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Betrachtung
Der Himmel steht in schwarzem Tüll und grauer Seide,
in seinem Stummsein überhören wir uns beide.
Nur ganz entfernt, wo meine Blicke kaum mehr halten
sieht man der Schwalben tiefen Flug sich angestalten
an schwere Pforten, deren Augen weinen wollen,
ich höre nur ein unterbrochen dumpfes Grollen,
dann sind sie fort, die schönen Überflieger,
die Nacht zieht ein und wieder wird es kalt.
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 13.05.2009 09:57von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Hallo Katerchen,
ich habe so meine Probleme mit dem Text. Zwar liest und spricht er sich gut und funktioniert auf eine metaphysische Weise, will sagen transportiert eine gewisse Stimmung, aber ausreichen will mir das dennoch nicht, da ich inhaltlich zu oft stutzte.
Im Stummsein des Himmels überhören sich die beiden? Wo man kaum mehr etwas erkennen kann, sieht das lyrI aber doch noch Vögel? Der Flug dieser Schwalben gestaltet sich „an Pforten“? Die Augen der Pforten weinen? Das dumpfe Grollen ist unterbrochen? Das negativ konnotierte dumpfe Grollen gehört zu „schönen Überfliegern“?
Es tut mir leid, falls ich zu uninspiriert bin, aber das sind für ein kurzes Gedicht eine ganze Menge Bilder, die für meine Begriffe schief sind. Zu schief, als dass mir das Gedicht positiv in Erinnerung bleiben könnte, selbst wenn ich es ansonsten sprachlich und von der Melodie her passabel finde.
Beste Grüße
O.
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
Hallo,
In Antwort auf:Das sollte es nicht.
Es tut mir leid
In Antwort auf:
als dass mir das Gedicht positiv in Erinnerung bleiben könnte,
Damit kann mein Text leben.
Ich bedanke mich für die Mühe.
Katerchen
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 13.05.2009 12:52von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Zitat von Katerchen
Das sollte es nicht.
Oh doch, ich wäre schon gern inspiriert.
<blockquote><font size="1">Zitat von Katerchen
Damit kann mein Text leben.[/quote]
Überraschung!
<blockquote><font size="1">Zitat von Katerchen
Ich bedanke mich für die Mühe.[/quote]
Es war mir ein Vergnügen, keine Mühe.
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
In Antwort auf:Was hindert dich daran?
Oh doch, ich wäre schon gern inspiriert.
Ich jedenfalls bin für deine Inspiration nicht zuständig.
In Antwort auf:Wer's glaubt ...
Es war mir ein Vergnügen, keine Mühe.
In Antwort auf:Wenn du meinst.
ich habe so meine Probleme
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 13.05.2009 17:10von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Zitat von Katerchen
Ich jedenfalls bin für deine Inspiration nicht zuständig.
Mit der Veröffentlichung des Gedichtes machtest du dich zuständig, wenn auch nicht explizit oder gar ausschließlich für mich. Daher die Rückmeldung: Mich hat es nicht inspiriert. Das mag dich nicht interessieren, sei es also darum.
In Antwort auf:
Wer\'s glaubt ...
Nun, weder werde ich hier bezahlt (wäre mal eine Idee), noch zwingt man mich. Alles, was ich hier treibe, tu ich zu meinem Vergnügen. Was ist daran so unglaublich?
In Antwort auf:
Wenn du meinst.
Das war jetzt sogar unter deinem Niveau.
.[/quote]
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
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In Antwort auf:
Das mag dich nicht interessieren,
Deine Vermutungen interessieren mich nicht.
Anstatt meine 1. Rückmeldung als sog. 'Genugtuung',
zur Kenntnis zu nehmen, möchtest du offensichtlich
eine Auseinandersetzung (am Text vorbei) verursachen,
was der Inhalt deiner 2. überflüssigen Rückmeldung nur bestätigt.
In Antwort auf:
Das war jetzt sogar unter deinem Niveau.
Auf deine spezielle sog. 'Wertschätzung' ist mein Text nicht
angewiesen, meine Person übrigens auch nicht.
In Antwort auf:
Nun, weder werde ich hier bezahlt ...
Diese 'unbedarfte' Äußerung übersteigt mein Vorstellungs-
vermögen und hat erneut mit meinem Text nichts zu tun.
Also - lass gut sein!
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 13.05.2009 19:38von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Nein, nein, Katerchen, so läuft das nicht. Ich habe einen Kommentar zu deinem Werk eingestellt und habe zumindest versucht, dir mitzuteilen, dass die verwendeten Bilder mich mehr irritieren, als für Klarheit zu sorgen. Die Sprache und die Melodie des Textes habe ich gelobt und auch nicht zu erwähnen vergessen, dass die Stimmung transportiert wird.
Ich habe daraufhin von dir eine saublöde und auch unverschämte Replik bekommen. Rede dich also nicht heraus und verlange nicht von mir, ich solle es gut sein lassen. Entschuldige dich lieber für deine Unart.
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
In Antwort auf:
Nein, nein, Katerchen, so läuft das nicht.
