#1

Zerfall

in Philosophisches und Grübeleien 28.07.2011 09:53
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Die Wasser steigen, was festigt dir den Stein
wenn Flut dich greift? Als könnte er für dich
gleich dem Vers, der mit dem klaren Strich,
ein Halt im Wider, ein Freund im Sturme sein?

Das Klare, Stete, was macht es ermüden?
Es weicht zurück, nur Rest im Restverkauf
verläßt dich schon, am Ende zahlst du drauf,
dein Zubehör besteht nur aus Etüden.

Der Bogen weiß, viel Zeit muss sich vergehen
für starke Wehr, die dich bewahrend hält,
als kleiner Narr fliegst du vorbei, vergällt,
der Wind am Pfeil lenkt ab bei starkem Wehen.

So bleibt am Ende eines nur von beidem:
Pfeil oder Ziel, brauchst beides zu entscheiden.

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#2

RE: Zerfall

in Philosophisches und Grübeleien 28.07.2011 11:11
von Rubberduck | 558 Beiträge | 558 Punkte

Zitat
Die Wasser steigen, was festigt dir den Stein
wenn Flut dich greift?



In meiner Kindheit verbrachten wir die Sommer an der dänischen Nordseeküste.
Die Wellen türmten sich hoch, gebärdeten sich wild.
Kühnen Herzens und trotz der Warnung der Eltern stürzten wir uns in die Fluten,
wollten das Meer bezwingen.
Es riss uns die Füße vom Boden, drückte und zerrte uns
schleifte uns auf den Grund,
zerriss uns mit seinen scharfkantigen Muscheln die Haut.

Nordsee, die Mordsee....

Ich liebe sie, ich fürchte sie.

Lg
Bärbel

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#3

RE: Zerfall

in Philosophisches und Grübeleien 29.08.2011 19:56
von MarleneM (gelöscht)
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ein phonetisch sehr schönes Gedicht, lieber otto.
Zerfall bedingt durch Widerspiel des Lebens, durch Probleme. Gradlinig duchs Leben zu gehen ist schwierig, gegen den Strom, gegen die Probleme anzugehen noch schwieriger. Jeder braucht einen Halt, einen Stein, der ihm festen tritt gibt. Wer keinen hat, wird in der Tat im Meer untergehen.
Ob ein vers, also das sich entladen eines Autors das leisten kann ist schwer zu beantworten. Für den einen mag es die Familie sein, das Zuause- fürden anderen die einsame Insel, die Natur- für den nöchsten die Bar im Hinterhof.

Letztendlich gilt es nicht aufzugeben, dann wandelt sich das Draufzahlen zum Ausgleich.
Mit dem Pfeil kann man den Wind nicht besiegen, aber vielleicht jemand anderen, der einem ein Problem macht.

Das Ende finde ich nicht verstndlich: Pfeil und Ziel sind nicht zwingend miteinander verknüpft, manchmal kommt man auch ohne Pfeil ans Ziel.
Die Verbindung mit den Bildern Pfeil und Meer is auch nicht so glücklich. Ich würde im Bild bleiben.
Obwohl sich das Werk gut anhört, scheint es mir doch noch etwas überarbeitungsbedürftig zu sein.
Ganz gradlinig mal so gesagt ohne Pfeil.
Lächeln von Monika

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