zerrbilder
schlieren auf
leinwand und
pixeln in
sechzehn bit
farbtiefen

grauen voll
mühsal und
hungriger
kälte in
strahlenden
zeltwänden

nachtdunkle
himmel zer
rissen von
leuchtenden
spuren ge
schossen heut

wahnsinnsgeil
platten um
meter ver
schoben die
polachse

echtzeit ver
blichenes
zerrbild der
wirklichkeit

Zitat

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zerrbilder schlieren auf leinwand und pixeln in sechzehn bit farbtiefen
grauen voll mühsal und hungriger kälte in strahlenden zeltwänden
nachtdunkle himmel zerrissen von leuchtenden spuren geschossen heut
wahnsinnsgeil
platten um meter verschoben die polachse
echtzeit verblichenes zerrbild der wirklichkeit

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Hallo Hannes,

zuviele Umbrüche erschweren das Lesen doch sehr. Zersplitterten Sinnes läuft die Suche nach einer bandförmigen Neuordnung von Inhalten ins Leere, die dem einfachen Satzbau widerspricht oder Wesentliches hinzufügt.

S2: mühsal grauenvoller und hungriger kälte... denn eine nachträgliche Mühsal schwächt das Grauen ab.
S5 sollte m.E. "in echtzeit" heißen: Zerrbilder werden in Echtzeit geliefert. Nach einer Woche sind apokalyptische Katastrophenbilder alltäglich geworden. Der Leser droht müde abzuschalten: verzerrte Gegenwart, tatsächlich, das kennen wir schon.
Gar nicht einfach, der Erschütterung Ausdruck zu verleihen. Du versuchst es wenigstens.- mcberry

Hallo mcberry,

die Umbrüche nach je einem Daktylus sind gewollt. Ich setze damit den Inhalt "Zerrbild" formal um. Wortgrenzen werden zerbrochen, weil das zu den Zerrbildern passt. Grauen ist quasi die kleine Überschrift von S2. Darunter werden die anderen Bilder aufgehängt, die Reihenfolge ist von einer logischen verzerrt. "In echtzeit" passt leider nicht zum daktylischen Rhythmus.

Neben der erschütternden Wirklichkeit ist auch unsere Aufnahme dieser Wirklichkeit schlimm, denn sie ist durch die Medien verzerrt. Echtes Gefühl wird durch suggeriertes ersetzt - wenn man das nicht erkennt. Nicht dass diese Suggestion nicht subjektiv als echt empfunden wird. Auch Politiker erhalten nur vorgekaute, gefilterte Informationen ohne eigene Erfahrung der Wirklichkeit als Grundlage für etwaige Entscheidungen.

Das ist neben der schlimmen Wirklichkeit eine Quelle für Bedenken.

Danke für Deinen Kommentar

es grüßt
der.hannes