#1

last farewell

in Düsteres und Trübsinniges 20.01.2012 13:39
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

(komm du süße todesstunde)


die luft so klamm
dass hängendes nicht trocknet
tinte nur schwer einzieht

siegle bei offenem fenster
die zeilen mit blut
denn die kerze brauche ich

in the hour of death

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#2

RE: last farewell

in Düsteres und Trübsinniges 21.01.2012 10:36
von yaya (gelöscht)
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Hallo Perry

du greifst das Thema Pathos auf, nehme ich an, in zeitgenössisch anmutender sprachlicher Gestaltung.

Einen Sterbenden auf der Theaterbühne, klamm mag ihm sein, stelle ich mir nicht vor der Wäscheleine vor.

Nachdem auch die Tinte nicht trocknet, frage ich mich, ob er sich in den Finger geschnitten hat. Spricht er mit sich selbst? Sein blutiges Siegel wird voraussichtlich auch nicht halten. Feuchtigkeit als Ausdruck von Leben stellt sich der Sache mit dem Tod in den Weg. Die Sache mit dem Sterben scheint mir nicht klappen zu wollen.

Glücklicherweise hat das Beistand heischende LI noch eine Kerze: Sollen wir mit ihm beten? Grüße von yaya

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#3

RE: last farewell

in Düsteres und Trübsinniges 21.01.2012 15:24
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Yaya,
ich greife hier das Thema "Todesstunde" auf, dazu gehört auch "Pathos" wie es z.B. im Titel zum Ausdruck kommt (The last Farewell - Roger Whittakers Schnulze lässt grüßen). Ich hoffe, der folgende Hinweis auf die Kantate von J.S. Bach (Komm, du süße Todesstunde) hebt dann den Anspruch wieder etwas und der düstere, Heavy Metal geprägte Ausklang (Hour of Death von Warhead) rundet dann das Thema passend ab.
Die Szene könnte tatsächlich einem Theaterstück entlehnt sein, wobei ich kein konkretes im Auge hatte und ja, es ist eine Art Selbstgespräch, in dem das LI sich auf seine Todesstunde vorbereitet. Es schreibt (mit Herzblut) einen Abschiedsbrief bei geöffnetem Fenster (Seelentor).
Es ist insgesamt ein einsamer Abschied, der hier beschrieben wird, ich hatte aber nicht im Sinn, das LI "Beistands heischend" rüberkommen zu lassen. Ein gewisser Hang zur Dramaturgie ist allerdings Absicht.
Danke für deinen Eindruck und
LG
Perry

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