Widerstand

Im Meer aus trüben Gedanken,
da glitzert der rettende Tau.
Gibt Trost über Grenzen und Schranken,
und Hoffnung, dass weiss ich genau.

Ich löse den Nachen vom Stege,
beherzt greif das Ruder ich fest,
und wähle behutsam die Wege,
Fortuna erledigt den Rest.

Wenn Wellenberge sich türmen,
und schlagen mir ins Gesicht.
Ich trotze den dunkelen Stürmen,
die Seele zerstören sie nicht

Lieber Knud,

inhaltlich sagt mir dein Gedicht zu, formal hätte ich - wenn du erlaubst - ein paar Einwände und Verbesserungsvorschläge.

1. Strophe
Das "da", V2, ist oft eine Notlösung. Wie wäre es z.B. mit "fern"? "Mir", V4, könnte man durch "und" ersetzen, weil aus dem Nachsatz klar wird, dass DU Trost und Hoffnung empfängst.

2. Strophe
Es klingt flüssiger, wenn man den "normalen" Satzbau beibehält. Statt "beherzt greif das Ruder ich fest / behutsam ich wähl neue Wege" könnte man z. B. sagen: "beherzt ergreif ich und fest / das Ruder, ich such neue Wege" ... (oder ähnliches). Ich weiss, dass dabei Worte wie "behutsam" auf der Strecke bleiben, aber für den Fluß des Ganzen erscheint mir dieser Verzicht vertretbar.

3. Strophe
Hier habe ich auf das "Wenn" ein zumindest gedankliches "Dann" vermisst. Und für das "dunkelen" ein Wort gesucht, das nicht auf die Steckbank der Metrik muss. Mein Vorschlag:
"Ob Wellenberge sich türmen,
das Wasser mir peitscht in Gesicht,
ich trotze den dunkelsten Stürmen,
die Seele zerstören sie nicht

Ich hoffe, du kannst mit meinen Anregungen etwas anfangen und grüße freundlichst

Ulli Nois.

Hi Ulli,
danke für Deine Mühe. Ich denke nochmal darüber nach.
Gruss
Knud