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#1
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 20.02.2007 00:43von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
MacGuffin
(kleines kino)
Bewegt, meinem kleinen, dekadenten Herzen einen Stoß versetzt, kurz aufblitzen lassen, dass mein Arsch am Kopf hängt, diesen Stoß hat mir MacGuffin im Brunnen versetzt.
Es sind keine Bilder hungernder Kinder oder beschnittener Mädchen südlich des Weißwurst Äquators. Angesichts dieser Brot für die Welt Spots bin ich nur versucht, meine Cheese Nachos in die erzwungene Betroffenheitsvisage meines Sitznachbarn zu reiben. Weil mir der Appetit vergangen ist. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen oder unversehrte Schamlippen hätte, nein, weil es mich ankotzt, in einem Cineplex-Multiglas-Hybrid-3D-Palast von so einer aufgesetzten Scheiße kurz vor dem Langnese beworbenen Hauptfilm belästigt zu werden.
Das widert mich nur an, das lässt mein Herz kein Hopperchen machen, dass lässt mich nicht spüren, dass ich vergänglich und ein Arschloch bin.
Schon gar nicht im Vergleich zu der Popcorn im Familienformat vermümmelnden biologischen Einheit hinter mir. Popcorn riecht nicht nur nach toter Maus und fragt besser nicht woher ich das weiß – probiert es einfach aus – es ist eindeutig: tote Maus. Aber das bewegt mich alles nicht. Angst habe ich nur vor MacGuffin aus dem Brunnen.
Kein Asteroid, auf 2029 prognostiziert, vermag mich in meiner Routine zu beeinflussen. Auch nicht 2028. Den jetzt, oder später angestochenen Schweinen, die quiekend durch die Endzeit winseln, sei schon versprochen, dass ich mit meiner Elektrozange auf euch warte. Quäken, kreischen, alle Sitten fahren lassen, ist stillos selbst wenn die Hunnen an die Pforte klopfen. Ich schenke euch schon jetzt meine stiff upper lip.
Das widert mich nur an, daß lässt mein Herz kein Hopperchen machen.
Angst habe ich nur vor MacGuffin aus dem Brunnen.
Einen Deckel auf den Schacht schieben. Ihn einschließen, daß sich kein Licht mehr aus seinem Schacht bricht. Ein Mantra murmeln, daß ihn auf ewig bindet. Das alles will ich tun, um ihm nicht in die Augen zu sehen, um ihn nicht auf die Leinwand zu lassen.
(kleines kino)
Bewegt, meinem kleinen, dekadenten Herzen einen Stoß versetzt, kurz aufblitzen lassen, dass mein Arsch am Kopf hängt, diesen Stoß hat mir MacGuffin im Brunnen versetzt.
Es sind keine Bilder hungernder Kinder oder beschnittener Mädchen südlich des Weißwurst Äquators. Angesichts dieser Brot für die Welt Spots bin ich nur versucht, meine Cheese Nachos in die erzwungene Betroffenheitsvisage meines Sitznachbarn zu reiben. Weil mir der Appetit vergangen ist. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen oder unversehrte Schamlippen hätte, nein, weil es mich ankotzt, in einem Cineplex-Multiglas-Hybrid-3D-Palast von so einer aufgesetzten Scheiße kurz vor dem Langnese beworbenen Hauptfilm belästigt zu werden.
Das widert mich nur an, das lässt mein Herz kein Hopperchen machen, dass lässt mich nicht spüren, dass ich vergänglich und ein Arschloch bin.
Schon gar nicht im Vergleich zu der Popcorn im Familienformat vermümmelnden biologischen Einheit hinter mir. Popcorn riecht nicht nur nach toter Maus und fragt besser nicht woher ich das weiß – probiert es einfach aus – es ist eindeutig: tote Maus. Aber das bewegt mich alles nicht. Angst habe ich nur vor MacGuffin aus dem Brunnen.
