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#1
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Wow
in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 25.04.2007 08:48von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Wow. Das ist ein echter Wow Effekt. Bei der Durchforstung des Universums nach intelligenten Radiosignalen oder künstlichen Signalen ist es irgendeinem Forscher – ich glaube damals schon für das Seti Projekt – gelungen ein Signal aufzuzeichnen, beziehungsweise eines in der gesammelten Datenflut zu finden, dass so stark war, dass er ein Wow neben die Zahlen kritzelte. Leider ist es nie wieder aufgetaucht und sein Ursprung nicht mehr eindeutig feststellbar.
Nun der jüngste Wow Knaller. Ich glaube bis in die Neunziger Jahre war es umstritten ob es außerhalb unseres Sonnensystems Planeten gibt. Es war nicht sicher, weil wir nur Sterne sahen und keinerlei Idee oder Instrument hatten, einen Planet zu entdecken. Die Frage wurde tatsächlich diskutiert, ob unser Sonnensystem das einzige sei, dass Planeten besitzt. Dann die Sensation: Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Wenn es uns möglich war in diesem gigantischen Heuhaufen, einen zu entdecken, dann bedeutete dass – rein statistisch – das es da draußen eine Unzahl an Planeten geben wird.
Jahr für Jahr wurden mehr Planeten entdeckt. Zunächst nur große, sehr große Wackermänner wie Jupiter und größer, die einen starken Einfluss auf ihre Sonne ausüben können. Nun stellte sich die Frage ob unsere Erde nicht ein Unding sei. Ein gigantischer Zufall. Der exakt richtige Abstand zur Sonne, Eigenrotation, ein klasse Mond und vieles mehr. Die grüne Zone in der sich ein Planet befinden muss, um Leben wie wir es kennen zu enthalten, zu ermöglichen oder uns einen Lebensraum bieten zu können ist sehr schmal.
Und jetzt das. Wenn die Schweizer Forscher recht haben sollten, wenn es sich tatsächlich in den nächsten Jahren erweisen sollte, dass der Planet im System Gliese 581 eine Atmosphäre und lebbare Bedingungen enthält, dass Wasser und Leben auf ihm sehr wahrscheinlich vorhanden sind, dann haben wir entweder die Nadel im Meer aus siebzig Trilliarden Sternen gefunden, oder wir haben nur den ersten bewohnbaren oder bewohnten Planeten von Millionen anderen gefunden. Ich glaube letzteres ist wahrscheinlicher. Beam me up, Scotty!
Was jetzt noch fehlt ist der Schub. 20 Millionen Lichtjahre Entfernung. Keine Kleinigkeit aber eigentlich sogar in der erweiterten Nachbarschaft gelegen Aber ordentlich Schub sollte es schon sein oder aber ein Tunnel oder größeres Verständnis für diese Zwillingsteilchen, die selbst wenn sie kilometerweit auseinander sind, sich immer exakt gleich verhalten. Vorzustellen als Topfdeckel. Wenn ich dem einen Topfdeckel einen linksdrall gebe, so wird der andere unmittelbar darauf, den gleichen Spin bekommen. Wie das? Durch welches Band sind die Teilchen verbunden? Faszinierend wenn Wissenschaft transzendente Sphären erreicht.
Nun der jüngste Wow Knaller. Ich glaube bis in die Neunziger Jahre war es umstritten ob es außerhalb unseres Sonnensystems Planeten gibt. Es war nicht sicher, weil wir nur Sterne sahen und keinerlei Idee oder Instrument hatten, einen Planet zu entdecken. Die Frage wurde tatsächlich diskutiert, ob unser Sonnensystem das einzige sei, dass Planeten besitzt. Dann die Sensation: Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Wenn es uns möglich war in diesem gigantischen Heuhaufen, einen zu entdecken, dann bedeutete dass – rein statistisch – das es da draußen eine Unzahl an Planeten geben wird.
Jahr für Jahr wurden mehr Planeten entdeckt. Zunächst nur große, sehr große Wackermänner wie Jupiter und größer, die einen starken Einfluss auf ihre Sonne ausüben können. Nun stellte sich die Frage ob unsere Erde nicht ein Unding sei. Ein gigantischer Zufall. Der exakt richtige Abstand zur Sonne, Eigenrotation, ein klasse Mond und vieles mehr. Die grüne Zone in der sich ein Planet befinden muss, um Leben wie wir es kennen zu enthalten, zu ermöglichen oder uns einen Lebensraum bieten zu können ist sehr schmal.
