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- Waldfee
Inmitten Weidenkätzchenblüten
verstarb ein bunter Schmetterling -
im Schnabel eines Sonnenvogels
erlosch die Welt, die an ihm hing.
An junger Rinde losgeschlagen,
zersprangen Flügel, fielen ab,
entrückt bewegt, wie Ahornsamen,
sanftkreisend in ihr Haar hinab.
Verspielt die langen Locken kämmend,
las ihre Hand sie zärtlich auf,
liebkoste dieses tote Leben
und warf zur Sonne es hinauf.
Erhob sich dann in voller Schönheit
und kam ganz langsam auf mich zu,
vertrauter Duft schlug mir entgegen,
von Regen, Mai und Waldesruh.
Die Vase eines Blumenstraußes
war ihre Hand aus Falterstaub
und Zierde fließenden Gewandes
war goldengelber Blütenstaub;
ich sah ihr nach und sah sie ziehen,
bis dass mein Blick sie nicht mehr fand -
und schönster Kindheit Märchenzauber
mir auch mit ihr im Wald entschwand.
______________________________________________________________________________________________
vorherige Version:
Inmitten blühend‘ Weidenkätzchen
starb ein bunter Schmetterling -
im Schnabel eines Sonnenvogels
sein kurzes Leben jäh verging.
An junger Rinde losgeschlagen,
zersprangen Flügel, fielen ab,
entrückt bewegt wie Ahornsamen,
kreisend in ihr Haar hinab.
Verspielt die langen Locken kämmend,
las ihre Hand sie zärtlich auf,
liebkoste sanft das tote Leben
und warf zur Sonne es hinauf.
Erhob sich dann in voller Schönheit,
und kam langsam auf mich zu,
vertrauter Duft mir schlug entgegen,
von Maiglöckchen und Waldesruh.
Die Vase eines Blumenstraußes
war ihre Hand aus Falterstaub
und Zierde fließenden Gewandes
war goldengelber Blütenstaub;
ich sah ihr nach und sah sie ziehen,
bis mein Blick sie nicht mehr fand -
und schönster Kindheit Märchenzauber
mir auch mit ihr im Wald entschwand.
Wer kann einer solchen uneigennützigen Aufforderung schon widerstehen!
Hi Alcedo
Nein, ich werde den Witz mit der Waldfee nicht machen … aber er brennt mir stark auf der Zunge.
Ein hübsches Gedicht über ein träumendes Kind, über Dinge, die man nur sehen kann, wenn man daran glaubt. Es ist etwas kitschig und zuckerig, aber die Bilder sind süss und ich muss beim Lesen an den Wald denken … aus diesem Film … wie hiess er noch gleich … Legende? Ja, genau, wo Lilly und Jack herumhüpfen.
Die Verstümmelung von ‚blühenden’ gefällt mir gar nicht. Das könnte man leicht mit einem Adjektiv ausmerzen und die Inversion in der letzten Zeile der 1. Strophe würde ich auch noch mal überdenken.
Metrisch hakt es in folgenden Abschnitten: S1Z2 / S2Z4 /S4Z2+4 / S6/Z2
Dass Du plötzlich mit ‚ihr’ hantierst, bezieht sich natürlich auf den Titel, jedoch kommt das irgendwie zu abrupt, als dass man sofort den Bezug zur Fee herstellen könnte. Ich dachte deshalb – in S2 – zuerst an die Rinde …
Du reimst zwar nur in jeder 2. und 4. Zeile, diese Erleichterung hindert Dich aber nicht daran, den identischen Staub/Staub-Reim in der 5. Strophe zu verwenden. Da würde ich mir doch etwas mehr Phantasie wünschen, wenn Du Dir schon so viel Freiraum nimmst.
Und wie Waldesruh duftet, musst Du mir auch noch erklären (Fichtennadelnspray?) *g
Soweit von mir, Herr Dichter!
Gruss
Margot
Hi Alcedo
Nein, ich werde den Witz mit der Waldfee nicht machen … aber er brennt mir stark auf der Zunge.
