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Liebe Margot!
Was soll ich jetzt dazu sagen, wo ich mich aus dieser Welt, die Du vor meine Augen geführt hast, herausgerissen habe.
Der Leser wurde mit der von Dir beschriebenen Zeit und ihren Gegebenheiten vertraut gemacht. Es fiel mir nicht schwer, parallel zum Lesen die beschriebene Handlung ablaufen zu sehen.
Obwohl die Stimmung etwas bedrückend ist, so doch nicht zu sehr, um als ungutes Gefühl auf den Leser überzuspringen.
Eine gewisse Scheu und Düsternis haftet stets Erzählungen/Romanen an, die zurückliegen, deren Handlung in der anderen Generationen liegt.
Meine wenigen Kritikpunkte sind eigentlich als Hinweise, eventuell als Fragen zu verstehen, die ich schnell durchgehe:
betrachte das Familienporträt wieder
betrachte wieder das Familienporträt
das etwa um das Jahr 1930 aufgenommen wurde
das etwa um das jahr 1930 aufgenommen worden war
Hinter dem Gruppenbild sieht man einen dunklen Vorhang
eventuell: der Hintergrund des Gruppenbildes zeigt einen dunklen Vorhang
oder : im Hintergrund des Grupenbildes sieht man einen dunklen Vorhang
auf ihrer Achsel ruht die Hand
Sie lächelt nicht, nicht mal ansatzweise
Sie lächelte nicht, nicht einmal ansatzweise
Als hätte sie ein Geheimnis um ihr Leben gerankt
Als hätte sich ein Geheimnis um ihr Leben gerankt
oder nur mit angemessenem Tremolo in der Stimme
(ob hier Tremolo der richtige Ausdruck ist ? So gewollt oder
doch eher: verhaltene, gesenkte, ehrfürchtige Stimme, ...
und bewirtschafteten einen Bauernhof. Der war zu klein um reich zu werden
Der Bauernhof wird nicht reich, nur der Ertrag ist gering, er wirft wenig Ertrag ab, um einen Wohlstand/Reichtum zu ermöglichen.
Ich finde es eine nette Idee meines Onkels,
Ich finde es als eine nette Idee meines Onkels, halte es für eine nette Idee ...
Mit dem Schlussatz wird für manche etwas Neugier erwacht sein,
die wissen wollen, was wird sie jetzt über Tante Elsa schreiben?
Selbst an dieser Stelle muß die Erzählung nicht enden, sie könnte der Auftakt gewesen sein, als Einleitungskapitel, dem nun direkt der Einstieg zur Beschreibung in das Leben der Tante Elsa folgen könnte.
Auch wenn das nicht geschieht, so könnten die Gedanken etwas weitergesponnen werden. Die Kleine, die Schreiberin, den Namen habe ich nirgendwo erblickt, wird bestimmt nichts Schlechtes über die Tante schreiben, nur Gutes.
Sie hat sich mit Tante Elsa schon längst identifiziert, verleiht der Tante ihre eigenen Gefühle und ihre Wünsche. Kann nach Belieben einfühlsam ihre eigenen Sehnsüchte und ihr Denken einbringen und sie ungestraft als jene der Tante Elsa niederschreiben.
Wenn auch nicht vollendet, doch eine Geschichte, die vielen Menschen.
auch mir, gefallen kann. Auch wenn keine marktschreierischen Höhepunkte gesetzt werden, die in unserer sensationslüsternen Zeit
nahezu unentbehrlich erscheinen.
Der Stil ist ruhig und fließend. Eine angenehme unaufdringliche und beschreibende Erzählung, die Entspannung und Lesevergnügen garantieren. (Eine Fortsetzun würde ich mir überlegen.)
Gerne gelesen - mit freundlichem Gruß!
Joame
Was soll ich jetzt dazu sagen, wo ich mich aus dieser Welt, die Du vor meine Augen geführt hast, herausgerissen habe.
Der Leser wurde mit der von Dir beschriebenen Zeit und ihren Gegebenheiten vertraut gemacht. Es fiel mir nicht schwer, parallel zum Lesen die beschriebene Handlung ablaufen zu sehen.