Und jetzt das. Wenn die Schweizer Forscher recht haben sollten, wenn es sich tatsächlich in den nächsten Jahren erweisen sollte, dass der Planet im System Gliese 581 eine Atmosphäre und lebbare Bedingungen enthält, dass Wasser und Leben auf ihm sehr wahrscheinlich vorhanden sind, dann haben wir entweder die Nadel im Meer aus siebzig Trilliarden Sternen gefunden, oder wir haben nur den ersten bewohnbaren oder bewohnten Planeten von Millionen anderen gefunden. Ich glaube letzteres ist wahrscheinlicher. Beam me up, Scotty!
Was jetzt noch fehlt ist der Schub. 20 Millionen Lichtjahre Entfernung. Keine Kleinigkeit aber eigentlich sogar in der erweiterten Nachbarschaft gelegen Aber ordentlich Schub sollte es schon sein oder aber ein Tunnel oder größeres Verständnis für diese Zwillingsteilchen, die selbst wenn sie kilometerweit auseinander sind, sich immer exakt gleich verhalten. Vorzustellen als Topfdeckel. Wenn ich dem einen Topfdeckel einen linksdrall gebe, so wird der andere unmittelbar darauf, den gleichen Spin bekommen. Wie das? Durch welches Band sind die Teilchen verbunden? Faszinierend wenn Wissenschaft transzendente Sphären erreicht.
#2
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Wow
in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 25.04.2007 18:28von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
ha, ha, das ist gut! im letzten Absatz. der Anfang war ja langweilig. SETI, pah, die sind dermaßen uneffektiv dass sogar der Schätzling in seinem Wälzer (Der Schwarm) die Antennen nach unten gerichtet hat.
aber im Finale wirds interessant.
klar, ich hab ja auch selber nie dran gezweifelt, dass jeder Topfdeckel den Eingang zu einem Wurmloch darstellt. bei entsprechender Fingerfertigkeit und ab einem gewissen Spin bildet sich in ausreichender Menge negative Energiedichte oder Antimaterie, die fast alles ermöglicht: mal schnell in der fünften Dimension den Urknall beobachten oder Elvis beim wasserlassen. natürlich ohne eingreifen zu können. aber vielleicht lässt es sich ja, läppische 20 Lichtjahre entfernt, auf Gliese 581 auch mal gepflegt austreten, dreidimensional, wie gehabt. dann wäre dort passend zu den 0 bis 40 Grad Oberflächentemperatur auch hunderprozentig H2O nachzuweisen. und ein ausgeschwemmter Nierenmeteor ist der Stein der Weisen. wow. wer weiß was sich alles daraus entwickelt.
also, ich muss mal
Alcedo
aber im Finale wirds interessant.
klar, ich hab ja auch selber nie dran gezweifelt, dass jeder Topfdeckel den Eingang zu einem Wurmloch darstellt. bei entsprechender Fingerfertigkeit und ab einem gewissen Spin bildet sich in ausreichender Menge negative Energiedichte oder Antimaterie, die fast alles ermöglicht: mal schnell in der fünften Dimension den Urknall beobachten oder Elvis beim wasserlassen. natürlich ohne eingreifen zu können. aber vielleicht lässt es sich ja, läppische 20 Lichtjahre entfernt, auf Gliese 581 auch mal gepflegt austreten, dreidimensional, wie gehabt. dann wäre dort passend zu den 0 bis 40 Grad Oberflächentemperatur auch hunderprozentig H2O nachzuweisen. und ein ausgeschwemmter Nierenmeteor ist der Stein der Weisen. wow. wer weiß was sich alles daraus entwickelt.
also, ich muss mal
Alcedo
#3
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Wow
in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 26.04.2007 10:25von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Waaaaas!!!!! Langweilig? Phhhhhh. Tödlich getroffen, sacke ich zusammen und umkrampfe mein krankes Herz...
Ernst beiseite, Alcedo, mich faszinieren diese Entdeckungen ungemein. Und ohne Scheiß, wenn die es fertigbringen dorten H2O nachzuweisen, eine Atmosphäre, dann ist das für mich wie die Entdeckung Amerikas, die Erfindung des Buchdrucks oder die kopernikanische Wende. Es revolutioniert mein Weltbild. Aber ebenso ändert sich mein Weltbild, wenn ich diese faszinierenden Dinge aus dem Mikrokosmos vernehme wo die unglaublichsten Sachen passieren. Dinge, fänden sie im Makrokosmos statt, uns den Verstand rauben oder die Freiheitsstatue öftermal zwinkern oder winken lassen. Natürlich nicht zu vergessen die biotechnische Revolution, die auch im Gange ist.
Im Grunde bin ich ja noch ein Mensch der unter Newtons Sonne lebt und der merkt, dass sein Speck mehr und mehr sich gen Boden senkt so wie Isaac mir das prognostiziert und erklärt hat. Meine ethischen Werte entstammen aus der Bibel und der Aufklärung. Hätte Voltaire ein Problem mit der heutigen Zeit? Glaube ich nicht, wenn man ihm geduldig Fernbedienungen und Handys erklärt.
