#1

heimkehr

in Gesellschaft 24.08.2012 17:07
von stray (gelöscht)
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weit unterwegs bei wind und wetter
die pfade feucht und überall
verlieren bäume ihre blätter
riecht herbst nach regen und verfall

im morgengrauen heimgekehrt
des sommers kühne abenteuer
vorbei das wüste herz begehrt
den weichen ruheplatz am feuer

wo stufen unter schutt versinken
liess mich die alte muhme ein
und gab mir warme milch zu trinken
sie muss wohl fortgezogen sein

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#2

RE: heimkehr

in Gesellschaft 25.08.2012 22:31
von Kokoschanell (gelöscht)
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hi stray

das finde ich melodisch und überhaupt sehr schön.
die zeilensprünge wirken gekonnt und harmonisch webt sich der kreuzreim.
die aussage, nach vielen jahren kehrt man heim, hat sich ausgetobt- das recht der jugend.
meist findet man die alten noch, sie sind noch da, wenn sich vielleicht auch das mobiliar geändert hat.
wartet man zu lange, bleibt nichts mehr als erinnerung.

melancholische trauer mischt sich in das ende, darüber, dass es eben zu spät war.
wirklich sehr gelungen
findet koko

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#3

RE: heimkehr

in Gesellschaft 26.08.2012 19:12
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hallo Stray,

Akzeptanz des persönlichen Schicksals, eingebettet in lebensimmanenten Verfall als Teil eines Prozesses, ohne
erkennbare Wehleidigkeit in der Erinnerung, das gefällt mir auch. Schönes Herstgedicht. Gerne gelesen - mcberry

zuletzt bearbeitet 29.08.2012 09:21 | nach oben

#4

RE: heimkehr

in Gesellschaft 29.08.2012 09:29
von chip | 433 Beiträge | 461 Punkte

hi stray,

einer der auszog trifft eine die fortzog nicht mehr an. doch gilt der text keiner verpassten begegnung.
mit dem vorüberziehenden sommer neigt sich die abenteuerlust irgendwann einem unaufhaltsamen
ende entgegen. rückkehrer treffen ihre kindheit nicht mehr an, sind selbst andere geworden.
das steht zwar so nicht im text, aber man kann es hinein lesen. auch mir gefallen die zeilen. tschüs chip

zuletzt bearbeitet 29.08.2012 09:30 | nach oben

#5

RE: heimkehr

in Gesellschaft 01.09.2012 07:24
von munk (gelöscht)
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hi stray
irgendwann ziehen wir der alten muhme nach, ins muhmenland, wo es muhmig wird, wo man den alten sagen, märchen, selbstgemachte geschichten lauscht, mitten in ihnen ist und andere welt, bedrohte, beschädigte getrost vergessen kann.

gern gelesen
munkel

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#6

RE: heimkehr

in Gesellschaft 02.09.2012 00:28
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

feines gedicht, stray, mit doppeltem boden, erzählt nicht nur die ebene des betrachtens, verflicht die zeiten, gefühlsvariationen, melancholie, nostalgie.
sehnen, auch das nach ankerpunkten, dem ankommen, der ruhe des bleibens.
nach der rastlosigkeit.
den titel finde ich dafür zu platt.

wirklich feines gedicht.

gruß
gb.


_________________________________________________________
>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#7

RE: heimkehr

in Gesellschaft 10.09.2012 18:02
von stray (gelöscht)
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vielen dank an kokoschanell, mac, chip, munkel und gedichtbandage

für die ermunterung, ab und an einen text in lyrischer form einzustellen, und positive resonanz. man liest sich stray.

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#8

RE: heimkehr

in Gesellschaft 11.09.2012 01:05
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo stray,
mir gefällt die leichte Melancholie in den Bildern.
Konstruktiv würde ich in der dritten Strophe, den Rückblick etwas deutlicher rausarbeiten (wo einst etc.), denn ich vermute mal, dass kein Feuer mehr brennt hinter den im Schutt versunkenen Stufen.
LG
Perry

zuletzt bearbeitet 11.09.2012 01:05 | nach oben


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