#1

Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 31.03.2013 13:03
von Bärlauch (gelöscht)
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Ostern 2013

Es ist immer die selbe Leier,
und das seit 58 Jahr‘.
Auch ich suchte oft bunte Eier,
bis sich in mir ein Wunsch gebar.

Ist es ein Hase, gar ein Huhn,
welch Eier in den Rasen schmiegt?
was muss ich für die Wahrheit tun,
sinnier ich bis mein Hirn sich biegt.

So steh ich hier im Dämmerlichte,
und warte auf das Fabeltier,
auf dass ich später euch berichte:
Ein Pelzer oder Federer war hier.

Doch plötzlich bricht ein Ton die Stille,
schneidet mir tief die Trommelfelle.
Wo ist mein Mut, dass ich jetzt kille,
das Monster aus der heißen Hölle?

Scharf spür ich einen spitzen Schnabel,
zwei Riesenohren nehmen mir die Sicht.
dolchlange Nager öffnen mich am Nabel,
ist dies das Älteste Gericht?

Ich bin nun auf dem Weg nach oben,
und werfe einen Blick zurück,
sehe dort Kinder um die Eier toben.
Am Ende bin auch ich voll Glück.

zuletzt bearbeitet 31.03.2013 13:38 | nach oben

#2

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 03.04.2013 20:48
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Bärlach,
liest sich wie eine Osterhorrorgeschichte.
Die Einleitung mit der ewigen Kinderfrage "wo kommen die Ostereier her" passt zwar zum Thema ist aber nicht unbedingt ein Reißer. Interessant dann schon eher die Frage, wer sich den Ärmsten gekrallt hat, aber ich glaube, dass ich das gar nicht wissen will.
LG
Perry

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#3

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 05.04.2013 11:32
von yaya (gelöscht)
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Hallo Bärlauch,

es wäre schon in Ordnung, mit einem angestaubten Motiv mal anders umzugehen. Aber Horror ist nicht gerade neu. Was da glücklich stimmen soll, kann ich auch nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich könntest du bessere Dichtung ins Forum stellen, als diesen sadistisch aufgeschwemmten Morast. Grüße von Yaya

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#4

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 05.04.2013 18:22
von Bärlauch (gelöscht)
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Mein Protagonist hat den Kampf gegen das Ostermonster nicht gewonnen und entfleucht langsam zum Himmel. Er ist glücklich, die Kinder um die Ostereier tanzen zu sehen, da ist wieder Sadismus noch auf geschwemmter Morast beabsichtigt. Aber man kann natürlich aus jedem Text das herauslesen was man selbst ständig in und mit sich herumträgt.

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#5

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 09.04.2013 16:16
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

nicht beabsichtigt aber drin, lieber bärenwurz

davon abgesehen trägt aufgeschwemmter morast keimfähige fruchtbarkeit in die böden. aber zur sache:
die umsetzung einer lyrischen idee, die archaischen anteile des frühlingsrituals einzubeziehen, misslang.
der text bleibt mit freudianischer simplizität im phallus/schnabel symbol stecken.

ein lyrisches moment der erhebung über dergleichen plattitüden fehlt leider. statt einen hinweis auf den
unsichtbaren hintergrund der welt anzubieten, spannung zu erzeugen, die unwägbarkeiten einer mit den
sinnen nicht fassbaren welt andeutet, schneidest du monstern den bauch auf.
nix drin wäre die botschaft. kinder müssen von woanders her gekommen sein.

horror fans sind balanceakten auf dem schmalen grad, wo leben sich zu halten sucht, oft kaum gewogen.
einmal gekippt, erledigen drastisch geschilderte szenen von pornographisch getönten gewaltakten sowohl
die anstrengung wie die ungewissheit, gleichen einem pfeiffen im dunklen keller. eintönig irgendwie. tschüs chip

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#6

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 12.04.2013 14:21
von Bärlauch (gelöscht)
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dein guter Chip-

an und für sich hast du von diesem Text null, Josef verstanden. Ostern ist kein Frühlingsritual sondern ein kommerzieller Subskandal. Da ist nichts archaisches drin. Ein Mann sucht die Wahrheit hinter dem Osterhasen, was man ohne weiteres als den wahren, jedoch unsichtbaren Hintergrund der Welt bezeichnen kann. FreuDianische Simplizität wurde nicht präsentiert und diese herauszulesen ist verwunderlich und leuchtet heller als eine Wunderkerze in DarwinisTischer Rückentwicklung. Es wird keinem Monster der Bauch aufgeschnitten sondern der Beobachter wird seiner Zeugenschaft durch Ermordung enthoben. Es gibt keine Pornographie keinen Gewaltakt sondern nur die predatorische Verhaltensnorm des hassenden Osterers.

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#7

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 13.04.2013 15:58
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

sehr schön, rosa schnittlauch,
damit wäre wenigstens werkimmanenter interpretation genüge getan. wir verstehen endlich, was der
dichter sagen wollte: ein osterfreak will der kommerziellen grundlage gesellschaftlicher bräuche auf die
spur kommen und wird vom ältesten gericht abgestraft. spätkapitalistische neugier trifft heidentum.
ja klar, kann man machen.
stilistisch hätten wir dennoch reichlich plattgewalzte freudianische symbolik: neben fruchtbarkeitszeichen
wartet der text noch mit bestrafungsaktionen für neugieriges vordringen auf. da nützt echt kein disclaimer.

mit einer hinkenden konzeption bleiben die zeilen hinter ihren möglichkeiten und begnügen sich mit flacher
effekthascherei. selbst ein rosa gewandeter de pennet könnte mal etwas dazu lernen wollen. tschüs chip.

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#8

RE: Ostern 2013

in Mythologisches und Religiöses 13.04.2013 19:14
von Bärlauch (gelöscht)
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Du schleifst meine Stimmung durch deinen Unsinn in einen lodernden Frohsinn. Danke.

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