Hallo,
sorry für die lange Pause. Einen Teil kann ich mit Wien begründen, der andere war schlicht und ergreifend Sommerpause. Vielen Dank jedenfalls für eure Kommentare und Interpretationen.
@ sEweil: Mit deiner Interpretation hast du schon ziemlich gut getroffen. Ja, das lyr. Ich ist überheblich, resultierend allerdings aus einer wahrgenommenen scheinbaren Überheblichkeit der anderen. Es fühlt sich angesichts der Wortgewalt der anderen reduziert und kaschiert das mit Attacken seinerseits. Quasi: Bildung? Ist was für Weicheier. Das lyr. Ich wählt für sich den Weg der Einfachkeit und Reduktion, quasi ein selbsternannter Forrest Gump. Und dadurch erhebt er sich (für sich selbst jedenfalls) über die anderen. Und landet im Prinzip da, wo er eigentlich gar nicht sein möchte - nämlich bei den Überheblichen.
Zudem war es natürlich ein kleiner Versuch, mit der Vieldeutigkeit der Sprache zu spielen, wie du schon erkannt hast. Für mich entsteht aus Inhalt und gewählter Sprache ein interessanter Widerspruch, der mich einfach gereizt hat.
Was das mich/mir betrifft: Da habe ich wohl ordentlich daneben gehackt, aber uns Österreichern sollte man so etwas nachsehen. Wie mein Vater immer so schön sagt: Ich kann nur eine einzige Fremdsprache: Deutsch!
@ Ulli: Deine Interpretation ist hier sehr passend, gerade das "nachschlagen" hast du in seiner Doppeldeutigkeit gut erfasst. Deshalb auch das "oszillieren" - ein Wort, das ich sonst nie im Leben verwenden würde. Hier in der ersten Strophe kommt die Wut des lyr. Ichs zum Ausdruck über die sprachliche Überlegenheit der anderen.
Was das "gefalle mich" betrifft: Das war, wie oben erwähnt, wirklich nur ein grammatikalischer Fauxpas. Ich könnte jetzt natürlich sagen: Das war so gewollt, genau das habe ich ausdrücken wollen, gut erkannt, Ulli
- aber dafür würde ich wahrscheinlich in die Hölle kommen.
Freut mich, wenn das Gedicht gefallen konnte. Ich weiß, dass es sich hierbei nicht um leicht verdauliche Kost handelt und umso mehr freuen mich die positiven Reaktionen.
Viele Grüße
Thomas