#1

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 22:15
von Krabü2 (gelöscht)
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Wie
der
größere
von diesen
klaren Tropfen, die
aus dem Wasserhahn
hängend entweichen wollen
aus der zähen Adhäsion
spüre ich nun dieser
meiner eigenen
Ablösung
nach



Um
der
Freiheit
willen
trete ich
so lange
auf der Stelle
bis langsam unser
Stelldichein sich zur Stille hin
ausweitet mich und meinen Weg
nicht weiter verstellt, sondern
die Stelle, abgestillt, den
jetzt ausgetretenen
Wundgrund
freigibt

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#2

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 22:51
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Uschi

meine erster Eindruck:

- gelungene Darstellung

- inhaltlich stört der Begriff "Symbiose", wahrscheinlich meinst du das physikalische Phänomen der Adhäsion, denn es ist ja keine symbiotische Beziehung im biologischen Sinne.

- das Wort "Tropfen" sollte eventuell vermieden werden

Gruß
Alcedo

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#3

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 22:55
von Krabü2 (gelöscht)
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Ja, Danke! für die gelungene Darstellung *lach* - danke!
Ja, Symbiose fand ich schon wichtig eigentlich und auch wirklich so gemeint... wie das Wasser..
Tropfen soll ich vermeiden? Hhhhmmm.... wie???
*überleg*
fällt Dir was ein? - Mir nicht :-(
Danke und liebe Grüße
Uschi

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#4

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 22:55
von Maya (gelöscht)
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Hallo Uschi,

die Idee ist ja schon mal klasse, aber inhaltlich bleiben Fragen offen. Ich verstehe nicht, warum der Begriff Symbiose fällt (Alcedo hatte wohl den gleichen Gedanken, wie ich gerade gelesen habe).
Welche Zweierbeziehung ist denn gemeint und welcher Nutzen ergibt sich aus ihr? Wasserhahn und Tropfen? Welcher Vorteil ergibt sich denn für den Hahn, dass er verkalkt und rostet? Mmh. Natürlich würde es auf der zweiten Ebene passen, wenn Wasserhahn und Tropfen Metaphern für ein Ich und Du wären, aber auf der Ebene 1 hakt es ja trotzdem – oder?

Die Ablösung des Ich, die Sehnsucht in den folgenden Zeilen, finde ich gut beschrieben, v.a weil ja dann tatsächlich auch die bildliche Ablösung /Grenze des Wassertropfens dargestellt ist.
Dann kommt die Passage mit der Freiheit, die ich erst gar nicht verstand, weil es mir seltsam vorkam, dass man Freiheit erlangen kann, indem man auf der Stelle tritt? Aber jetzt habe ich eine Erklärung gefunden (jedenfalls für mich). Ich lese aus den Zeilen, dass das Ich seine Vergangenheit aufarbeitet, es kehrt immer wieder an den Wundort zurück, um sich in die Tiefe, auf den Grund zu arbeiten (zu verarbeiten). In dem Sinne durchlebt es vielleicht eine Passage der Erinnerung immer wieder, sucht Lösungswege und findet sie schließlich. Die Lösung ist, mit diesem Kapitel des Lebens abzuschließen, das einen verletzte, das ist die Freiheit – man macht sich von Erinnerung frei.

Trifft das in etwa Deine Intention, oder eher nicht?
Deine Tropfen gefallen mir, v.a., weil ich doch ein bisschen Grübeln musste

LG, yam

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#5

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 23:10
von Krabü2 (gelöscht)
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Die Symbiose... das ist, wenn Du guckst, was am Wasserhahn passiert. Da kommt Wasser raus, aber nicht alles wird gleich zu Tropfen bzw. es bildet sich sofort wieder neues Wasser, ganz wenig, aber der Hahn ist dann nicht trocken, auch wenn du richtig zudrehst, es bleibt was dran... und bevor der Tropfen sich ablöst in seiner Formation, siehst du die dünne Stelle oft, die dann sozusagen 'reißt' - eine bleibt am Hahn, die andere fällt... so meinte ich das, nicht den Hahn selbst.. :-))) was wäre das denn psychologisch? tssss

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#6

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 23:23
von Maya (gelöscht)
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Kapier ich nicht - der Nutzen muss doch auf beiden Seiten bestehen, sonst ist es keine Symbiose, sondern, sondern, ach, mir fällt jetzt der Begriff nicht ein...

