die schwarznacht hadert lange / um die stunden
des kurzen tagesgraus / und wolkenfetzen
im steigen / reiben sich am fjordgranit

am seil aus walrosshaut gesichert / lockt
sie engelwurz / und trotzt dem messerstein
nach salz verzehrt sich jede suppe / selbst
in weihgefäßen / schwappt nur algensud

und trotz der rentierleder schuhe / stechen
die spitzen schotter ihre füße / hastend
im letzten licht / drängt selbst der tag nach haus



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Grönland, 14. Jahrhundert, nach Hanne Marie Svendsen, Die Frau von den Sternensteinen, Kapitel 1-6

faszinierende zeilen, lieber hannes. fjorde und grönland sind nicht meine gegend, dein gedicht fängt die stimmung gut ein, wenn ich an die landschaft dort denke oder wie ich sie mir vorstelle.
stark geschrieben- drängt selbst der tag nach haus.
kurz sind die tage dort und hart.
ohne den zusatz könne man es natürlich auch symbolisch sehen für harte wege, die man im leben geht.
lg von koko

Da schließe ich mich der Vorschreiberin an, lieber Hannes,

nach der ersten Strophe weiß ich, wo die Szene spielt, und nach der zweiten um die historische Zuordnung.
Die Zeilen kommen ungekünstelt rüber; man nimmt sie dem Schreiber auch ab. Stil und die unberechenbar
wüst wunderschöne Landschaft passen zusammen: Man sieht alles vor sich. Super Schlußvers. HG - mcberry


30.08.2012 seile aus walrosshaut kriegst du kaum noch und steinklingen wichen solinger qualitätsprodukten.

Liebe Koko, lieber mcberry,

bei mir ist es auch nur Vorstellung, geweckt von den ersten Kapiteln von Svendsens Buch, von dem ich mich habe einfangen lassen. Klasse dass das bei Euch ankommt.

Woher ist Dir die historische Zuordnung so klar, mcberry? Das würde mich interessieren.

Noch sind die Tage dort lang und die Arktiseise weit zurückgegangen ...

es grüßt
der.hannes

daher also, mcberry :)

ich habe noch kleinere Änderungen vorgenommen. Die alte Version ist noch im Spoiler zu sehen.

es grüßt
der.hannes ... nur kurz am gerät