Ein hübsches Gedicht über ein träumendes Kind, über Dinge, die man nur sehen kann, wenn man daran glaubt. Es ist etwas kitschig und zuckerig, aber die Bilder sind süss und ich muss beim Lesen an den Wald denken … aus diesem Film … wie hiess er noch gleich … Legende? Ja, genau, wo Lilly und Jack herumhüpfen.
Die Verstümmelung von ‚blühenden’ gefällt mir gar nicht. Das könnte man leicht mit einem Adjektiv ausmerzen und die Inversion in der letzten Zeile der 1. Strophe würde ich auch noch mal überdenken.
Metrisch hakt es in folgenden Abschnitten: S1Z2 / S2Z4 /S4Z2+4 / S6/Z2
Dass Du plötzlich mit ‚ihr’ hantierst, bezieht sich natürlich auf den Titel, jedoch kommt das irgendwie zu abrupt, als dass man sofort den Bezug zur Fee herstellen könnte. Ich dachte deshalb – in S2 – zuerst an die Rinde …
Du reimst zwar nur in jeder 2. und 4. Zeile, diese Erleichterung hindert Dich aber nicht daran, den identischen Staub/Staub-Reim in der 5. Strophe zu verwenden. Da würde ich mir doch etwas mehr Phantasie wünschen, wenn Du Dir schon so viel Freiraum nimmst.
Und wie Waldesruh duftet, musst Du mir auch noch erklären (Fichtennadelnspray?) *g
Soweit von mir, Herr Dichter!
Gruss
Margot
danke fürs nötingen lassen, Margot
Film und Witz kenne ich nicht. letzteres muss auch nicht unbedingt sein.
was denn fürn Adjektiv für die erste Zeile? hast du an eine Farbe gedacht?
ich hatte ja schön "blühn'den" und bin da wohl klassisch festgefahren.
auch das mit der Inversion kapiere ich leider überhaupt nicht, sorry.
stört es wirklich sehr, wenn ich nach der Kadenz den Auftakt manchmal kippe?
S4Z4 ist ein Sonderfall.
werde das aber noch in Ruhe alles wirken lassen.
danke nochmal für die Ausführlichkeit.
Gruß
Alcedo
ach, und Fichtennadeln gibt es nicht im Auwald.
den charakteristischen Odem gilt es aber noch zu verdichten, das stimmt.
Film und Witz kenne ich nicht. letzteres muss auch nicht unbedingt sein.
was denn fürn Adjektiv für die erste Zeile? hast du an eine Farbe gedacht?
ich hatte ja schön "blühn'den" und bin da wohl klassisch festgefahren.
auch das mit der Inversion kapiere ich leider überhaupt nicht, sorry.
stört es wirklich sehr, wenn ich nach der Kadenz den Auftakt manchmal kippe?
S4Z4 ist ein Sonderfall.
werde das aber noch in Ruhe alles wirken lassen.
danke nochmal für die Ausführlichkeit.
Gruß
Alcedo
ach, und Fichtennadeln gibt es nicht im Auwald.
den charakteristischen Odem gilt es aber noch zu verdichten, das stimmt.
Hi Alcedo
Zu den Weidenkätzchen. Ich stellte mir da Folgendes vor: weichen, feinen, zarten, grauen ... etc.
Inversionen gefallen mir, je älter ich werde, immer weniger. Ich habe sie selber früher oft gebraucht, aber nur, weil ich es nicht besser konnte. Wenn ich heute ein altes Gedicht lese, schaudert's mich ein wenig und ich muss dabei sofort an Yoda denken.
Besser: Verging jäh sein kurzes Leben ... oder .... jäh verging sein kurzes Leben. Ich weiss, ich bin evtl. etwas zu hart und andere stört das nicht, aber ich würde lieber den Reim kippen bzw. umändern, als mich einer Inversion zu bedienen. Ich habe nur gerade diese Satzstellung aufgelistet, aber Du hast ja noch andere im Text und irgendwann wird’s mir dann einfach zu viel, bzw. wirkt das Gedicht dadurch ungelenk.