Obwohl die Stimmung etwas bedrückend ist, so doch nicht zu sehr, um als ungutes Gefühl auf den Leser überzuspringen.
Eine gewisse Scheu und Düsternis haftet stets Erzählungen/Romanen an, die zurückliegen, deren Handlung in der anderen Generationen liegt.
Meine wenigen Kritikpunkte sind eigentlich als Hinweise, eventuell als Fragen zu verstehen, die ich schnell durchgehe:
betrachte das Familienporträt wieder
betrachte wieder das Familienporträt
das etwa um das Jahr 1930 aufgenommen wurde
das etwa um das jahr 1930 aufgenommen worden war
Hinter dem Gruppenbild sieht man einen dunklen Vorhang
eventuell: der Hintergrund des Gruppenbildes zeigt einen dunklen Vorhang
oder : im Hintergrund des Grupenbildes sieht man einen dunklen Vorhang
auf ihrer Achsel ruht die Hand
Sie lächelt nicht, nicht mal ansatzweise
Sie lächelte nicht, nicht einmal ansatzweise
Als hätte sie ein Geheimnis um ihr Leben gerankt
Als hätte sich ein Geheimnis um ihr Leben gerankt
oder nur mit angemessenem Tremolo in der Stimme
(ob hier Tremolo der richtige Ausdruck ist ? So gewollt oder
doch eher: verhaltene, gesenkte, ehrfürchtige Stimme, ...
und bewirtschafteten einen Bauernhof. Der war zu klein um reich zu werden
Der Bauernhof wird nicht reich, nur der Ertrag ist gering, er wirft wenig Ertrag ab, um einen Wohlstand/Reichtum zu ermöglichen.
Ich finde es eine nette Idee meines Onkels,
Ich finde es als eine nette Idee meines Onkels, halte es für eine nette Idee ...
Mit dem Schlussatz wird für manche etwas Neugier erwacht sein,
die wissen wollen, was wird sie jetzt über Tante Elsa schreiben?
Selbst an dieser Stelle muß die Erzählung nicht enden, sie könnte der Auftakt gewesen sein, als Einleitungskapitel, dem nun direkt der Einstieg zur Beschreibung in das Leben der Tante Elsa folgen könnte.
Auch wenn das nicht geschieht, so könnten die Gedanken etwas weitergesponnen werden. Die Kleine, die Schreiberin, den Namen habe ich nirgendwo erblickt, wird bestimmt nichts Schlechtes über die Tante schreiben, nur Gutes.
Sie hat sich mit Tante Elsa schon längst identifiziert, verleiht der Tante ihre eigenen Gefühle und ihre Wünsche. Kann nach Belieben einfühlsam ihre eigenen Sehnsüchte und ihr Denken einbringen und sie ungestraft als jene der Tante Elsa niederschreiben.
Wenn auch nicht vollendet, doch eine Geschichte, die vielen Menschen.
auch mir, gefallen kann. Auch wenn keine marktschreierischen Höhepunkte gesetzt werden, die in unserer sensationslüsternen Zeit
nahezu unentbehrlich erscheinen.
Der Stil ist ruhig und fließend. Eine angenehme unaufdringliche und beschreibende Erzählung, die Entspannung und Lesevergnügen garantieren. (Eine Fortsetzun würde ich mir überlegen.)
Gerne gelesen - mit freundlichem Gruß!
Joame
Ach ja, den Satz habe ich nicht fertiggeführt:
auf der Achsel ruht die Hand; hier wird die Schulter
gemeint sein. (außer es wurde ihr ein Fiebermesser verpaßt )
Richtig, noch waren nicht alle Tümpler am Wort, auch nicht die
schnoddrigen und die Nörgler, die jegliche Freude wie wegblasen
können. Von diesen sollte man sich nicht zu sehr beeinflussen lassen,
nur falls gute Ideen vorhanden, diese heraussuchen.
Mir ist bewußt, nur ein kleiner Auszug der Erzählung kann hier gebracht werden. Wer weiterlesen will, soll sie sich dann später kaufen.