Kein Asteroid, auf 2029 prognostiziert, vermag mich in meiner Routine zu beeinflussen. Auch nicht 2028. Den jetzt, oder später angestochenen Schweinen, die quiekend durch die Endzeit winseln, sei schon versprochen, dass ich mit meiner Elektrozange auf euch warte. Quäken, kreischen, alle Sitten fahren lassen, ist stillos selbst wenn die Hunnen an die Pforte klopfen. Ich schenke euch schon jetzt meine stiff upper lip.
Das widert mich nur an, daß lässt mein Herz kein Hopperchen machen.
Angst habe ich nur vor MacGuffin aus dem Brunnen.
Einen Deckel auf den Schacht schieben. Ihn einschließen, daß sich kein Licht mehr aus seinem Schacht bricht. Ein Mantra murmeln, daß ihn auf ewig bindet. Das alles will ich tun, um ihm nicht in die Augen zu sehen, um ihn nicht auf die Leinwand zu lassen.
Böse. Und gut. Nur die Wiederholung des dazu auch noch unsäglichen Hopperchens und die Kommakatastrophe gleich zu Beginn sind kleine Wermutstropfen. Ansonsten eine schöne Glosse (hoffentlich ist das jetzt die richtige Bezeichnung) und nur allzu wahr, auch wenn Unicef, ai, WWW, IPPNW und wie sie alle heißen vermutlich keine andere Chance haben, um überhaupt auf sich aufmerksam zu machen.
Ist denn das Mädchen aus „The Ring“ ein MacGuffin? Oder ist die gar nicht gemeint, auch nicht sinnbildlich? Egal, wenigstens habe ich gelernt, was ein MacGuffin ist, auch wenn ich sie nicht richtig identifizieren werde.
Ach ja, habe ich glatt vergessen: Deine "stiff under lip", meint die auch deine Schamlippe?
Ist denn das Mädchen aus „The Ring“ ein MacGuffin? Oder ist die gar nicht gemeint, auch nicht sinnbildlich? Egal, wenigstens habe ich gelernt, was ein MacGuffin ist, auch wenn ich sie nicht richtig identifizieren werde.
Ach ja, habe ich glatt vergessen: Deine "stiff under lip", meint die auch deine Schamlippe?
In einer gewissen Art und Weise ist viel eher der Spot der MacGuffin - und ich denke, dass Brot das auch so meint, wenn man den nahtlosen Übergang von Absatz 1 zu 2 sieht.
Das Mädchen aus "The Ring" würde ich nicht unbedingt als MacGuffin sehen, da sie ja auch eine Geschichte trägt - ihre Geschichte - die die Protagonisten herausbekommen wollen. Zudem kommt sie ja nicht nur am Rande (des Brunnens ) vor, sondern ist selbst Mittelpunkt allen Geschehens.
Die Wiederholungen sind gut gesetzt - zeigen sie doch den Dialog der Erzählers mit sich, auch wenn es äußerlich wie ein Monolog aussieht.
Wenn man annimmt, dass der Spot ein MacGuffin ist (der etwas auslösen soll.. hier analog zum Inhalt des Filmes: eine Hetzjagd im Erzähler), dann versteht man auch, dass er am Ende seines Dialogs unsicher geworden ist und alle MÖglichkeiten nutzen will, nicht nachgeben zu müssen.
So ungefähr sehe ich das - in aller Kürze meiner Zeit.
BG,
AB.
Das Mädchen aus "The Ring" würde ich nicht unbedingt als MacGuffin sehen, da sie ja auch eine Geschichte trägt - ihre Geschichte - die die Protagonisten herausbekommen wollen. Zudem kommt sie ja nicht nur am Rande (des Brunnens ) vor, sondern ist selbst Mittelpunkt allen Geschehens.
Die Wiederholungen sind gut gesetzt - zeigen sie doch den Dialog der Erzählers mit sich, auch wenn es äußerlich wie ein Monolog aussieht.
Wenn man annimmt, dass der Spot ein MacGuffin ist (der etwas auslösen soll.. hier analog zum Inhalt des Filmes: eine Hetzjagd im Erzähler), dann versteht man auch, dass er am Ende seines Dialogs unsicher geworden ist und alle MÖglichkeiten nutzen will, nicht nachgeben zu müssen.
