Wir haben doch nur diese eine Zeit,
dies Leben, ungewollt und unbekannt.
Und uns, den Kinder der Genügsamkeit,
hat sich das Stilleschweigen eingebrannt.
Das Leid der andern kann uns nicht berühren,
es reicht, was wir am eignen Leib verspüren.

Verblüht sind wir und waren niemals jung,
wir fragten niemals nach des Daseins Sinn.
Wir leben hin für uns ganz ohne Schwung,
das nackte Leben schon ist uns Gewinn.
Wir wissen es, dass sie uns massakrieren -
doch bleibt uns nur ein stilles Akzeptieren.

In dieser Welt des Schweigens und des Nichts,
wo jedes Widerwort als Aufruhr gilt,
zerrt man uns vor die Schranken des Gerichts,
bleibt jeder Traum von Freiheit ungestillt.
Wir schweigen, müssen uns darein bescheiden.
Es hilft ja nichts, es lässt sich nicht vermeiden.

Dem Inhalt - der Botschaft - des Gedichtes muss ich widersprechen. Immer ist es möglich auszubrechen - kostet nur ein wenig Mut. LG Uschi (oder eben viel Mut die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu ertragen - ertragen zu wollen)

Hallo Kara,

das erwarte ich auch, dass du widersprichst. Du bist doch sicher kein Mutant.

Elektra

Genetisch verändertes Lebewesen? Mir kommen Zweifel, lb. Elektra.
LG Uschi

Danke, Kara, fürs Reinsehen. Die Mutation muss sich ja nicht körperlich zeigen, es gibt auch eine geistige Mutation.
Auf diese Weise sind schon ganze Generationen von Menschen mutiert worden.

Schöne Grüße, Elektra

Zitat

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Immer ist es möglich auszubrechen - kostet nur ein wenig Mut. LG Uschi (oder eben viel Mut die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu ertragen - ertragen zu wollen)

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Und selbst wenn es auch körperlich ist, bestimmt nicht immer sichtbar, trifft die Aussage der Möglichkeit des Ausbrechens nicht zu. Das ist eine gerne verwendete Floskel, auch dass es nur Mut koste. Ins Detail will ich wirklich nicht gehen. Ich widerspreche Kara ganz entschieden!

Das Gedicht, Elektra sagt etwas, nicht auf die Art, wie ich es sagen würde. Doch ich glaube den Willen, der dahintersteckt zu verstehen. In einem Punkt widerspreche ich auch Dir, natürlich nur von meiner Warte aus gesehen:

Zitat

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Das Leid der andern kann uns nicht berühren

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Na und ob es berührt - jetzt wird es authentisch - genug belastet, verstärkt das Leid der anderen das eigene.
Den zitierten Mutanten verstehe ich auch, sogar sehr gut, vielleicht eine Spur anders als Du, Elektra, denn oft, sogar sehr oft, habe ich mich als Mutanten bezeichnet - und das nicht grundlos oder leichtsinnig.

Was nütze hier Mut, wie gäbe es ein Ausbrechen? Frag den Leukämiekranken, den Handlosen, den Blinden, warum er nicht mutig ist. Geht in die 'Siechstation, wo um jeden Atemzug gerauft wird, ruft auf zum 'fröhlichen Ausbrechen.
Es muss selbstverständlich nicht immer so ein Vergleich zu jenen herangezogen werden, die sich als Mutanten fühlen. Zusätzlich oder nur kann wie schon erwähnt, die Mutation des Geistes gemeint sein. Der Betroffene selbst merkt bzw. verspürt es in erster Linie. Mutant sagt auch nichts über die Qualität oder Güte des 'anderen Zustandes' aus.
Ich werde mich mit dem Gedicht noch auseinandersetzen, wenn ich mehr Kraft habe. Denn einfach nur Worte zu schreiben, die nicht aus Empfundenem resultieren, ist zu viel geschrieben. Es ist auch nicht lustig das Thema, deshalb benötigt es einen guten Tag und Kraft.

Wahrscheinlich kam ich gar nicht zum Punkt der Sache, aber ein Anfang ist gemacht. Ich darf nur nicht vergessen, bei 'besserem Wetter' ausdrücklicher zu schreiben.

Ein Beitrag, den ich heute und zu dieser Stunde nicht voll in seiner Gesamtheit aufnehmen kann.

An Euch beide lieben Gruß
Joame