Joame
auf der Achsel ruht die Hand; hier wird die Schulter
gemeint sein. (außer es wurde ihr ein Fiebermesser verpaßt )
Richtig, noch waren nicht alle Tümpler am Wort, auch nicht die
schnoddrigen und die Nörgler, die jegliche Freude wie wegblasen
können. Von diesen sollte man sich nicht zu sehr beeinflussen lassen,
nur falls gute Ideen vorhanden, diese heraussuchen.
Mir ist bewußt, nur ein kleiner Auszug der Erzählung kann hier gebracht werden. Wer weiterlesen will, soll sie sich dann später kaufen.
Joame
#4
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 09:20von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Für sehr problematisch halte ich es darüber zu schreiben, dass man nicht wisse worüber man oder wie man schreiben solle. Hier ein Kunstgriff und auch einer den ich am Ende der Geschichte, durchaus ironisch verstehen kann.
Da hört die Autorin in dem Moment auf zu schreiben, wo sie von der Muse geküsst wird. Guter Scherz. Bei mir wäre er noch besser angekommen, wenn ich mich nicht die ersten drei Absätze hindurchquälen hätte müssen. Gelesen, d.h. ein zweites Mal habe ich es auch nur, weil Joame Plebis so voll des Lobes ist. Da dachte ich mir, dass ich vielleicht wieder mal die Größe nicht erkennen kann. Aber auch beim zweiten Mal wollte mich die Bildbeschreibung, die angesichts des Raumes den Sie einnimmt, nicht so fesseln und in die Tiefen der Zeit ziehen, wie die Beschreibung Castorps Ur-, Ur-, Ur- Ahnengalerie im Zauberberg oder, um im Tümpel zu fischen, Erebus Bildbetrachtung im Geleit. Bei dieser Bildbeschreibung bleibe ich seltsam unberührt. Da wäre weiteres Feedback hilfreich wegen a.a.O. erwähnter Schwierigkeiten.
Erst mit dem Abschnitt, der mit von Tante Elsa wurde wenig gesprochen bis das sie an ihn erinnert konnte ich mich mit dem Text anfreunden. Hier geht es auch verstärkter um die Tante, also das weshalb geschrieben und weshalb ich es weiter las.
Hier hatte ich auch das Gefühl, dass der für mich eigentliche Kern der Geschichte nämlich die Entstehung eines Textes, das zu Eigen machen einer Figur mit dem Wechseln, spielerischen Gleichsetzen der zu Beschreibenden und der Schreibenden, das Springen in der Perspektive und der Zeiten am besten umgesetzt wurde. Salopp formuliert : hier hat der Text ein gutes Tempo.
Aber insgesamt will es mir nicht gefallen, es ist mir zu langatmig und in der – von mir vermuteten – Umsetzung der Beschreibung des Arbeitsprozesses zu konstruiert. Vielleicht hilft ja auch eine Kritik die negativ ist.
PS: Da fällt mir ein und ich weiß auch nicht warum ich darauf komme oder hier eine Verbindung sehe: Der kürzlich von Ihnen erwähnte Film: Stranger Than Fiction, geht es da nicht auch um eine Autorin und Ihre Figur? Ist der Text dadurch beeinflusst. Ist wahrscheinlich Blödsinn und ich muß gestehen ich kenne nur ein paar Trailer. Wollte mir den eigentlich ansehen.
Da hört die Autorin in dem Moment auf zu schreiben, wo sie von der Muse geküsst wird. Guter Scherz. Bei mir wäre er noch besser angekommen, wenn ich mich nicht die ersten drei Absätze hindurchquälen hätte müssen. Gelesen, d.h. ein zweites Mal habe ich es auch nur, weil Joame Plebis so voll des Lobes ist. Da dachte ich mir, dass ich vielleicht wieder mal die Größe nicht erkennen kann. Aber auch beim zweiten Mal wollte mich die Bildbeschreibung, die angesichts des Raumes den Sie einnimmt, nicht so fesseln und in die Tiefen der Zeit ziehen, wie die Beschreibung Castorps Ur-, Ur-, Ur- Ahnengalerie im Zauberberg oder, um im Tümpel zu fischen, Erebus Bildbetrachtung im Geleit. Bei dieser Bildbeschreibung bleibe ich seltsam unberührt. Da wäre weiteres Feedback hilfreich wegen a.a.O. erwähnter Schwierigkeiten.