So ungefähr sehe ich das - in aller Kürze meiner Zeit.
BG,
AB.
http://arnoboldt.wordpress.com/
#4
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 20.02.2007 13:31von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hallo Brot
Ich kenne den Ausdruck MacGuffin von Hitch her, als einen Begriff für ein Objekt oder eine Person, die lediglich dazu da ist, um die Handlung voranzutreiben, ansonsten für den Plot aber nicht relevant ist. Und genau das ging mir auch durch den Kopf, als ich diese Zeilen las. Nämlich genau die Haltung des lyr. Ichs ist diejenige eines Menschen, der nicht relevant ist und den Plot (das Geschehen auf und in der Welt) vorantreiben kann.
Er hockt da, in seinem Plüschsessel, und fühlt sich durch Bilder, die die Realität zeigen, in seiner Befindlichkeit gestört. Nichts tangiert ihn, nichts scheint ihn zu interessieren, nichts lässt er an sich ran. Nur konsumieren und nach ihm die Sintflut. Ein richtiges Arschloch!
Am liebsten möchte ich den Kerl da raus zerren und ihm links und rechts eine knallen. Oder noch besser, ihn mal für einige Zeit irgendwohin schicken, wo er was Sinnvolles tun müsste, und keine Zeit dazu hätte, sich nur um sich selbst zu kümmern. Wenn der Text provozieren soll, dann hat er seinen Zweck – bei mir – erfüllt. Ich kann mich wahnsinnig über so eine Einstellung echauffieren!
Sprachlich passt der Text zu so einer Null, wobei - für meinen Geschmack - zu viele (gesuchte) Vergleiche um Lacher beim Publikum buhlen. Zynismus sollte mE. sprachlich immer einwandfrei sein, sonst wirkt er immer etwas pubertär und *Yo-man-alles-Scheisse-man-fuck-the-people*.
Die Rubrik finde ich übrigens falsch gewählt, das gehört zweifelsfrei in die Kommentare, Essays und Glossen-Sparte.
Gruss
Margot
Ich kenne den Ausdruck MacGuffin von Hitch her, als einen Begriff für ein Objekt oder eine Person, die lediglich dazu da ist, um die Handlung voranzutreiben, ansonsten für den Plot aber nicht relevant ist. Und genau das ging mir auch durch den Kopf, als ich diese Zeilen las. Nämlich genau die Haltung des lyr. Ichs ist diejenige eines Menschen, der nicht relevant ist und den Plot (das Geschehen auf und in der Welt) vorantreiben kann.
Er hockt da, in seinem Plüschsessel, und fühlt sich durch Bilder, die die Realität zeigen, in seiner Befindlichkeit gestört. Nichts tangiert ihn, nichts scheint ihn zu interessieren, nichts lässt er an sich ran. Nur konsumieren und nach ihm die Sintflut. Ein richtiges Arschloch!
Am liebsten möchte ich den Kerl da raus zerren und ihm links und rechts eine knallen. Oder noch besser, ihn mal für einige Zeit irgendwohin schicken, wo er was Sinnvolles tun müsste, und keine Zeit dazu hätte, sich nur um sich selbst zu kümmern. Wenn der Text provozieren soll, dann hat er seinen Zweck – bei mir – erfüllt. Ich kann mich wahnsinnig über so eine Einstellung echauffieren!
Sprachlich passt der Text zu so einer Null, wobei - für meinen Geschmack - zu viele (gesuchte) Vergleiche um Lacher beim Publikum buhlen. Zynismus sollte mE. sprachlich immer einwandfrei sein, sonst wirkt er immer etwas pubertär und *Yo-man-alles-Scheisse-man-fuck-the-people*.
Die Rubrik finde ich übrigens falsch gewählt, das gehört zweifelsfrei in die Kommentare, Essays und Glossen-Sparte.
