Es ist ein Gedicht, das nicht mit glattem Silbenmaß daherkommen soll ( ich habe ganz bewußt die Metrik vernachläßigt, ich wollte diesmal kein klassisches Sonett schreiben, was mir bei diesem Thema leicht gewesen wäre). Eher also ein freier Versfluß, nicht eingeengt durch übergroße Formenstrenge zum Klassischen. Mit dieser Form der Ansprache habe ich versucht, das beim Angesprochenen Ersehnte zu dynamisieren ( er ist ungeduldig, und ihm ist wenig Zeit geblieben, denn er ist alt).
"Das will dein märchen hören" meint d a s, was sich der Protagonast erträumt, seinen Frühlingstraum, den er sich selbst erzählen will.
" So kommt dir vor,
Was auf den Frühling wartet"
Das ist das Phänomenale, also was dem Protagonisten subjektiv Vorkommende, das sich ihm zeigt. Hierbei ist das
" Was" ist das Innen ( Seele, Unterbewußte, Triebhafte) des Protagonisten, "das" also er... wartet, d a s, was ihm im Außen vorkommt.
Der " fremde vogel" ist der sich wundernde Protagonist, den ich als Vogel in den Himmel steigen lasse ( er will das Erschaute, Gefühlte, Ersehnte des Frühlings in Gänze erfassen ( Überblick).
" Du sinnst auf deinem festen Stein", ist die geerdete Position, der Ansgesprochene weiß seinen Platz einzunehmen, um sich zu entscheiden: Welche Rolle will er spielen? Er " reiht sich mitten ein"
Ob das Gedicht Dir nun nach meinen Hinweisen gefällt, das kann ich nicht bestimmen. Ich arbeitete derzeitig mit Formveränderungen, die mehr Dynamik in das Gedicht legen. Ich will also aus der statischen Form, mindestens teilweise, ausbrechen. Ein, mein Versuch eben.
Danke für Deine nachfragenden Anmerkungen, liebe Joame.
Liebe Grüße,
otto.