Erst mit dem Abschnitt, der mit von Tante Elsa wurde wenig gesprochen bis das sie an ihn erinnert konnte ich mich mit dem Text anfreunden. Hier geht es auch verstärkter um die Tante, also das weshalb geschrieben und weshalb ich es weiter las.
Hier hatte ich auch das Gefühl, dass der für mich eigentliche Kern der Geschichte nämlich die Entstehung eines Textes, das zu Eigen machen einer Figur mit dem Wechseln, spielerischen Gleichsetzen der zu Beschreibenden und der Schreibenden, das Springen in der Perspektive und der Zeiten am besten umgesetzt wurde. Salopp formuliert : hier hat der Text ein gutes Tempo.
Aber insgesamt will es mir nicht gefallen, es ist mir zu langatmig und in der – von mir vermuteten – Umsetzung der Beschreibung des Arbeitsprozesses zu konstruiert. Vielleicht hilft ja auch eine Kritik die negativ ist.
PS: Da fällt mir ein und ich weiß auch nicht warum ich darauf komme oder hier eine Verbindung sehe: Der kürzlich von Ihnen erwähnte Film: Stranger Than Fiction, geht es da nicht auch um eine Autorin und Ihre Figur? Ist der Text dadurch beeinflusst. Ist wahrscheinlich Blödsinn und ich muß gestehen ich kenne nur ein paar Trailer. Wollte mir den eigentlich ansehen.
#5
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 09:38von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi Brot
Nein, mit besagtem Film hat es nichts zu tun. Die Idee ist schon etwas älter. Uralt, könnte man fast sagen. [1]
Und wenn ich Elsas Lebensgeschichte wirklich erzählen wollte, würde ich wahrscheinlich mit der Passage beginnen, die Du erwähnst. Sozusagen das Interesse des Leser wecken. Ich arbeite immer gerne mit Prologen und etwas in der Art würde dann vermutlich die Einführung sein.
Der Zauberberg ging mir auch kurz durch den Kopf. Fast unumgänglich, wenn man über Tuberkulose schreiben will, jedoch bin ich nicht Mann - bei mir steht eben noch Bau davor, daher eher Handwerker, als Genie - und deshalb wollte ich mal sehen, ob jemanden so etwas interessieren könnte, oder ob es doch mehr in der Familie bleiben sollte. Es wäre für mich ein Experiment, eine längere Erzählung aus meinem familiären Milieu zu verfassen, und ich weiss nicht so recht, ob ich dazu den nötigen Abstand aufrecht erhalten könnte. Vielleicht würde die Faszination meiner Tante auch früh erlahmen - für den Leser, wie auch für mich - denn ihr Leben war - ausser ihrem frühen Tod - doch recht gewöhnlich. Aber gerade das reizt mich.
Na ja, die Idee ist vermutlich wieder mal besser, als mein Talent sie auszuführen. [3]
Danke für die Rückmeldung und Gruss
Margot
Nein, mit besagtem Film hat es nichts zu tun. Die Idee ist schon etwas älter. Uralt, könnte man fast sagen. [1]
Und wenn ich Elsas Lebensgeschichte wirklich erzählen wollte, würde ich wahrscheinlich mit der Passage beginnen, die Du erwähnst. Sozusagen das Interesse des Leser wecken. Ich arbeite immer gerne mit Prologen und etwas in der Art würde dann vermutlich die Einführung sein.
Der Zauberberg ging mir auch kurz durch den Kopf. Fast unumgänglich, wenn man über Tuberkulose schreiben will, jedoch bin ich nicht Mann - bei mir steht eben noch Bau davor, daher eher Handwerker, als Genie - und deshalb wollte ich mal sehen, ob jemanden so etwas interessieren könnte, oder ob es doch mehr in der Familie bleiben sollte. Es wäre für mich ein Experiment, eine längere Erzählung aus meinem familiären Milieu zu verfassen, und ich weiss nicht so recht, ob ich dazu den nötigen Abstand aufrecht erhalten könnte. Vielleicht würde die Faszination meiner Tante auch früh erlahmen - für den Leser, wie auch für mich - denn ihr Leben war - ausser ihrem frühen Tod - doch recht gewöhnlich. Aber gerade das reizt mich.
