otto,
eine klage über den verlust, gehört zu werden, natürlich von dem geliebten menschen (den man de facto verloren hat), darüber, es wohl selbst (mit) verschuldet zu haben, und in der stille wie im gefängnis gefangen. resigniert, hoffnungslos, auch das gewesene (die wahrscheinlich gute beziehung) wird in frage gestellt (hab ich dich längst verloren?).
die reimstruktur tut das ihre zu dieser entstandenen fremdheit: erst die 5 zeile beginnt die "erinnerung" an das vorherige, wie ein echo aus weiter ferne beziehen sich schließlich die erste auf die siebte bzw die zweite auf die achte zeile, weit weg also, fast haltlos (und dem leser vermutlich erst beim genauen lesen bewusst).
"warte auf den bäumen" scheint mir ein letztes aufbäumen gegen die realität zu sein, nicht wahrhaben wollen, hoffen...
"ich schrei in mir" - und es wird daraus doch ein eindringlicher schrei nach außen, der mich als leser berührt, packt.
gefällt mir sehr gut! sehr eindringlich (dürfte ich nicht viele davon an einem abend lesen...)
phil