du wirst

wenn du jetzt ich denkst
denkst du' jetzt' dein“ ich
neu

du“' tust es jetzt“
ja schon wieder

oder ist das schon
ganz etwas anderes?

Finde ich gut gemacht, Hannes,

denn du gehst von einem hohen Bewußtseinsgrad aus. Mit jedem gedachten "Ich" sich selbst neu zu erfinden ist auf Dauer viel zu anstrengend. Allein wegen des Anspruchs im Kontrast zur denkbar einfachen Konzeption dieser unscheinbaren Verse rollt leise Bewunderung in meine Gemütslage.

Obschon mir zur Gewohnheit wurde, dank jahrzehntelangen Trainings wahrscheinlich, kein nominelles "ich" zu denken, sondern in vorsprachlich sensorischen Raum-Zeit-Konzepten, von mir selbst unerkannt, vor mich hin zu dröseln.... Das genügend "andere" wäre näher am Gebräuchlichen.

Wir haben eine verschwommene und wahrscheinlich teilweise illusionäre Eigenkonzeption, will ich damit sagen, die für den Alltag tauglich ist. Meistens muß erst etwas passieren, damit wir uns auf eine höhere Bewußtseinstufe bequemen. Dafür pflegen wir meistens undankbar zu sein. Philosophisch unzureichende Grüße - mcberry

du, der.hannes,


wofür die ' " ?

und - ist das an s'ich wirklich nicht >normal<? - das bewußtsein - die grundlage deines schreibwerks ist bekannt, in anderen worten, wobei ich leise anmerke
so gelungen empfinde ich das dieses mal nicht, die komposition... die originalität fehlt mir in diesem kontext, vielleicht eben durch bereits bekanntes, ob schriftlich oder what ever...

mcberry, "ich bin ich, egal wie viele", prechtsprechung sozusagen.
(sein buch ist übrigens als "gebrauchs"-philosophie ganz passabel geschrieben, massenkompatibel.)
wer du warst, wer ist, wirst du nie mehr sein


gruß
gb
(hannes, sag bitte, wenn ich besser die klappe halten soll)

hallo mcberry, hallo gb (passt schon ;),

letztlich ist das alles uralt. panta rei der alten griechen liegt dem zugrunde. trotzdem ist die problematik für mich immer noch akut.

was machen die vielen ' und "? nun, das sind typische hilfmittel der physik und der mathematik, sich - in der regel zeitlich - änderne oder geänderte größen von den ungeänderten zu unterscheiden. Grob gesagt a wird a' wird a" usw. Auch die Frage, ob a und a" immer noch identifiziert werden können, ist schon oft gestellt worden. Ob es darauf eine zufriedenstellende, allgemeingültige antwort gibt, weiss ich allerdings nicht und würde es zu bezweifeln wagen, falls jemand das behauptet.

Der einzige Aspekt, der in diesem kurzen Gedicht vielleicht über dies hinausgeht, ist der Gedanke, das auch unser Nachdenken über ein Gegenüber dieses verändert - weil Zeit verstreicht oder weil unser Denken über jemand andern unsere Vorstellung von ihm verändert. Dies hätte ich wahrscheinlich deutlicher herausarbeiten können.

Aber ich erhebe auf diese Idee bestimmt keinen Urheberanspruch.

es grüßt
der.hannes