Na ja, die Idee ist vermutlich wieder mal besser, als mein Talent sie auszuführen. [3]
Danke für die Rückmeldung und Gruss
Margot
#6
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 09:56von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Nur noch mal kurz:
Na ja, beim ollen Mann habe ich auch schon sehr herzhaft Gähnen und schrecklich langweilen müssen, bei aller Anerkennung des Genies. Erwähnt habe ich den Zauderzwerg wegen dieses fast magischen Hineinziehens in ein Bild, während der Hauptakteur die Bilder seiner Ahnen ansieht. Das gelingt – IMHO – Erebus auch in Geleit. Also kann es doch jedem gelingen, oder?
Aber bei der Tante Elsa finde ich eben, dass die Bildbeschreibung zu lang ausfällt, ohne mich zu fesseln. Vielleicht dort mehr über Elsa, statt über die Väter schreiben?
PS: Danke das sie meine Filmfrage beantwortet haben. Wenn mir so was durch die Rübe geht, muss ich einfach fragen.
Na ja, beim ollen Mann habe ich auch schon sehr herzhaft Gähnen und schrecklich langweilen müssen, bei aller Anerkennung des Genies. Erwähnt habe ich den Zauderzwerg wegen dieses fast magischen Hineinziehens in ein Bild, während der Hauptakteur die Bilder seiner Ahnen ansieht. Das gelingt – IMHO – Erebus auch in Geleit. Also kann es doch jedem gelingen, oder?
Aber bei der Tante Elsa finde ich eben, dass die Bildbeschreibung zu lang ausfällt, ohne mich zu fesseln. Vielleicht dort mehr über Elsa, statt über die Väter schreiben?
PS: Danke das sie meine Filmfrage beantwortet haben. Wenn mir so was durch die Rübe geht, muss ich einfach fragen.
#7
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 10:44von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Ja, Du hast Recht, diese Passage ist zu lange für diesen kurzen Text. Mir war das Porträt wichtig - das spührt man wahrscheinlich auch - und ich beschreibe da mehr, als dass ich zeige. Gut gerügt und akzeptiert.
Ich habe mir Deinen Gedanken bezüglich des Films und dem Zusammenhang dieses Ausschnittes nochmals überlegt. Ganz von der Hand zu weisen ist er ja nicht. Der Unterschied besteht aber dahingehend, dass ich hier ein Switschen zwischen der Erzählerin und der Tante versucht habe/versuchen will. Evtl. auch eine Paralelle zu beider Leben und deren Ähnlichkeit. Das sich quasi dasselbe wiederholt, und dass dies der Autorin - im Laufe des Schreibens - langsam klar wird.
Ich habe mir Deinen Gedanken bezüglich des Films und dem Zusammenhang dieses Ausschnittes nochmals überlegt. Ganz von der Hand zu weisen ist er ja nicht. Der Unterschied besteht aber dahingehend, dass ich hier ein Switschen zwischen der Erzählerin und der Tante versucht habe/versuchen will. Evtl. auch eine Paralelle zu beider Leben und deren Ähnlichkeit. Das sich quasi dasselbe wiederholt, und dass dies der Autorin - im Laufe des Schreibens - langsam klar wird.
Die ersten drei Absätze finde ich überflüssig und entsprechend mühsam zu lesen. Mir ist sofort bewusst, dass sie nichts mit der Geschichte zu tun haben und zu lesen, dass der Schreiber nicht weiß, was er schreiben soll, löst eigentlich immer nur einen bestimmten Effekt bei mir aus. Insofern würde ich mit dem dritten Absatz beginnen und den vorherigen Schmonzes weglassen. Du brauchtest es, um in die Geschichte hinein zu kommen, ich brauche es nicht, mich treibt es eher hinaus.