Es interessiert mich nicht, wie es Deiner Meinung nach zu laufen hat.
In Antwort auf:
Ich habe einen Kommentar zu deinem Werk eingestellt und habe zumindest
versucht, dir mitzuteilen, dass die verwendeten Bilder mich mehr irritieren,
als für Klarheit zu sorgen. Die Sprache und die Melodie des Textes habe ich
gelobt und auch nicht zu erwähnen vergessen, dass die Stimmung transportiert wird.
Erwartest du eine Gegenleistung?
In Antwort auf:
Ich habe daraufhin von dir eine saublöde und auch unverschämte Replik bekommen.
Rede dich also nicht heraus und verlange nicht von mir, ich solle es gut sein lassen.
Entschuldige dich lieber für deine Unart.
Ich habe mich für Deine Mühe bedankt. Ob dir diese verständliche, höfliche
+ angemessen distanzierte Formulierung zusagt, das interessiert mich nicht.
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 14.05.2009 09:39von oliver64 • Mitglied | 352 Beiträge | 352 Punkte
Hallo Katerchen,
du verwendest eine Menge Energie darauf, das letzte Wort zu haben und ich bin der Letzte, der dafür kein Verständnis hat. Damit wir jetzt aber aus der albernen Hab-ich-nicht-Hast-du-doch-Routine herauskommen, wenden wir uns doch dem Text wieder zu und ich versuche, meine Schwierigkeiten genauer zu benennen.
Über den Protagonisten „steht“ in Zeile 1 ein dunkler Himmel, der in Zeile 2 als stumm bezeichnet wird, aber in Zeile 6, wenn auch unterbrochen, aber doch grollt und in Zeile 7 werden Überflieger angesprochen, die für meine Begriffe nur Wolken sein können. Anfangs ist es noch nicht Nacht, denn die zieht erst am Ende ein und anfangs ist der Himmel selbst ja noch grau. Die Seide steht im Allgemeinen für Sanftheit und will mir in das Gewitterbild nicht recht passen, aber auch die Wolken sind ja nur aus schwarzem Tüll, mithin hauchzart und durchsichtig, mindestens fadenscheinig. Die erinnern also gar nicht an „schwere Pforten“, die gleich weinen, vulgo: regnen wollen. Warum man übrigens den Flug der Schwalben sich an diese schweren Pforten „angestalten“ sieht und wie ich mir das vorzustellen habe, bleibt dunkel.
Ist der Himmel nun stumm oder grollt er? Ich muss Ersteres annehmen, denn der Dichter schreibt das explizit. Dennoch überhören sich die beiden Personen, insofern darf man wohl davon ausgehen, dass das Bild metaphorisch gemeint ist und das Unwetter eher nur in den Köpfen über den Köpfen schwebt. Das gegenseitige Überhören ist eher Ursache des Verstummens und des Unwetters, als umgekehrt. Am Ende jedoch vergehen die Wolken, es regnet nicht und hier wendet sich auf einmal das Blatt: die Wolken, die soeben noch „schwere Pforten“ waren, die grollten und weinen wollten, sind jetzt „schöne Überflieger“ und im Vergleich zur Kälte der nun einziehenden Nacht, war es eben offenbar geradezu warm.
So, ich hoffe nun ist etwas klarer, warum ich das Gedicht nur als durchwachsen bezeichnen kann. Die unheilvolle, düstere, traurige Stimmung bringst du mit Reim und Maß und Wort wohl herüber, aber ich bezeichne solche Gedichte immer als Kling-Klang-Klong und das Klong steht dann eben dafür, dass es inhaltlich mindestens widersprüchlich ist. Unter Summ- und Brummgedichten wäre es ganz vorne mit dabei, aber bestehen kann es nicht, da ich mich letzten Endes doch nur an Aussage und gelungene Metaphern/Bilder erinnerte, wenn es sich denn um ein gelungenes Gedicht handelte. Das ist hier nicht der Fall.
Beste Grüße
O.
Gedichte und Kommentare in allerbester Absicht
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In Antwort auf:
du verwendest eine Menge Energie darauf, das letzte Wort zu haben
Dein scheinbares Bedauern, deine Vermutungen
und Unterstellungen interessieren mich nicht.
In Antwort auf:
wenn es sich denn um ein gelungenes Gedicht handelte.
Das ist hier nicht der Fall.
Deine Meinung darfst du kundtun (noch), ob sie interessant, durchdacht und
angemessen vorgetragen ist, bezweifele ich - konsequenterweise mußtest
du sie also erneut vortragen.
Deine ansonsten nunmehr vorgetäuschte Höflichkeit in Anrede und
Verabschiedung ist rückgratlos, nachdem sich meine Wenigkeit zuvor mit den u.a.
bezeichnenden Worten "saublöde und unverschämt" auseinandersetzen sollte.