Und ja, wenn Du so direkt fragst, mich stören die Metrikbrüche, sonst würde ich’s nicht schreiben. Oder anders gesagt, sehe ich keinen Anlass, dieses leichte, luftige Gedicht dadurch zu bremsen.
Grüsse
Margot
Zu den Weidenkätzchen. Ich stellte mir da Folgendes vor: weichen, feinen, zarten, grauen ... etc.
Inversionen gefallen mir, je älter ich werde, immer weniger. Ich habe sie selber früher oft gebraucht, aber nur, weil ich es nicht besser konnte. Wenn ich heute ein altes Gedicht lese, schaudert's mich ein wenig und ich muss dabei sofort an Yoda denken.
Zitat: |
sein kurzes Leben jäh verging |
Besser: Verging jäh sein kurzes Leben ... oder .... jäh verging sein kurzes Leben. Ich weiss, ich bin evtl. etwas zu hart und andere stört das nicht, aber ich würde lieber den Reim kippen bzw. umändern, als mich einer Inversion zu bedienen. Ich habe nur gerade diese Satzstellung aufgelistet, aber Du hast ja noch andere im Text und irgendwann wird’s mir dann einfach zu viel, bzw. wirkt das Gedicht dadurch ungelenk.
Und ja, wenn Du so direkt fragst, mich stören die Metrikbrüche, sonst würde ich’s nicht schreiben. Oder anders gesagt, sehe ich keinen Anlass, dieses leichte, luftige Gedicht dadurch zu bremsen.
Grüsse
Margot
ich habs überarbeitet.
danke dir Margot.
das mit der Inversion hatte ich überhaupt nicht begriffen. ich hatte dort überhaupt keine gesehen.
in S4Z3, bei "schlug mir" hab ich aber gleich noch eine gekippt.
das hatte ich schon früher bei einer anderen Kommentatorin nicht registriert.
manchmal bin ich wohl richtig schwer von Begriff.
Gruß
Alcedo
danke dir Margot.
das mit der Inversion hatte ich überhaupt nicht begriffen. ich hatte dort überhaupt keine gesehen.
in S4Z3, bei "schlug mir" hab ich aber gleich noch eine gekippt.
das hatte ich schon früher bei einer anderen Kommentatorin nicht registriert.
manchmal bin ich wohl richtig schwer von Begriff.
Gruß
Alcedo
Macht ja nichts, Alcedo … ich hab auch öfters mal ein Brett vor dem Kopf.
Besser, besser … nur noch ein paar Winzigkeiten:
- erlosch die Welt (Komma) die an ihm hing
- entrückt bewegt (Komma) wie Ahornsamen
- Erhob sich dann in voller Schönheit, (kein Komma)
Und hier fehlt Dir in der 2 Zeile eine Silbe:
ich sah ihr nach und sah sie ziehen,
xXxXxXxXx
bis mein Blick sie nicht mehr fand –
XxXxXxX < --- (Vorschlag: bis dass ..)
und schönster Kindheit Märchenzauber
xXxXxXxXx
mir auch mit ihr im Wald entschwand.
xXxXxXxX
Gruss
Margot
Besser, besser … nur noch ein paar Winzigkeiten:
- erlosch die Welt (Komma) die an ihm hing
- entrückt bewegt (Komma) wie Ahornsamen
- Erhob sich dann in voller Schönheit, (kein Komma)
Und hier fehlt Dir in der 2 Zeile eine Silbe:
ich sah ihr nach und sah sie ziehen,
xXxXxXxXx
bis mein Blick sie nicht mehr fand –
XxXxXxX < --- (Vorschlag: bis dass ..)
und schönster Kindheit Märchenzauber
xXxXxXxXx
mir auch mit ihr im Wald entschwand.
xXxXxXxX
Gruss
Margot
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