Aber eine richtige Geschichte wird ohnehin nicht daraus. Ein paar Notizen über eine Elsa, die mir so fern bleibt, wie irgendetwas und die offenbar 26-jährig verstarb. Am Ende weiß die Autorin, was sie schreiben wird und es wird wohl mindestens „Vom Winde verweht“ daraus. Ich weiß es leider nicht und hätte doch so gerne etwas über Elsa gelesen. Nun, da muss ich wohl den Roman abwarten.
Sorry, aber das ist keine Geschichte, weder in, noch um die Geschichte. Das bleibt von vorne bis hinten ein Geplänkel und am Ende fühle ich mich sogar betrogen: Ich durfte lediglich den Präliminarien beiwohnen, die eigentliche Veranstaltung findet ohne mich statt. Wenn das die Allegorie auf Tante Elsa sein soll, dann ist das nicht unklug, aber es fehlt die Fallhöhe. Wenn Elsa gar nicht Elsa, sondern das Alter ego des lyrischen Ich sein soll, dann bleibt sie mir zu verborgen, zu schemenhaft.
Not my cup of tea. Aber das heißt nicht, dass man sich jetzt auch noch die Schreiberlaubnis bei mir abholen müsste.
Aber eine richtige Geschichte wird ohnehin nicht daraus. Ein paar Notizen über eine Elsa, die mir so fern bleibt, wie irgendetwas und die offenbar 26-jährig verstarb. Am Ende weiß die Autorin, was sie schreiben wird und es wird wohl mindestens „Vom Winde verweht“ daraus. Ich weiß es leider nicht und hätte doch so gerne etwas über Elsa gelesen. Nun, da muss ich wohl den Roman abwarten.
Sorry, aber das ist keine Geschichte, weder in, noch um die Geschichte. Das bleibt von vorne bis hinten ein Geplänkel und am Ende fühle ich mich sogar betrogen: Ich durfte lediglich den Präliminarien beiwohnen, die eigentliche Veranstaltung findet ohne mich statt. Wenn das die Allegorie auf Tante Elsa sein soll, dann ist das nicht unklug, aber es fehlt die Fallhöhe. Wenn Elsa gar nicht Elsa, sondern das Alter ego des lyrischen Ich sein soll, dann bleibt sie mir zu verborgen, zu schemenhaft.
Not my cup of tea. Aber das heißt nicht, dass man sich jetzt auch noch die Schreiberlaubnis bei mir abholen müsste.
#9
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 11:15von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Zitat: |
Albert Lau schrieb am 19.02.2007 11:01 Uhr: Aber das heißt nicht, dass man sich jetzt auch noch die Schreiberlaubnis bei mir abholen müsste. |
Nein, das behalte ich mir für den Musikfaden vor! (Hat wohl etwas getroffen. Fein!)
Wie gesagt, gab's die Frau, und den Gedanken, die Lebensgeschichte zwischen Autorin und der Verstorbenen miteinander zu verknüpfen, kam mir erst beim Schreiben - das wäre dann natürlich alles Fiktion.
Deine Kritik ist natürlich berechtigt. Im Grunde ist es keine KG, daher muss der Text verschoben werden.
Danke fürs Kommentieren.
syk
Margot
#10
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 11:17von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi Marg,
der Weg ist das Ziel.
Hier, bei Deiner kleinen, aber feinen Geschichte, gehe ich von einer "short-story" aus. Kaum merklich, im leichten Plauderton baust Du ein herrliches, fast jedem bekanntes, Bild auf. "Familienforschung" ein in bürgerlichen Kreisen jeder Zeit , und vor allen Dingen als die TV-Unkultur
noch nicht Alle flächendeckend verblödete, beliebtes Gesellschaftsspiel, vornehmlich an kalten und regnerischen Tagen. Da werden, in der noch intakten Großfamilie, vergilbte Fotos gezeigt und Geschichten erzählt.
Manche aber auch nicht, daraus entsteht, gerade für die Unwissenden,Spannung und Neugierde treibt sie um. Auch das führt zur Legendenbildung. Ein herrliches Bild, ein trauriges Bild und faszinierend allemal.
