#1

Am Ende des Lebens

in Philosophisches und Grübeleien 26.09.2012 17:38
von wüstenvogel (gelöscht)
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"Man hat nicht vor dem Sterben Angst, sondern davor, zu verlieren, was man hat:
sein Ego, seine Besitztümer und seine Identität." (Erich Fromm, Haben oder Sein)

Angst vor dem Tod
heißt Angst zu verlieren
was wir glauben zu haben
was wir glauben zu sein.

Alles nur geliehen
auf Zeit gegeben
nutzen wir es
dieses flüchtige Leben!

Es gibt kein Leben
ohne Tod
doch wenn wir nichts haben
kann uns nichts fehlen
nichts, was uns am Ende bedroht.

Jeder Mensch ein einzigartiger Ton
in der unfassbaren Sinfonie des Lebens
jeder muss irgendwann verklingen
doch keiner war vergebens.

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#2

RE: Am Ende des Lebens

in Philosophisches und Grübeleien 27.09.2012 13:35
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

sei willkommen, herbei geflogener wüstenvogel.

zum text: der lyrische ansatz ist immer aktuell. dem zeitgeist entspräche verknappung.
der text wirkt melodramatisch.
klar darf man das, nur sollten stilelemente nicht versehentlich, sondern bewußt eingesetzt werden. hier meine version:

Zitat
angst mich zu verlieren
zwischen ausgeliehenen schnipseln

ungenutzte sekunden fehlen am ende
dem todeston


edit:passieren

zuletzt bearbeitet 28.09.2012 17:58 | nach oben

#3

RE: Am Ende des Lebens

in Philosophisches und Grübeleien 27.09.2012 19:03
von Kokoschanell (gelöscht)
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das melodramatische gefällt mir ausgesprochen gut, so unterschiedlich sind eben die Meinungen.
der vorschlag von chip ist natürlich klasse, aber fast ein gedicht für sich und ein ganz anderer stil.
Frage die beim werk offen bleibt : wem fehlen wir?
Dazu könnte man gut in passendes zweitwerk schreiben.
vielloeicht möchtest du das ja , wüstenvogel
wüstengrüße von koko

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#4

RE: Am Ende des Lebens

in Philosophisches und Grübeleien 27.09.2012 20:56
von wüstenvogel (gelöscht)
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Hallo chip,

vielen Dank für die freundliche Begrüßung.

Ich schreibe allerdings nicht für irgendeinen "Zeitgeist" (wer kennt den schon genau), sondern in erster Linie für mich.
Deine Version gefällt mir auch sehr gut, aber es ist eben deine Version, die meinem Stil nicht entspricht.
Sicher könnte man zu dieser Thematik viele Gedichte schreiben - mit ganz unterschiedlichen Inhalten und Formen.

Wie hast du das mit dem "Passieren der Stilelemente" gemeint?


Hallo Kokoschanell,

ich empfinde das Gedicht gar nicht als so melodramatisch, vielleicht eher ein wenig melancholisch, bezogen auf die letzte Strophe.

Wir fehlen für eine Weile den Menschen, die uns gekannt haben - die hören vielleicht noch den Nachhall unseres Lebenstones - bis wir dann auch in der Erinnerung verklungen sind - warum auch nicht?

"Sie können sich nicht vor dem Unbekannten fürchten, weil Sie nicht wissen, was das Unbekannte ist, und somit gibt es nichts, vor dem Sie sich zu fürchten hätten. Tod ist ein Wort, und es ist dieses Wort, diese Vorstellung, die die Furcht erzeugt." (Krishnamurti, Einbruch in die Freiheit)

Warum also sollten wir vor dem Tod Angst haben?


Viele liebe Grüße an euch beide

wüstenvogel

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#5

RE: Am Ende des Lebens

in Philosophisches und Grübeleien 28.09.2012 16:49
von Timo (gelöscht)
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Hallo Wüstenvogel,
manches was Chip schrieb erscheint mir lebendiger im Text. Du schreibst anders, wir alle.
Das Leben ohne Tod ist nicht wegzudenken.
Herzlichst
Timo

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