#1

einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 31.05.2011 00:27
von phil | 200 Beiträge | 200 Punkte

die ameise krabbelte nur kurz auf dem teppich
getötet aus neid weil sie wusste wozu sie
hin und her lief wie der kläffende hund
die freiheitsglocke läutet und meine stille
an seine kette legt unter der einzigen wolke
die sich auflösend lippen formt mir verweigert
was ich bin ohne kontur die sonne scheint
im blinden fleck einen schwarzen regenbogen
der letzte fetzen von farbe und ein wenig sprache

zuletzt bearbeitet 20.06.2011 18:42 | nach oben

#2

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 16.06.2011 23:58
von MarleneM (gelöscht)
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Die Ameise krabbelt sich tot, weil sie neidisch ist und doch wusste, wozu sie hin und herläuft?
Der Regenbogen als letzter Rest von Sprache?
Scheint mir nicht nachvolliehbar.
Die anderen Metaphern sind sehr gut, lieber Phil.
LG von Marlene

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#3

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 20.06.2011 18:48
von phil | 200 Beiträge | 200 Punkte

hallo marlene,
danke für dein kritisches lesen - der ameisentod wurde daraufhin geändert... (s.o. statt "krabbelte sich...tot").
den "schwarzen regenbogen" sehe ich als verlorenen frieden - immerhin noch kontur und daher erkennbar (und heilbar?). "ein wenig sprache" ... nun ja, LI äußert sich wenigstens noch ...
grüße! phil

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#4

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 21.06.2011 11:38
von MarleneM (gelöscht)
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ja ok, man könnte es auch als Oxymoron ( Regenbogen) sehen.
So gefällt es mir besser.
LG von Marlene

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#5

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 22.06.2011 23:16
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

Hi phil,

da fehlt das Mitnehmen, die Verzweiflung transportiert sich nicht richtig - für mich... ich komme da nicht rein, in diesen Zustand... mag sein, dass es an den Gebildern liegt, aber ich denke eher, Du hast da etwas gestrichen. Das, was Dir zu nahe erschien, zu offensichtlich, vielleicht als Kitsch verpönt, als Befindlichkeit... aber so ist es eben nur ein Gespinnst - an welchem man entlanggleitet, welches die Betrachtungsmöglichkeiten eines WARUUUMs ausschließt...

Gruß
Gb.


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>> Du verdammter Sadist:
Du versuchst deine Leser zum Denken zu zwingen.<< - E. E. Cummings zu Ezra Pound
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#6

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 23.06.2011 07:10
von phil | 200 Beiträge | 200 Punkte

liebe gedichtbandage,
ich schätze deinen anspruch, aber der einsame kann dich nicht wirklich mitnehmen, und wenn er selbst wüsste, warum er einsam ist und es sagen könnte - - - wäre er es noch? und der dichter kann da offensichtlich nicht mehr ausdrücken als sein LI...
danke für deine gedanken dazu, ist auch immer wieder reizvoll sie zu entschlüsseln und manchmal bleibts doch beim versuch...

und liebe marlene,
deine anmerkungen verführen mich doch tatsächlich zu veränderungen - wie gut, wenn dirs dann auch noch (besser) gefällt...

liebe grüße
phil

zuletzt bearbeitet 23.06.2011 07:12 | nach oben

#7

RE: einsamkeit

in Düsteres und Trübsinniges 24.06.2011 19:04
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte

phil,

mit Verlaub: was weiß der Einsame allein über Einsamkeit zu berichten? Widersprüchlichkeit?
Vor allem wem? - und wen interessiert es? -und warum? -und weshalb sollte das DARUM irgendwen auch nur die Bohne interessieren?
Eventuell sind das die Fragen, die einen Anspruch umreißen könnten, würde ich das ernstnehmen... den ANSPRUCH, denn dieser setzte Schubladen voraus, die liegen mir nicht, auch wenn ich welche hätte... musst'e nicht verstehen, könntest Du aber... kognitive Begrenzungen sind doch ehrlich dämlich, zumal man sich die selbst zulegt!

Nee, mitnehmen kann mich das nicht.
Es hat wohl irgendetwas mit Verknüpfungen zu tun, Parallelen, Schnittpunkte, Reflektion und so, die dorthin, in diesen Zustand, katapultieren könnten, mich mitnähmen, so ich es dann empfände... wenn es darum ginge.

kann sein, dass das (m)ein "Anspruch" an Lyrik ist. - Wenn, dann allerdings wahrscheinlich einzig der meine... ;-)
Manches ist auch einfach. Sozusagen anspruchslos, das sollte dann aber wenigstens funken, im Rhythmus und der Kraft, dem Rotz - zum Trotz!

Mitnehmen, bzw. die Freiheit lassen sich einzufinden, ist die Kunst, denkt Ich.
Die Beschreibung macht's... vielleicht...
...mehr meinte ich nicht...


So.
Bis Dieweil!
Klugscheißer:
Gb. (...nur nicht sich selbst zu ernst nehmend!)

Edit tauschte Läden gegen Laden!!!


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zuletzt bearbeitet 04.07.2011 23:26 | nach oben


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