#1

21.03.2010

in Minimallyrik 19.04.2010 11:24
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Die Welt verschied.
Friede ihrer Asche


...

zuletzt bearbeitet 23.04.2010 17:48 | nach oben

#2

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 19.04.2010 22:00
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

hall der hannes

abgesehen davon, daß ich die idee mag
fehlen mir doch etappen zwischen verscheiden und der asche;
gerade bei solch minimalistischen texten ist eine prägnanz der aussage ganz wichtig;
evtl. ja auch ein kleiner hinweis zum tatsächlich geschehenen, zwar birgt die "welt verschied" wehmut aber diese bleibt doch ziemlich hermetisch, weil nicht ganz nachvollziehbar;
wenn man nicht alle ereignisse dieses tages im hinterkopf hat (noch dazu, wenn es eventuell ein privates vorkommnis des autors sein könnte);
daß die welt nicht tatsächlich verschied ist einem hierbei klar, weil man ja noch am bildschirm lesen kann;

mfg

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#3

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 19.04.2010 23:09
von Ralfchen (gelöscht)
avatar

ich kann damit null anfangen.

unser freund bezog das vielleicht auf island und den vulkan, aber in zwei zeilen dazu was kluges hineinzubringen bedarf eines aussergewöhnlich lyrischen talentes.

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#4

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 19.04.2010 23:23
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

.
unser text verlor sein feuer
wörter kokeln vor sich hin
auf der suche nach dem sinn
.
soviel unverstand kam teuer
wir erhielten keine heuer
nicht mal spesen waren drin



21.04.2010 (s.u.) schön daß du humor hast, hannes. die verse finde ich lustig...
25.04.2010 (s.u.) unverstand kommt teuer, steht da, die verse finde ich lustig...

zuletzt bearbeitet 25.04.2010 14:00 | nach oben

#5

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 21.04.2010 00:39
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Ist die Welt erst abgeschieden
und im Aschekasten drin
wo nur sind die Menschen hin?

rußvoll schmurgeln die briketten
und kultürlich etiketten
und natürlich herrscht dann Frieden.

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#6

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 21.04.2010 08:51
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

wär die welt
und all die leser drin erst hin
wo läge dann der sinn
des schenkelklopfers?

der kalauer-spruch wurde nachgefügt oder habe ich den beim ersten mal überlesen?
überlegung: wäre es in diesem sinne nicht logischer (falls man dieses wort hier anwenden darf) den spruch eher auf drohende ereignisse zu richten als auf bereits abgehakte?

mfg

zuletzt bearbeitet 21.04.2010 08:54 | nach oben

#7

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 22.04.2010 21:35
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

der Kalauerhinweis ist nachträglich, ich hielt ihn erst für unnötig.

Ob man drohende Weltuntergänge thematisieren sollte? Bis man da durch ist, ist die Welt schon lange perdu ...

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#8

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 22.04.2010 22:44
von Rainek Radar | 360 Beiträge | 360 Punkte

ja, vielleicht, aber doch besser vor als nach dem weltuntergang, oder?

ich denke, angeschwärzte weltuntergänge sind oftmals inhalt gängiger kalauer, oder?

oder sons. was mir auch schon länger durch den kopf geht:

die welt die wir kannten verschied
friede ihrer asche


eine (ganze ?) welt verschied
friede ihrer asche


mfg

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#9

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 22.04.2010 23:01
von Kjub • 498 Beiträge | 499 Punkte

moin hannes, die nachträglich eingefügte erklärung schadet den zwei versen, weil es sie einengt. ansonsten hätte es ja durchaus noch deutungsmöglichkeiten gegeben, die nichts mit dem untergang des planeten zu tun haben. mir fällt da spontan ein, dass die welt des lyrischen ichs verschied. also eine vorstellungswelt, wie in dem sprüchlein an dem tag brach für mich eine welt zusammen. dann ließe sich die zweite zeile als knappes, persönliches fazit lesen.
grüße
Kjub

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#10

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 23.04.2010 17:42
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

moin kjub,

der Deutungsmöglichkeiten sind bei so kurzen Texten immer immens viele. Der Zusatz war zunächst nicht eingeplant, aber schien mir hilfreich, um bestimmte mögliche Deutungen in die Debatte zu werfen, da es doch hiess, "wörter kokeln vor sich hin - auf der suche nach dem sinn". Vielleicht sollte ich die Klassifizierung als Weltuntergangskalauer wieder entfernen... Deine Deutungsmöglichkeit als das Verscheiden der Vorstellungswelt des LyrI läßt mich überlegen, ob man dazu ein ganz eigenes Gedicht schreiben sollte.

Liebe Grüße

der Hannes

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#11

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 23.04.2010 17:47
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Zitat von Rainek Radar
ja, vielleicht, aber doch besser vor als nach dem weltuntergang, oder?

ich denke, angeschwärzte weltuntergänge sind oftmals inhalt gängiger kalauer, oder?

oder sons. was mir auch schon länger durch den kopf geht:

die welt die wir kannten verschied
friede ihrer asche


eine (ganze ?) welt verschied
friede ihrer asche


mfg



Nach der Vielweltentheorie ist es eine offene Frage, ob das Verscheiden einer Welt das aller anderen nach sich zöge. (OK, OK, das hat eventuell auch Kalauerqualitäten :)).

Das Spezielle an der Auseinandersetzung mit dem Weltuntergängen ist, dass man sich eigentlich immer davor befindet, denn danach ist ja nix mehr - ausser man spricht über subjektive Weltuntergänge, wie Kjub.

Liebe Grüße

Herbert

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#12

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 24.04.2010 16:22
von Kjub • 498 Beiträge | 499 Punkte

Zitat
>Zitat der.hannes<
der Deutungsmöglichkeiten sind bei so kurzen Texten immer immens viele. Der Zusatz war zunächst nicht eingeplant, aber schien mir hilfreich, um bestimmte mögliche Deutungen in die Debatte zu werfen, da es doch hiess, "wörter kokeln vor sich hin - auf der suche nach dem sinn".



Also ich bin ja der Meinung, dass es besser ist, den Sinn für die Leser offen zu lassen, auch wenn die Kommentare verraten, dass er keine Idee von der Intention und keine für die Interpretation hat. Nicht als der hermetische Dichter, der sich über Unverständnis amüsiert oder dem sein "im Geheimnis stehen" Selbstzweck ist, sondern im Sinne von freier Deutungsmöglichkeit und Textautonomie.
Viele Grüße
Kjub

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#13

RE: 21.03.2010

in Minimallyrik 24.04.2010 23:46
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Hallo Kjub,

ich gebe Dir recht und habe den Zusatz wieder entfernt. Natürlich ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.

Liebe Grüße

der Hannes

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