#1

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 21.05.2006 22:56
von Goosie (gelöscht)
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Worte.
Ich höre Worte
Still, laut, wieder
Still

Worte
Kalt, sinnleer
Mit Atem behangen

Dein Wort
Das Wort
Aufbrechend


Schweigt!


überarbeitet:


Stille.
Ich schaufle Worte
grabe, steche

tiefer

Worte.
Kalt hallen sie
lautlos durch weiße Säle -
nur mit Atem behangen

die Türen knarren
Aufbruch!

Worte.
Knarrend hallen sie
wieder lautlos durch schwarze Säle
immer noch

Stille.

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#2

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 22.05.2006 10:14
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Goosie

Du siehst mich hier etwas ratlos. Da du ja nicht oft hier bist, kannst du nun nicht sagen: "Das wäre ja nichts Neues."

Eigentlich verstehe ich den letzten Absatz nicht ganz.
Was ist nun das Wort. Schweigen?
Ich habe es nun noch einmal gelesen und bin wieder verwirrt. Womöglich ist es ganz leicht zu durschauen und nur ich habe damit Probleme.
Lass es noch ein wenig stehen, ohne Antwort. Vermutlich wird es ein Anderer entschlüsseln.

LG Gem

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#3

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 22.05.2006 11:47
von Arno Boldt | 2.760 Beiträge | 2760 Punkte
Hallo Goosie.

Kurz, was mir gerade einfällt.. ein Rat sozusagen: Um die Diskrepanz zwischen "den Worten" und "dem Wort" herauszustellen, könnte man für "Worte" "Wörter" einsetzen, da "Worte" genau wie "Wort" (im hier erlesenen Sinn) eine größere Bedeutsamkeit mitführt.

Zum Inhalt: Ich sehe hier die Darstellung zweier Seiten. Das lyr. Ich nimmt wahr, vergleicht, entscheidet und fordert ("Schweigt!"). Ferner sind die beiden Parteien noch durch Mehrzahl vs. Einzahl bzgl. "Wort" voneinander getrennt. Es herrscht Ferne und Nähe vor --> Stadium des Vergleichens/Entscheidung und der Forderung. Man könnte hier leicht Parteien hineininterpretieren.. die leichteste wäre sicherlich: Demagogen/Dogmatiker vs. Gott. Und hier ist auch noch ein Kritikpunkt: es ist für mich zu beliebig. Etwas Konkretes brauche ich in Texten (mittlerweile), sonst sagt es vieles, aber zugleich auch kaum etwas.

BG,
arno.

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#4

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 01:42
von Fabian Probst (gelöscht)
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Zitat:

Arno Boldt schrieb am 22.05.2006 11:47 Uhr:
Arno Boldt schrieb am 22.05.2006 11:47 Uhr:
Hallo Goosie.
Kurz, was mir gerade einfällt.. ein Rat sozusagen: Um die Diskrepanz zwischen "den Worten" und "dem Wort" herauszustellen, könnte man für "Worte" "Wörter" einsetzen, da "Worte" genau wie "Wort" (im hier erlesenen Sinn) eine größere Bedeutsamkeit mitführt.
arno.



es sind verschiedene Bedeutungen, nicht größere oder kleinere.

Betrachtet man das Wort als Einheit für sich, ist die Mehrzahl "Wörter"
Geht es um einen Sinnzusammenhang und betrachtet man das Wort inhaltlich in einem Kontext, ist die Mehrzahl "Worte"

Es scheint in dem Text gerade dort das Poblem zu liegen. Insofern stimme ich Arno zu. Wenn man beides benutzt, kommt dieses Missverhältnis deutlich heraus, denn sinnentleerte, kalte Worte sind quasi wieder Wörter.

So wie z.B.: "Alles was ich hören wollte waren ein paar Worte, doch du gabst nur Wörter von dir"

lg,Fabian

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#5

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 19:26
von Goosie (gelöscht)
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hallo ihr drei,

ich danke euch sehr für eure kommentare.

@arno, woher willst du wissen, dass es das lyrische Ich ist, das "schweigt" ruft?
deine auslegung finde ich sehr interessant. kritik angenommen, verständlich für mich. war eher ein momentgedicht, als eine durchdachte konstruktion.

@fabian, auch wenn deine definition nachvollziehbar ist, sagt niemand, dass es nicht ein paradoxon in einem gedicht geben kann. warum kann etwas das einen sinn machen sollte, nicht sinnleer sein?

ich selbst halte nicht viel von diesem text. wenn ich ihn selbst zu interpretieren versuche, würde ich schon einiges darin finden, muss aber nicht jedem so ergehen. es ist allgemein auf alles zu verwenden, somit auch nicht konkret. konkret sollte es auch nicht werden. wer was darin findet, findet was darin, wer nicht, halt nicht kann man auch nichts dagegen machen.

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#6

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 19:48
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo goosie

ich hatte es anders verstanden. mir war als erwarte das lyr.Ich eine Äußerung von jemandem Bestimmten, die dann aber letztlich ausbleibt.

deshalb erschien mir deine letzte Zeile auch als Fehler, im Sinne von: eine gesprochenes Wort kann gar nicht schweigen. da mich das Oxymoron nicht befriedigte hab ich sie für mich so gelesen, die letzte Zeile:

nicht!

verstehe auch den Sinn der durchgehenden Großschreibung nicht, am Zeilenanfang.
meine Gesamtversion sähe dann so aus:


Worte.
Ich höre Worte
Still, laut, wieder
still.

Worte,
kalt, sinnleer
mit Atem behangen.

Dein Wort,
das Wort
aufbrechend,

nicht!



Gruß
Alcedo




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#7

Aufbruch

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 20:13
von Goosie (gelöscht)
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hallo alcedo.

mir gefällt deine version sehr gut, doch möchte ich sie nicht übernehmen, schließlich ist es dein einfall und nicht meiner. ich habe eine neue version verfasst und auch die groß-und kleinschreibung geändert. war auch nicht so beabsichtigt.

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