#1

Richtung

in Philosophisches und Grübeleien 12.09.2011 20:15
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Der Zeiger rundet akurat das Ziffernblatt
und tickt im Takt die Töne , Schritt für Schritt,
er tappert spurend, was er hat, das hat
das Ziel im Weg, gemessen bleibt sein Tritt

- noch geht es so- Der Zeiggeist überlegt,
wie er die Kräfte braucht, die Mittel weise wählt,
die Waage eicht, die Schweres leichter trägt,
die Kerne aus den Mantelschalen schält,

und bleibt sich Takt, die klug bedachte List,
den Tick dem Winter, neuem Frühling reicht,
dass auch der letzte Zeig Bewegung ist,
eh Schlafes Bruder um des Morpheus Lager streicht:

Er läßt die Zeit - an sich ist er vollkommen -
für Höllenritt, er zählt nicht für die Frommen.

zuletzt bearbeitet 13.09.2011 16:32 | nach oben

#2

RE: Richtung

in Philosophisches und Grübeleien 13.09.2011 14:35
von Gast (gelöscht)
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Im Gesamtpaket gefällt mir das Gedicht sehr gut - ich irre mich doch nicht, wenn ich es als Sonett einstufe? - der Kreislauf der Zeiger an einer Uhr ist ein sehr dankbarer Gegenstand der Beobachtung und das gleich aus mehreren Gründen:
Man kann das Selbe immer wieder beobachten und der Vorgang ist so langsam, dass man beim Beobachten alle möglichen Arten von Gedanken haben kann. Es bietet sich an, sich dabei Gedanken über andere Kreisläufe zu machen wie beispielsweise über den Kreis der Jahreszeiten oder den ewigen Kreis von Leben und Tod.

Was mich ein bisschen irritiert, ist diese Stelle:

Zitat
und tickt mit Takt Takttöne , Schritt für Schritt,


Zwei Mal hintereinander "Takt" bringt mich persönlich beim lauten Lesen einfach raus aus dem Fluss, was ich schade finde - gerade in einem Gedicht über die Zeit und über Kreisläufe sollten die Übergänge im Gedicht fließend und harmonisch sein.

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#3

RE: Richtung

in Philosophisches und Grübeleien 08.10.2011 02:27
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Hallo Eva

Im Gedanken sehr gut.

In der Technik ned schlecht.

Ich würde mir eines wünschen:

Nimm dieses Gedicht und mach daraus drei Gedichte.

Was ich damitr eigentlich sagen will ist, du hast das Feuer und die Technik können wir auch noch gerade ziehen, aber du stopftst alles in ein paar Zeilen.

Mach einmal das:

Nimm den Text, und streiche willkürlich Wörter. Egal was dir gerade einfällt. Redurziere. Aber Talent sehe ich schon hinter der Schrift.

LG

Gem

Ps.: Eigentlich Otto


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

zuletzt bearbeitet 08.10.2011 02:29 | nach oben

#4

RE: Richtung

in Philosophisches und Grübeleien 08.10.2011 08:24
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Lieber otto!

Bitte richte Deine Vorschläge direkt an das Gedicht von Gemini. Schließlich ist er der Verseflüsterer. Dank für Deinen Kommentar.

F.K.

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