Gruss
Margot
#5
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 20.02.2007 13:43von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
hi Brot,
"ich liebe die McGuffins dieser Welt". Sie geben Hoffnung, sie lassen das tägliche Mediengezottel von Klimawandel und Weltuntergang gut ertragen. Sie schützen vor dem allweihnachtlichen Spendengebrabbel und der immerwährenden "Schlechtesgewissenmentalität". Hoffentlich vermehren sie sich kräftig. An mir soll es nicht liegen, TV,Radio und Zeitungen habe ich bereits abgeschafft und durch Bettler und andere Looser, die mich vielleicht zur Umkehr drängen könnten, sehe ich hindurch, das ist ein "McGruffin-Ausblenden", klappt prima.
"ich liebe die McGuffins dieser Welt". Sie geben Hoffnung, sie lassen das tägliche Mediengezottel von Klimawandel und Weltuntergang gut ertragen. Sie schützen vor dem allweihnachtlichen Spendengebrabbel und der immerwährenden "Schlechtesgewissenmentalität". Hoffentlich vermehren sie sich kräftig. An mir soll es nicht liegen, TV,Radio und Zeitungen habe ich bereits abgeschafft und durch Bettler und andere Looser, die mich vielleicht zur Umkehr drängen könnten, sehe ich hindurch, das ist ein "McGruffin-Ausblenden", klappt prima.
#6
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 21.02.2007 09:40von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Ich bin sehr glücklich mit der Rubrik in der dieser Text steht. Ich würde sofort Lau zustimmen, daß unter Kommentar, Glosse diese Hopperchens und die Wiederholungen irgendwie debil wirken.
Und auch wenn ich dem Protagonisten zustimme, daß Brot für die Welt Spots vor dem Hauptfilm arg deplaziert wirken und Betroffenheits-, Birkenstock und Weltuntergangslyriker auch nicht meine – und Knuds wohl auch nicht - Zielgruppe sind, so sind aber, weder das Vertilgen von Nachos mit Käsesauce während eines Films noch die Androhung Elektrozangen zu gebrauchen um Menschen wie Schweine zu töten, Zeichen guten Stils.
Schon gar nicht Zeichen guten Stils ist es, wenn man – wie Margot nicht zu Unrecht bemerkt – so fett aufträgt (kleines kino, halt), dass der Verdacht nahe liegt, es gehe hier überhaupt nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um Shoking und Spezialeffekte. Wie z.B. bei einem Fäkalkabarettisten wie Ingo Appelt. Dieser Knabe, also das LI, von Herrn Appelt weiß ich es nicht, ist tatsächlich eine Gefühlsnull, die nicht mehr bewegt werden kann.
Außer halt von diesem MacGuffin im Brunnen. Also ist der MacGuffin der MacGuffin im Brunnen . Was der Brunnen bedeutet, und der, daß habe ich hier im Tümpel gelernt, kann ja selbst schon für alles mögliche stehen, bzw. welche Ängste dort verborgen, was oder welches Kind da tatsächlich in den Brunnen gefallen ist spielt hier keine Rolle Stattdessen hätte ich z.B. auch Mutter oder Margot schreiben können.
Erst habe ich überhaupt nicht begriffen wie Arno auf die Idee gekommen ist es sei der Spot. So langsam schnalle ich das – glaube ich. Natürlich hat der Protagonist Angst, sich dem MacGuffin im Brunnen auszusetzen. Er schlägt gewissermaßen die Hände vors Gesicht, schiebt den Deckel auf den Brunnen, auf die Linse.
Das kann ich – und so verstehe ich Arno – so interpretieren, daß er Angst hat, daß sich die gewohnte und beruhigende Distanz zur Leinwand auflöst, gewissermaßen die Leinwand verlässt und ihn berührt. Davor hat er panische Angst. Aber wie ein kleines Kind muß er doch immer wieder hinsehen. Der Spot könnte und ist ja von seinen Machern auch so angelegt, daß er Mitgefühl, Menschlichkeit auslösen bzw. seinem Herz einen Stoß versetzen soll. Sage ich aber, daß der Spot der MacGuffin mit genau dieser Funktion ist, dann ist er kein MacGuffin mehr.