Tsss, psychologisch - ich weiß echt nicht, worauf Du hinaus willst ; ich weiß nur, dass das nicht in meinem Sinne war

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#7

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 23:29
von Krabü2 (gelöscht)
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Ja, der Hahn, wofür der steht, gute Frage... muss ich selbst nachdenken, weil mir das Bild so kam... Mom. *denk* *überleg*
(es ist kein Penis, der missraten ist *lach*)
Gedankengänge, verfahrene Situationen, althergebrachtes, also wie Du schon sagtest, Erinnerungsgut, ein Träger deren.. ein 'Be-Förderer', Leiter - kann auch ein Trigger sein, ein Auslöser, womit alles und nichts gesagt ist, ich weiß. Es war eine reine Empfindung, dieses Gedicht. Eine Aufgabe, ein Anliegen, ein Begehren... ein Wunsch, ein Wille zur Freiheit. Ja.
Kannst Du das 'unterbringen'? - BESTIMMT! :-))

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#8

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 23.05.2006 23:38
von Maya (gelöscht)
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Nicht der Wasserhahn stört, den könnte man ja als Tümpel der Erinnerung deuten, immer gibt er ein Stück, einen Tropfen Vergangenheit frei, den es zu verarbeiten gilt (wenn denn meine Interpretation von vorhin zutrifft). Das Problem ist der Begriff Symbiose...aber egal...wenn ich lange genug nachdenke, finde ich auch noch dafür eine Erklärung

LG, yam

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#9

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 24.05.2006 11:34
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Uschi,

das ist doch eindeutig ein Fall für Wikipedia.
Symbiose (griechisch symbioun (Verb) = zusammenleben, Symbiosis = das Zusammenleben) bezeichnet das Zusammenleben verschiedener Arten, während die Partner gegenseitig einen Nutzen tragen.
Das passt, bezogen auf die Wassertropfen jetzt nicht unbedingt, aber auf die Sinnebene bezogen schon, finde es hier aber trotzdem in dem Zusammenhang nicht ganz glücklich.
Ansonsten gefällt mir das Gedicht inhaltlich und sprachlich ausgesprochen gut.
Ich hätte jedoch statt gestillt der Deutlichkeit halber "abgestillt" genommen, um den Loslösungsprozess deutlicher zu machen.
Eine inhaltliche Deutung meinerseits kriege ich hoffentlich noch gebacken. Ich pendele noch etwas und muss nochmal nachdenken. Meine Interpretation ist für mich noch nicht ganz rund. Ich schreib noch.

Liebe Grüße,
GW


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#10

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 24.05.2006 12:11
von Krabü2 (gelöscht)
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Lieber GW,
vielen Dank für Deine Auseinandersetzung damit... ja, Alcedo hat auch noch mal geschrieben, das 'Adhäsion' besser ist.. sogar unbedingt sein muss... nun gut, ja.
'Abgestillt' - das übernehme ich auch, und das alles mit einem HERZLICHEN DANK!
LG Uschi

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#11

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 24.05.2006 18:14
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Krabü

Momentan gefallen mir solch optische Spielereien.
Der Wundgrund, der hier freigegeben wird, ist die Stelle, an der sich der Tropfen gelöst hat. Also bedeutet das, dass sich die personen trennen und der Schmerz sich nun entfalten kann.
Es ist doch sehr viel erklärt worden, also denke ich, dass ich nur mehr widerholen würde. Sehr schön umgesetzt. Sprachlich wie graphisch.
Eigentlich, richtig zickig von dir.

LG Gem

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#12

Lösungsorientiert

in Philosophisches und Grübeleien 24.05.2006 19:07
von Ulli Nois | 554 Beiträge | 554 Punkte
Lösungsorientiert wie ich als Mann nun mal bin, versuche ich das Rätsel etwas weiter zu lösen. Also, ich sauf zwei Tropfen Wasser, wenn hier nicht auch ein therapeutischer Prozess beschrieben wird. Da löst sich etwas nach langem auf der Stelle treten aus der Wunde...

Das widerspricht nun überhaupt nicht den anderen Deutungen, aber die Betonung liegt mehr auf dem Ende: ich höre das Wasser buchstäblich auf den Boden platschen.

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