Ist es die frage, antwort schwerster teil?
Doch umgekehrt ergibt ein andrer schluß
Die antwort. Nicht die frage ist es, weil
So oder so herum, es stimmen muß.
Wer weiß das schon? So fragt der denker sich,
Wenn er in dunkler kammer klug allein
Vor einer kugel sitzt, scheint sicherlich
Die wahrheit leicht. Liegt die im alten wein?
So dreht sich alles um den fixen ort
Des Archimedes. Früh ging diesem auf,
Es gibt ihn nicht, es gibt nur dieses wort,
Das jenen punkt nennt, für der welten lauf:

Sagt sich der geist. Doch weiß er, was es ist,
Das ihn erbaut, und wie es sich vermißt?

Hallo otto,
mancher sucht die Wahrheit im Wein, ein anderer die Weisheit in einer (Glas)Kugel.
Sei es wie es sei, sucht (trinkt) man zuviel nach Antworten, kann durchaus Benommenheit eintreten.
LG
Perry
PS: Warum schreibst Du Archimedis hier groß, wegen des Namens?
Bei "Liegt die im altem wein" scheint ein "m" zuviel zu sein.

Richtig, lieber perry, weg mit dem vorwitzigen m. Das passiert, wenn ich müde bin.
Und ja, ich schrieb den Namen des antiken Philisophen mit einem großen Buchstaben, weil ich ihn inmitten der anderen Wörter heraus heben wollte. Die Benommenheit gilt mir als Dämmerung zwischen Wachsein und Schlaf, ein Übergang.

Liebe Grüße,

otto.

Einen schönen Sonntag Morgen, lieber Otto und Perry,

Es heißt aber "im alten Wein" (in dem alten Wein genau genommen) wenn wir schon orthographisch drauf
sind. Dagegen Eigennamen groß zu schreiben kenne ich aus dem Englischen und finde ich korrekt, zumal es
auch ein englisches Sonett ist. Die Strophen 2 und 3 würde ich absetzen, bestens thematisch in sich bezogen.

In der vorletzten Zeile hätte ich ein "was es ist" erwartet anstelle einer wie = Zustandsbeschreibung der
Schöpfung. Das nähme auch die Wiederholung des "wie" im Schlußvers weg.

Außerdem finde ich die Zeilen super: Versiert in Szene gesetzter intelligenter Spaß. Dichtergrüße - mcberry

Lieber mc!

Ich habe jetzt die vom lieben perry und Dir festgesellten Anstöße aufgenommen. Was das Absetzen der Strophen
2 und 3 angeht, so habe ich mich nach der mittelalterlichen schriftlichen Darstellung versucht zu richten. Soweit mir bekannt ist werden die Strophen bis auf die letzten beiden Zeilen zusammen gesetzt.
Lieber perry: auch der " unbeweinte" geist macht zuweilen benommen. Ein Freund sagte mir, dann wäre es unbenommen zu verkopft. Ja und, da gibt es noch Klärungsbedarf.

Danke für die belobigende Zensierung. Ich darf also weiter in eurer Klasse lernen.

Einen schönen Sonntag euch beiden.
otto.