In diesem Rahmen beginnst Du Dein feines Weben. Fast beiläufig verstrickst Du den Leser, der je nach Naturell gleichgültig oder auch gelangweilt eingestiegen ist, immer mehr in Deinen Kokon bis er gefangen, wie die Fliege im Spinnennetz, mit hängender Zunge auf den Fortgang, die vermeintliche Auflösung weiterliest. Dann "Plopp", nichts mehr, nur noch die lapidare Aussage, "nun ja ich kann es ja einmal versuchen." Er bleibt, perfekt getimt, mit seinen Gedanken allein und muss sich jetzt selbst , sich und sein Phantasie, bemühen. Klasse, handwerklich gut. Die "Short-Story".
Das ist gut, das ist gekonnt, das gefällt. Ich nominiere deine kleine Geschichte, weil sie mich wirklich berührt.
Gruss
Knud
der Weg ist das Ziel.
Hier, bei Deiner kleinen, aber feinen Geschichte, gehe ich von einer "short-story" aus. Kaum merklich, im leichten Plauderton baust Du ein herrliches, fast jedem bekanntes, Bild auf. "Familienforschung" ein in bürgerlichen Kreisen jeder Zeit , und vor allen Dingen als die TV-Unkultur
noch nicht Alle flächendeckend verblödete, beliebtes Gesellschaftsspiel, vornehmlich an kalten und regnerischen Tagen. Da werden, in der noch intakten Großfamilie, vergilbte Fotos gezeigt und Geschichten erzählt.
Manche aber auch nicht, daraus entsteht, gerade für die Unwissenden,Spannung und Neugierde treibt sie um. Auch das führt zur Legendenbildung. Ein herrliches Bild, ein trauriges Bild und faszinierend allemal.
In diesem Rahmen beginnst Du Dein feines Weben. Fast beiläufig verstrickst Du den Leser, der je nach Naturell gleichgültig oder auch gelangweilt eingestiegen ist, immer mehr in Deinen Kokon bis er gefangen, wie die Fliege im Spinnennetz, mit hängender Zunge auf den Fortgang, die vermeintliche Auflösung weiterliest. Dann "Plopp", nichts mehr, nur noch die lapidare Aussage, "nun ja ich kann es ja einmal versuchen." Er bleibt, perfekt getimt, mit seinen Gedanken allein und muss sich jetzt selbst , sich und sein Phantasie, bemühen. Klasse, handwerklich gut. Die "Short-Story".
Das ist gut, das ist gekonnt, das gefällt. Ich nominiere deine kleine Geschichte, weil sie mich wirklich berührt.
Gruss
Knud
#12
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tante Elsa
in Zwischenwelten 19.02.2007 11:28von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Tach Knud
Ich danke Dir für Deinen Beitrag, der wirklich äusserst wohlwollend ist.
Wie ich oben bereits erwähnte, und durch die Kritiken auch bestätigt wird, hat der Text aber doch recht grosse Schwächen, die es auzubügeln gilt. Nichtsdestotrotz freut es mich natürlich, dass der Anriss doch auch einigen - zwei, wenn wir ehrlich sind - gefällt. Das bestärkt mich dahingehend, dass er nicht von vornherein in den Kübel geschmissen werden muss. Ich werde also daran arbeiten.
Liebe Grüsse
Margot
P.S. Danke Arno, so bleibt die Kirche im Dorf!
Nachtrag: Oh, eine Nominierung! Du bist zu freundlich, Knud, aber das wird wohl nichts werden... Trotzdem, Scorsese dankt!
Ich danke Dir für Deinen Beitrag, der wirklich äusserst wohlwollend ist.
Wie ich oben bereits erwähnte, und durch die Kritiken auch bestätigt wird, hat der Text aber doch recht grosse Schwächen, die es auzubügeln gilt. Nichtsdestotrotz freut es mich natürlich, dass der Anriss doch auch einigen - zwei, wenn wir ehrlich sind - gefällt. Das bestärkt mich dahingehend, dass er nicht von vornherein in den Kübel geschmissen werden muss. Ich werde also daran arbeiten.
Liebe Grüsse
Margot
P.S. Danke Arno, so bleibt die Kirche im Dorf!
Nachtrag: Oh, eine Nominierung! Du bist zu freundlich, Knud, aber das wird wohl nichts werden... Trotzdem, Scorsese dankt!
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