#1

Der Verdammte

in Düsteres und Trübsinniges 25.05.2006 00:49
von Roderich (gelöscht)
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Der Verdammte


du siehst seinen blick nicht da tote
schwarze höhlen nichts zeigen nichts enthüllen
nicht die seele nicht den blick aufs herz
durch die schimmernden augäpfel wie
bei dir selbst
und doch ist er am leben seit zeiten
schon dem untergang geweiht und doch weiß
er es nicht und er wandert immer
weiter und weiter auf den stock gestützt wie ein
wanderer der er dennoch nicht ist obwohl
er so scheint ein trauriger anblick
verloren
versunken
vergessen
begraben im leben in der luft in den straßen den häusern
der stadt

du hast nur einen schatten vor
dir und doch ist es er der verdammte der
vergessene du kannst ihn fühlen

tausende von jahren oder doch ewigkeiten die
er durch den schmutz und den abfall und die abgase
taumelt wie ein angeschossener tanzbär

hast mitleid mit ihm und neugierig drehst du um
ihn deine einsamen runden wie ein
angeschossener tanzbär

er ist der perverse der mörder der heuchler
der schleimer der spinner der betrüger das
chaos der gestank die leblosigkeit die lieblosigkeit der
hassende der gehasste der erste der letzte der
zeit er ist die zeit der anfang
das ende er ist
die stadt

denk an ihn wenn du in der kirche eine
kerze anzündest wenn du betest wenn du
buße tust

und blick nicht in den spiegel dreh ihn weg blende
ihn denn es könnte dir nicht gefallen was
du dort siehst

denn du bist die stadt sagt dir
der verdammte im
spiegel

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#2

Der Verdammte

in Düsteres und Trübsinniges 25.05.2006 10:35
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte
Hallo Rod

Der verdammte Gem.
Ich liebe Gedichte über den Wahnsinn in der Stadt. So auch dieses hier.
Nur der Vergleich mit dem Tanzbären will mir nicht schmecken. Ich dsage dir aber warum: Das ist geklaut!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Glaube ich zumindest. Mir kommt es vor, als hätte ich das schon einmal wo gelesen oder gehört. Das ist aus einem Buch von S K oder aus einem Film.
Natürlich ist das eine Unverschämtheit dich des klaus zu bezichtigen, aber ich bin eben so wie du mich oben beschrieben hast.
Aber ohne Spaß: Das Gedicht oder besser, der Mix aus Gedicht und Geschichte ist dir gut gelungen. Auch meine ich eine Verwandlung an dir zu erkennen. Dieses Gedicht hat mehr bitterkeit und es fehlt zur Gänze die Leichtigkeit welche in deinen Werken oft vorherrscht.
Diese Darstellung ist gnadenlos und wahr.

Hier ist kein Ausweg, hier ist der Punkt der Wahrheit.
Die Kleinschreibung passt hier auch denke ich. Der Inhalt verfügt über genug Potential um den Text optisch etwas schwächer zu gestalten.

Sehr gerne gelesen und ich konnte mich sehr gut darin zurechtfinden. Als wär ich zuhause.

LG Gem

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#3

Der Verdammte

in Düsteres und Trübsinniges 29.05.2006 00:04
von Roderich (gelöscht)
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Hallo Gem,

vielen Dank für deinen Kommentar und die öffentliche Anprangerung als mieser Ideendieb! Der Tanzbär ist jedoch nicht geklaut - zumindest nicht bewusst. Ich habe schon verdammt viel von Stephen King gelesen und ich wüsste nicht, wo mir dort ein angeschossener Tanzbär untergekommen wäre, was aber nicht heißt, dass dieser nicht in meinem Unterbewusstsein vergraben sein hätte können. Eine komplizierte Geschichte jedenfalls, bei der ich mich frei von Schuld fühle. Du weißt: Im Zweifelsfalle für den Angeklagten.

Freut mich aber, wenn du (Tanzbär hin oder her) Gefallen an meinem Werkl finden konntest. Ja, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins habe ich hier mal mit einer Schrotflinte erschossen. Muss auch mal sein. Sonst glauben am Ende alle, dass ich der fröhliche Typ bin.

Und warum du dich so gut in dem Text zurecht findest: Du hast einen schlechten Einfluss auf mich. Pass auf - ich werde noch ein echter Gemini-Klon!

Viele Grüße

Thomas

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