#1

dauernd

in Philosophisches und Grübeleien 19.10.2012 02:33
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

ich dauere einige weilen
hole sie aus dem nichts
dieses cogito verrinnt
im augenblick

zeit dauert mich
denn ohne bin ich
ungedacht und
keine geschichte

weiten raum nehme ich
mir zu den sekunden
in meine anschauung
sonst kenne ich nichts

nicht einmal mich

zuletzt bearbeitet 21.10.2012 21:41 | nach oben

#2

RE: dauernd

in Philosophisches und Grübeleien 20.10.2012 19:47
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo hannes,
ich lese ein LI, das sich verirrt zu haben scheint in den Räumen der Zeit.
Konstruktiv sind mir die Zeitbegriffe etwas zu gehäuft (dauernd, zeit - 2x, dauert, augenblick, sekunden), wobei mir die Mehrdeutigkeit von "dauernd/dauert (im Sinn von ständig)" durchaus gefällt.
LG
Perry

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#3

RE: dauernd

in Philosophisches und Grübeleien 21.10.2012 21:43
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hallo Perry,

eine Zeit habe ich eliminiert. :) Dass es hier um Zeitwahrnehmung geht, bedingt die diesbezügliche Häufung von Zeitbegriffen. "dauern" ist übrigens auch im Sinne von "bedauern" gebraucht.

es grüßt
der.hannes

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#4

RE: dauernd

in Philosophisches und Grübeleien 22.10.2012 10:14
von Kokoschanell (gelöscht)
avatar

ich sehe es, lieber hannes, als des menschen kampf gegen die zeit.
die zeit verläuft in weilen, sie hat abschnitte, die sie uns zugesteht. in diesen entwickeln wir uns, verändern wir uns, schaffen wir(uns). also hat die zeit erheblichen anteil an "uns". (Vers 2).
zeit aber ist unerbittlich (vers 1). sie macht unsre selbst geschaffen weil zum augenblick, der vergeht.

so versucht das ich die grenzen zu überwinden und nimmt sich weiten raum zu den sekunden. um sich einen gewissen freiraum zu schaffen.

das ist für mich die aussage des werkes und sie gefäält mir ausgesprochen gut.
das dauern im sinne von bedauern:
das ist ein schönes wortspiel, aber der sinn wird mir nicht so ganz klar. die zeit dauert mich- also die zeit tut dem LI leid. warum? ist sie es doch, die den takt vorgibt, oder nicht?
sonst kenne ich nichts, nicht einmal mich. hm. es kommt mir so vor, als hättest du zuviele gedankengänge in ein werk gepackt.

oder meinst du:
ich kämpfe gegen die zeit, damit ich zu mir selber finde?

lG von koko

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#5

RE: dauernd

in Philosophisches und Grübeleien 26.10.2012 23:01
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hallo Koko,

das bedauern kann man auch auf Z1 beziehen. In "zeit dauert mich" kann ich auch lesen, dass die zeit mich bedauert, vielleicht, weil ich nichts richtig verstehe, alles vergeht, und keine geschichte zurück bleibt.

Eigentlich geht es in dem ganzen Gedicht um - Erkenntnis, theoretisch :). Oder war es philosophisch?
Daher sind es eigentlich nicht viele Gedankengänge, sondern nur Variationen eines Themas. Vor dem Hintergrund ist "anschauung" ein Schlüsselwort.

es grüßt und dankt für den einfühlsamen kommentar
der.hannes

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