sicherheit. Plötzlich ohne Vorboten irgendwie leider doch nicht
und schon kracht es gewaltig. Da kann wahrscheinlich jeder mitreden, das haben wir alle schon erlebt.

Sei willkommen unter den E-literaten. Du führst dich mit einem starken ersten Beitrag ein.
Danke auch für die Teilnahme an unserer Sommerausschreibung. Spätsommerliche Grüße -mcberry

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#3

RE: Welle7

in Natur 19.09.2017 18:56
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Hallo mcberry und herzlichen Dank für die nette Begrüssung. Ich denke, gar auf dem Meer hat es was mit der siebten Welle; jedenfalls zählte ich eine halbe Nacht lang während eines Sturms zwischen Menorca und Empuriabrava im Bug des 12m Segelschiffs die schwächeren und starken Wellen.
Sollten wir aufhören mit Sandburgen bauen, nur weil wir mit Zerstörung rechnen müssen? Ich denke das Leben würde sehr arm dadurch, denn allein das Tun stellt Befriedigung dar, wenn das Leben an sich auf Fels steht.
E liebe Gruess, gugol

zuletzt bearbeitet 21.09.2017 17:54 | nach oben

#4

.

in Natur 20.09.2017 00:30
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 15.01.2019 17:24 | nach oben

#5

RE: Welle7

in Natur 20.09.2017 08:06
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Besten Dank für den freundlichen Willkommensgruss, Joame Plebis (was dein Name wohl bedeutet?). Es freut mich, dass dir mein Sonett gefällt. Es ist eins der wenigen Gedichte, deren Thema ich tagelang mit mir herum trug, und als es dann reif war, schrieb ich es und änderte nichts mehr daran. Normalerweise beginnt ja nach der ersten Niederschrift die richtige Arbeit erst.
E liebe Gruess, gugol

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#6

RE: Welle7

in Natur 06.10.2017 19:26
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Herzlichen Glückwunsch, Gugol!

mit dem Startgedicht ziehst du gelassen auf die Überholspur und gewinnst eine Ausschreibung!
Siegergedichte werden von würdigen Urkunden gesäumt. Soll ich auch eine Eule drunter hängen?

...............................

zuletzt bearbeitet 06.10.2017 19:37 | nach oben

#7

RE: Welle7

in Natur 07.10.2017 14:00
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Vielen Dank mcberry für die Beglückwünschung, die Urkunde und natürlich die Eule. Ich werde wohl in diesem Forum nicht sehr aktiv sein, weil ich schon in einem anderen fleissig mitschreibe und dort viel mehr Zeit verbringe, als für meinen Rücken und meine anderen Verpflichtungen gesund ist. ;-) Dennoch schaue ich gern ab und zu hier vorbei, die Stimmung gefällt mir nämlich ausnehmend gut. Beste Grüsse, gugol

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#8

RE: Welle7

in Natur 04.02.2018 04:03
von HajoHorst (gelöscht)
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Tsunami: Jemand,
der nur Wellen kennt, weiß nichts
von großen Wogen.

zuletzt bearbeitet 04.02.2018 04:04 | nach oben

#9

RE: Welle7

in Natur 07.02.2018 15:57
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Ja, ein Tsunami ist dann einfach eine Kategorie für sich. Hier geht es um die kleinen Wünsche, Hoffnungen und Träume. LG gugol

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#10

RE: Welle7

in Natur 18.08.2018 01:04
von HajoHorst (gelöscht)
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Mir geht es um die großen Erschütterungen, die den Künstler in die Kreativität treiben. um sich mit seinem Werk von den Modalitäten dieser Welt (besonders Raum und Zeit) wenigstens während der Dauer seines Schaffens zu befreien.

HajoHorst (18.08.2018, 1:03)

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#11

RE: Welle7

in Natur 18.08.2018 17:36
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Ja das mag sein, aber wenn du ein Gedicht kommentierst, geht es weniger darum, worum es dir geht, sondern wovon das Gedicht handelt. Und Tsunami ist wirklich ein völlig anderes Phänomen als die normalen Wellen, die an einen Strand schwappen und Sandburgen-Träume zerstören.
Aber ja klar, auch die Tsunami-Krisen gibt es, kennt wohl jeder in der ein oder anderen Form. Wenn daraus Kreativität erwächst, haben sie sogar was Gutes.

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#12

RE: Welle7

in Natur 20.08.2018 11:17
von HajoHorst (gelöscht)
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Wozu veröffentlich man denn ein Gedicht? Es soll doch den LESER animieren! Zum nachdenken, nachempfinden. (Und ich will mich nicht mit kleinlichen Phänomenen beschäftigen). Sandburgen-verwaschende Wellen kommen täglich x-mal vor. Wen plagen schon Sandburgen-TRÄUME?.

HajoHorst

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