#1

Aufforderung

in Natur 08.04.2013 14:38
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Sieh, es will frühling sein.
Dir soll die seele blühen,
Und dann, im monat main,
Wirst du dein sehnen fühlen,
Das will dein märchen hören.

Das alte wird dich jung betören.
Zum blau erhebt der fremde vogel sich,
Er fliegt zur übersicht:
Auf satten wiesen leuchtet licht,
Und alles wird dein lächeln tragen.

Du sinnst auf deinem festen stein.
Er weiß ganz sicherlich,
Wohin die blumenmädchen ziehen.
Da hält dich nichts mehr,
Und reihst dich mitten ein.

So kommt dir vor,
Was lange auf den frühling wartet.

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#2

.

in Natur 08.04.2013 15:19
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 15.01.2019 17:28 | nach oben

#3

RE: Aufforderung

in Natur 08.04.2013 17:25
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Es ist ein Gedicht, das nicht mit glattem Silbenmaß daherkommen soll ( ich habe ganz bewußt die Metrik vernachläßigt, ich wollte diesmal kein klassisches Sonett schreiben, was mir bei diesem Thema leicht gewesen wäre). Eher also ein freier Versfluß, nicht eingeengt durch übergroße Formenstrenge zum Klassischen. Mit dieser Form der Ansprache habe ich versucht, das beim Angesprochenen Ersehnte zu dynamisieren ( er ist ungeduldig, und ihm ist wenig Zeit geblieben, denn er ist alt).

"Das will dein märchen hören" meint d a s, was sich der Protagonast erträumt, seinen Frühlingstraum, den er sich selbst erzählen will.


" So kommt dir vor,
Was auf den Frühling wartet"


Das ist das Phänomenale, also was dem Protagonisten subjektiv Vorkommende, das sich ihm zeigt. Hierbei ist das
" Was" ist das Innen ( Seele, Unterbewußte, Triebhafte) des Protagonisten, "das" also er... wartet, d a s, was ihm im Außen vorkommt.

Der " fremde vogel" ist der sich wundernde Protagonist, den ich als Vogel in den Himmel steigen lasse ( er will das Erschaute, Gefühlte, Ersehnte des Frühlings in Gänze erfassen ( Überblick).

" Du sinnst auf deinem festen Stein", ist die geerdete Position, der Ansgesprochene weiß seinen Platz einzunehmen, um sich zu entscheiden: Welche Rolle will er spielen? Er " reiht sich mitten ein"

Ob das Gedicht Dir nun nach meinen Hinweisen gefällt, das kann ich nicht bestimmen. Ich arbeitete derzeitig mit Formveränderungen, die mehr Dynamik in das Gedicht legen. Ich will also aus der statischen Form, mindestens teilweise, ausbrechen. Ein, mein Versuch eben.

Danke für Deine nachfragenden Anmerkungen, liebe Joame.

Liebe Grüße,

otto.

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#4

RE: Aufforderung

in Natur 08.04.2013 17:27
von alba | 645 Beiträge | 720 Punkte

moin moin allerseits

erneuerung wird von innen hereinbrechen und ein lächeln zum teil der gefühlten landschaft machen. als
personifizierte jahreszeit wird frühling abholen was auf einem steine sitzt. und wir warten tatsächlich
lange. das erzählende li weiß um die unausweichlichkeit der dynamik der wir uns hingeben werden. auch
im wortsinne werden wir darin vorkommen. der gewählte stil empfiehlt uns die erotik als kultur. miau alba

zuletzt bearbeitet 08.04.2013 17:27 | nach oben

#5

RE: Aufforderung

in Natur 08.04.2013 17:29
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Whow! Miau!

Punktlandung, dear alba.

Danke für das Lesen.

Gruß otto.

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