guten morgen, ihr lieben,
vielen dank für eure rückmeldungen.
@mcberry
Zitat
Jonglierend mit einem seh(n)endem hinüber gezogen werden in eine die sinnliche Zuneigung übersteigende jenseitige Unfaßbarkeit.
ja, das ist eine sehr schöne interpretation und zusammmenfassung. mir gings hier schon um eine sinnliche erfahrung, die aber weit über das physische, über eine ich-du-beziehung hinaus geht, auch an einen moment der "selbserkenntnis" habe ich dabei gedacht, wenn man sich neu begegnet und staunt: "Auch das steckt in mir drin, auch das bin ich!" und das annehmen kann ...
@pista,
Zitat
Auf mich wirkt das Gedicht ungemein erotisch:
das freut mich, wie es mich auch ein wenig wundert. natürlich bewegt sich die stimmung zwischen dem warmen rötlichen licht des sonnenuntergangs bis hin zu mystischem lila und "mondnachtblau" und wahrscheinlich ist diese erste ebene die einer liebesnacht und so dominant, dass die zweite philosophisch-psychologische ganz in den hintergrund tritt. macht ja nix, im gegenteil!
zu dem betonungsproblem bei "...mit der bereitschaft, die im schatten liegt..." denke ich, dass es mit dem enjambement zusammenhängt, da möchte man gern zeilenübegreifend alternierend lesen
"...paaren mit der..." - spätestens bei bereitschaft schleuderts dann.
versuch mal die bereitschaft als eine ganz besondere, eben die, die (noch) im schatten liegt, zu lesen.
@rubber,
du hast noch eine zweite metrische unsicherheit angesprochen bei "unfassbar" - das ist ein ziemlich seltsames wort, "un" erscheint in der form, wie ich es lese nicht übemäßig betont, ich habe eher das problem, die betonung fast gleich auf die beiden ersten silben, also auf "un" und "fass" zu legen, so dass die weibliche reimendung "baren" ein wenig zu kurz kommt. ich denke, du hast da mit deinem gefühl: "da stimmt was nicht" ganz recht. unfassbar also auch metrisch nicht leicht zu fassen.
euch allen noch ein herzliches danke für eure einlassungen zum text und
liebe grüße, salome