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RE: Betrachtung
in Düsteres und Trübsinniges 14.05.2009 12:14von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Thematisch hat es der Künstler in die Rubrik Düsteres und Schwermütiges eingestellt. Acht Zeilen ist es lang und es heißt Betrachtung. Ein Rondell vermag ich oberflächlich aber nicht zu erkennen – vielleicht auf semantischer Ebene. Mit Betrachtung, wie der Titel lautet, ist vielleicht ein kontemplatives Schauen oder ein nachdenkliches oder aber, wenn ich den Begriff nachschaue, eine ästhetische Beurteilung gemeint. Gleich im Titel offenbart sich ein Paradoxon. Ein Gedicht, oder ein Bild, will betrachtet, beschaut werden, aber dieses hier, hat selbst die Betrachtung als Titel, so als ob es auf den Betrachter – vulgo mich – zurückschauen möchte – vielleicht sogar ihn ästhetisch beurteilen? Es spielt also mit der Rezeption. Trotz dieser erheblichen Spannung, die sich allein schon im Titel offenbart, muss naturgemäß der Rahmen des Bildes gefüllt werden. Nur ein Titel und eine Signatur bliebe für eine Betrachtung zu dürftig oder besser gesagt: ein leeres Gedicht, ein Text ohne Worte nimmt das Ende zu sehr vorweg und verstellt dem Betrachter – in diesem Falle dem Leser – den Blick auf den Anfang des Betrachtungs- und Nachdenkungsprozesses. Aber Ansätze für die Aufhebung der Betrachtung eines befüllten Raumes sehe ich im Kommentarfaden in dem Posting mit den vielen Leerzeilen. Die Leerzeilen hat Katerchen ganz bewusst gelassen, um die Unmöglichkeit des Dialoges mit Oliver – den analytischen, nicht ästhetischen – Thomas Mann würde sagen: Zivilisationsbetrachter – gerade durch das Nichtbefüllen des Raumes mit Zeichen irgendwelcher Art zu verdeutlichen: Er zeigt ohne zu zeigen, deckt auf ohne zu enthüllen. Aber zurück zur Betrachtung. Was ist der Gegenstand der Betrachtung. Das Wetter. Welch feine Ironie. Das Wetter. Wenn es nichts mehr zu bereden gibt, dann spricht man über das Wetter. Wenn alles gesagt ist, wenn alles rauf und runter dekliniert worden ist, was bleibt? Das Wetter. Mit die beliebtesten Seiten im Internet – unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildungsgrad – sind die Wetterseiten. Äußerlich oder von weitem betrachtet, auch ein kluges Motiv innerhalb dieser Zeilen, erscheint der Text wie ein korrekt gereimtes Gedicht was zugänglich einer klassischen Rezeption oder Betrachtung scheint. Bei näherer Betrachtung von Titel und Gegenstand entzieht sich der Text aber dem Betrachter und serviert ihm was? Das Wetter. Perfide Umsetzung des Grundproblems im 21.Jahrhundert: die Unmöglichkeit der Kommunikation zwischen den Menschen und gerade zwischen Künstler und Publikum, zwischen Bildner und Betrachter. Der analytische Betrachter kann nicht umhin, hier ein Gewittergedicht zu erkennen, die Ingredienzien sind wie erwähnt vorhanden, müht sich ab Metaphern und Reimschema zu erkennen, versucht, so als würde der tiefe Flug der Schwalben tatsächlich und verlässlich eine Vorhersage des Wetters ober besser eines Zustandes beinhalten können, mehr als das Wetter zu erkennen, mehr als ein nahendes Gewitter zu erkennen. Das da nicht mehr ist, muss zu zwanghaftem Nachfragen führen, denn eine Negation seiner Betrachtungsweise ist gleichsam der Entzug des Bodens unter seinen Füßen oder das Löschen aller Worte und Bilder, aller Kunst, aller per se zum Scheitern verurteilten Kommunikationsversuche. Da ist eben nichts zwischen den Zeilen, außer der Betrachtung einer Gewitterfront durch den Spiegel eines anderen Betrachters, der wir nicht selbst sein können und sich daher diese Betrachtung dem Betrachter notwendigerweise versagt. Da ist nichts was darüber gesagt werden kann und was sich kongenial in der Rezeption des Werkes fortsetzt. Besser habe ich die Unmöglichkeit etwas wiederzugeben, etwas für einen Betrachter zu schaffen, was für viele die Motivation ist sich in welcher Form auch immer auszudrücken, noch nie zuvor gelesen. In leichter Abwandlung eines anderen Satze möchte ich schließen: Was soll ich nach der Betrachtung noch schreiben?
Zunächst ein Dankeschön für deine umfangreiche Rückmeldung und
den abschließenden Satz, Brotnic2um. Ich werde mich nochmals ausführlich
zu deinen Überlegungen rückmelden. Um mich wenigstens kurz und
beispielsweise der von dir angesprochenen weniger witzigen Ebene zu nähern,
möchte ich beispielsweise „Menschen bei Nacht“ v. Rilke o. auch „Nachtergebung“
v. Trakl nennen - lesenswert!
Katerchen
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Nachtrag: Was bleibt mir nach Deinem Kommentar noch zu schreiben?
Der kommunikativen Endzeitstimmung, die sich aus Deinem Beitrag
entnehmen läßt, ist nichts mehr beizugesellen.
Danke
und lieben Gruß
Katerchen
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