PS: die Komata versuche ich mal anders zu sortieren und gedacht habe ich an die stiff upper lip. Hier sollte der Knabe snobistisch wirken. So wirkt es natürlich nur noch unsäglich.
Und auch wenn ich dem Protagonisten zustimme, daß Brot für die Welt Spots vor dem Hauptfilm arg deplaziert wirken und Betroffenheits-, Birkenstock und Weltuntergangslyriker auch nicht meine – und Knuds wohl auch nicht - Zielgruppe sind, so sind aber, weder das Vertilgen von Nachos mit Käsesauce während eines Films noch die Androhung Elektrozangen zu gebrauchen um Menschen wie Schweine zu töten, Zeichen guten Stils.
Schon gar nicht Zeichen guten Stils ist es, wenn man – wie Margot nicht zu Unrecht bemerkt – so fett aufträgt (kleines kino, halt), dass der Verdacht nahe liegt, es gehe hier überhaupt nicht mehr um Inhalte, sondern nur noch um Shoking und Spezialeffekte. Wie z.B. bei einem Fäkalkabarettisten wie Ingo Appelt. Dieser Knabe, also das LI, von Herrn Appelt weiß ich es nicht, ist tatsächlich eine Gefühlsnull, die nicht mehr bewegt werden kann.
Außer halt von diesem MacGuffin im Brunnen. Also ist der MacGuffin der MacGuffin im Brunnen . Was der Brunnen bedeutet, und der, daß habe ich hier im Tümpel gelernt, kann ja selbst schon für alles mögliche stehen, bzw. welche Ängste dort verborgen, was oder welches Kind da tatsächlich in den Brunnen gefallen ist spielt hier keine Rolle Stattdessen hätte ich z.B. auch Mutter oder Margot schreiben können.
Erst habe ich überhaupt nicht begriffen wie Arno auf die Idee gekommen ist es sei der Spot. So langsam schnalle ich das – glaube ich. Natürlich hat der Protagonist Angst, sich dem MacGuffin im Brunnen auszusetzen. Er schlägt gewissermaßen die Hände vors Gesicht, schiebt den Deckel auf den Brunnen, auf die Linse.
Das kann ich – und so verstehe ich Arno – so interpretieren, daß er Angst hat, daß sich die gewohnte und beruhigende Distanz zur Leinwand auflöst, gewissermaßen die Leinwand verlässt und ihn berührt. Davor hat er panische Angst. Aber wie ein kleines Kind muß er doch immer wieder hinsehen. Der Spot könnte und ist ja von seinen Machern auch so angelegt, daß er Mitgefühl, Menschlichkeit auslösen bzw. seinem Herz einen Stoß versetzen soll. Sage ich aber, daß der Spot der MacGuffin mit genau dieser Funktion ist, dann ist er kein MacGuffin mehr.
PS: die Komata versuche ich mal anders zu sortieren und gedacht habe ich an die stiff upper lip. Hier sollte der Knabe snobistisch wirken. So wirkt es natürlich nur noch unsäglich.
#8
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 21.02.2007 17:56von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
#9
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
MacGuffin
in Zwischenwelten 27.02.2007 18:06von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Hallo Brotnic2um,
auch wenn Du dem Protagonisten zustimmst, daß blablabla irgendwie schon irgendwie in Ordnung ist, stellst Du doch klar : Bin ich nicht, war ich nicht..
Denn in Deinem Text spricht nur einer und das bist nicht Du. Du wäschst Dir Dein Griffelchen in Unschuld. Ja, die dummen Leseratten, die das nicht rafften und alle reinfielen in die Falle. Prima Plan Promet2um. Nur dann mein kleiner, LI-Erschaffer, darf hier jeder Autor
ohne, dass es einen aufzuregen hat. Bin ja nicht ich, bist ja Du, oder Er oder Müllers Kuh.
Nö, oder? Das magst Du doch nun wirklich nicht. Horst Wessel Lied, hör mal, da fängst Du gleich zu sabbern an und schreist doch garstig Lied, fort mit dem Lied, böses Lied. Spielst Kulturprediger und Moralapostel. Interessiert es Dich ob der Dichter dann verschreckt Dir den LI-Lümmel hinschmeißt, den Du statt ihm fressen sollst. Nein, Brot, Du gehst Doch immer auf den Mann, die Frau los, Du Vorsteherhund.
