#1

Dieser Hunger nach Leben

in Zwischenwelten 09.04.2006 18:29
von Krabü2 (gelöscht)
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Schwarze Witwe

Meine Aufmerksamkeit für deine Blicke, Gesten, Stimmungen, für deine Werte und deine Worte - du bekommst sie. Ich gebe dir meine Zärtlichkeit und Leidenschaft, den Hunger nach Berührung, nach sanftem Streichen über deine und meine Haut. Ich will dich entführen in mich. Dich, ja. Es macht mir Freude, gierige Freude.
Komm in mein Facettenreich. Lass' uns küssen, necken und lachen, einfach spielen. Ich sehne mich nach dem festen Zupacken deiner Hände.
Hier bist du als erstes aufgehoben.
In wohlig lautem Stöhnen werde ich dich fühlen lassen, wie ich dich tief in mir genieße. In unserer Stille, wenn Worte nichts bewirken, gebe ich dir mein mir mögliches Vertrauen, Offenheit, die Vorbehalte zu kicken trachtet (und schaffe ich nicht alle zu verstoßen, ist es nur ein Zeichen mehr, dass ich behutsam mich erklären, klar sein möchte, weil mir das Fernhalten schwer fällt).
Versenke dich in meinem Tümpel. In meinen Tränenfunken. Dazu schenke ich dir meine Ironie und meinen Sarkasmus, auch mein Lächeln weit hinter den Lippen, meine Kritik, meine Streitsucht, meinen Zynismus, alle Wärme von weit unter dem Kopf, von dort, wo das Helle und das Dunkle zusammentreffen, sich trennen und erneuern.
Hinter unseren Gesichtern begegnen wir uns in Achtung.
Unsere Wurzeln werden sich langsam und in sanftem Schwung umeinander schmiegen.
Komm näher. Ich kann nicht anders. Ich brauche dich.
Vertraue auch meinem Dunkel. Einmal lass uns spüren.
Weil es kein zweites geben wird. Nicht für dich.

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#2

Dieser Hunger nach Leben

in Zwischenwelten 09.04.2006 19:24
von Maya (gelöscht)
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Ein sehr interessanter Text, wie ich finde, weil er sich fast wie eine Botschaft liest
(vielleicht an einen Tümplaner? Manche Deiner Worte laden ja geradezu zu dieser Interpretation ein…).
Die schwarze Witwe versucht, den Auserwählten in ihr Netz zu locken, doch scheint dieser sich (noch) zu sträuben…Vielleicht weiß er gar nichts von den Sehnsüchten der schwarzen Witwe, die hier um sein Vertrauen buhlt.
Ich an seiner Stelle wäre vorsichtig; die Überschrift an sich wäre schon Anlass genug, den Verlockungen zu widerstehen, aber auch textinterne Worte wie „Spiel, Zynismus, gierige Freude“ (letzteres hört sich schelmisch, nicht gerade Vertrauen einflößend an) unterstreichen die Gefahr, die (für den Mann) mit dem erwünschten Liebesspiel einhergeht.

An folgender Stelle bin ich gestolpert:
„…gebe ich dir mein mir mögliches Vertrauen, Offenheit, die Vorbehalte zu kicken trachtet“. Liest sich m. E. nicht wirklich schön. Wenn dem „kicken“ keine unterschwellige Bedeutung zukommt, würde ich es kicken und durch ein anderes Wort ersetzen.

Besonders gelungen finde ich:
„mein Lächeln weit hinter den Lippen“ / „Hinter unseren Gesichtern begegnen wir uns in Achtung“.

So, das war’s erstmal…

LG, yamaha
____________________________

edit: Das war ein Scheeerrz, dachte, mein Smiley macht das deutlich

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#3

Dieser Hunger nach Leben

in Zwischenwelten 09.04.2006 19:46
von Krabü2 (gelöscht)
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Hi Yamaha,
*himmel-nein!* - es hat nix mit einem Tümpelaner zu tun. Ein Tümpel hat für mich einfach nur schmutziges Wasser. Dieser Text ist deshalb so, wie er ist, und Du bist deshalb gestolpert über diese eine Stelle, weil er die Ängste von egozentrischen Männern bedient, von Narzissten, die meinen, wenn sie sich öffneten und Nähe zuließen, würden sie ihr ICH einbüßen, würden gefressen. Das ist der Kontext, in dem ich geschrieben habe.
Danke für Deinen Kommentar. Schön, dass Dir Einiges daran gefällt.
Liebe Grüße - U

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