Ein artistisch erzwungenes Gestelze wie:
Das sagt Dir zu? Wenn einer wie Du sich im Kinosessel eingraben und jaulen darf: ich habe es doch nur gefilmt, ich habe nur mit der Kamera draufgehalten, aber das bin nicht ich. Und das Publikum sich etwa betreten in der Kunstfalle wähnt?
Wer ist denn verantwortlich für diesen Käse? Wer steht denn drüber? Pseudonym? Ja, wer stünde vor Gericht hielte und schriebe er volksverhetzende Schriften? Dein Avatar? Das LI? Ach, Weißbrot, Du meinst, dass seien dann aber auch politische Schriften, Kommentare gar? Dann empfehle ich aber allen Hitlern und Bimbos nur noch Kunst zu verzapfen. Und zitiere Döblin. Ach ne, das habe ich am anderen Orte schon getan.
Glaub jetzt nicht ich plädierte den Erzähler oder ein lyrisches ich per Elektrozange in die ewigen literarischen Jagdgründe zu befördern. Auf keinen Fall. Welch Verlust. Aber, dass der Leser uns zwei nicht verwechselt, mein Lieber, dafür musst Du schon selber sorgen, die Distanz musst Du erst schaffen.
auch wenn Du dem Protagonisten zustimmst, daß blablabla irgendwie schon irgendwie in Ordnung ist, stellst Du doch klar : Bin ich nicht, war ich nicht..
Denn in Deinem Text spricht nur einer und das bist nicht Du. Du wäschst Dir Dein Griffelchen in Unschuld. Ja, die dummen Leseratten, die das nicht rafften und alle reinfielen in die Falle. Prima Plan Promet2um. Nur dann mein kleiner, LI-Erschaffer, darf hier jeder Autor
Zitat: |
Horst-Wessel-Lieder und die Albert-Lau-Hymne No 7 schreiben |
ohne, dass es einen aufzuregen hat. Bin ja nicht ich, bist ja Du, oder Er oder Müllers Kuh.
Nö, oder? Das magst Du doch nun wirklich nicht. Horst Wessel Lied, hör mal, da fängst Du gleich zu sabbern an und schreist doch garstig Lied, fort mit dem Lied, böses Lied. Spielst Kulturprediger und Moralapostel. Interessiert es Dich ob der Dichter dann verschreckt Dir den LI-Lümmel hinschmeißt, den Du statt ihm fressen sollst. Nein, Brot, Du gehst Doch immer auf den Mann, die Frau los, Du Vorsteherhund.
Ein artistisch erzwungenes Gestelze wie:
Zitat: |
Ich meinte nicht Dich, sondern Das LyrI, ich bin in diese dumme Falle getappt. |
Das sagt Dir zu? Wenn einer wie Du sich im Kinosessel eingraben und jaulen darf: ich habe es doch nur gefilmt, ich habe nur mit der Kamera draufgehalten, aber das bin nicht ich. Und das Publikum sich etwa betreten in der Kunstfalle wähnt?
Wer ist denn verantwortlich für diesen Käse? Wer steht denn drüber? Pseudonym? Ja, wer stünde vor Gericht hielte und schriebe er volksverhetzende Schriften? Dein Avatar? Das LI? Ach, Weißbrot, Du meinst, dass seien dann aber auch politische Schriften, Kommentare gar? Dann empfehle ich aber allen Hitlern und Bimbos nur noch Kunst zu verzapfen. Und zitiere Döblin. Ach ne, das habe ich am anderen Orte schon getan.
Glaub jetzt nicht ich plädierte den Erzähler oder ein lyrisches ich per Elektrozange in die ewigen literarischen Jagdgründe zu befördern. Auf keinen Fall. Welch Verlust. Aber, dass der Leser uns zwei nicht verwechselt, mein Lieber, dafür musst Du schon selber sorgen, die Distanz musst Du erst schaffen.
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