Aber mittlerweile - ist nur eine Vermutung - deuten mir alle diese Entdeckungen und Veränderungen, das begreifen des Seins als vibrierende Strings statt verlorener, verdammter Seelen, darauf hin, dass sich bald sehr viel ändern wird und ein bißchen fühle ich mich so wie auf diesem Bild wo der mittelalterliche Mensch am Boden kriechend hinter den Regenbogen, hinter die virtuelle Enge seiner Welt schaut und dahinter die wahre, vernichtende Größe des Universums entdeckt. Ob das gut ist weiß ich nicht, aber ich glaube es passiert gerade.
Ich werde jetzt meinen Alcedo-Topfdeckel anschmeissen und mich in einen alles erkärenden elfdimensionalen Raum spinnen.
Ernst beiseite, Alcedo, mich faszinieren diese Entdeckungen ungemein. Und ohne Scheiß, wenn die es fertigbringen dorten H2O nachzuweisen, eine Atmosphäre, dann ist das für mich wie die Entdeckung Amerikas, die Erfindung des Buchdrucks oder die kopernikanische Wende. Es revolutioniert mein Weltbild. Aber ebenso ändert sich mein Weltbild, wenn ich diese faszinierenden Dinge aus dem Mikrokosmos vernehme wo die unglaublichsten Sachen passieren. Dinge, fänden sie im Makrokosmos statt, uns den Verstand rauben oder die Freiheitsstatue öftermal zwinkern oder winken lassen. Natürlich nicht zu vergessen die biotechnische Revolution, die auch im Gange ist.
Im Grunde bin ich ja noch ein Mensch der unter Newtons Sonne lebt und der merkt, dass sein Speck mehr und mehr sich gen Boden senkt so wie Isaac mir das prognostiziert und erklärt hat. Meine ethischen Werte entstammen aus der Bibel und der Aufklärung. Hätte Voltaire ein Problem mit der heutigen Zeit? Glaube ich nicht, wenn man ihm geduldig Fernbedienungen und Handys erklärt.
Aber mittlerweile - ist nur eine Vermutung - deuten mir alle diese Entdeckungen und Veränderungen, das begreifen des Seins als vibrierende Strings statt verlorener, verdammter Seelen, darauf hin, dass sich bald sehr viel ändern wird und ein bißchen fühle ich mich so wie auf diesem Bild wo der mittelalterliche Mensch am Boden kriechend hinter den Regenbogen, hinter die virtuelle Enge seiner Welt schaut und dahinter die wahre, vernichtende Größe des Universums entdeckt. Ob das gut ist weiß ich nicht, aber ich glaube es passiert gerade.
Ich werde jetzt meinen Alcedo-Topfdeckel anschmeissen und mich in einen alles erkärenden elfdimensionalen Raum spinnen.
#4
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Wow
in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 26.04.2007 11:16von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hallo Brot,
ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Auch ich lebe noch unter Newtons Sonne und das mit einem Ingenieursstudium. Aber ich denke, das reicht für mein Weltbild die nächsten paar Jahre noch völlig aus. Sicherlich bin ich dann so einer, dem es genau wie Arthur Dent im 5. Anhalter-Buch gehen würde, der mit einem Raumschiff auf einer untechnisierten Welt abstürzt und alle dort denken, er müsste ihnen ja nun als so fortschrittlichstes Wesen, das aus dem Weltall kommt, die tollsten Erkenntnisse bringen können, er aber merkt, dass er ein Raumschiff zwar fliegen konnte aber von Wissenschaft und Technik nichts versteht, er den Leuten aber zumindest irgendwann die Erfindung des Sandwich näher bringen kann und so seinen Platz in der Gesellschaft dort findet.
Ich, wie viele andere, mache einen Job, den es nach einem 3. Weltkrieg nicht mehr geben würde, und das gibt mir manchmal ein komisches Gefühl, wirft mich fast in Sinnkrisen.
Aber vielleicht hast Du recht und man sollte denken: "Also mit einem GerateWohl wären wir aber nicht bis zum Mond gekommen."
ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen.
Auch ich lebe noch unter Newtons Sonne und das mit einem Ingenieursstudium. Aber ich denke, das reicht für mein Weltbild die nächsten paar Jahre noch völlig aus. Sicherlich bin ich dann so einer, dem es genau wie Arthur Dent im 5. Anhalter-Buch gehen würde, der mit einem Raumschiff auf einer untechnisierten Welt abstürzt und alle dort denken, er müsste ihnen ja nun als so fortschrittlichstes Wesen, das aus dem Weltall kommt, die tollsten Erkenntnisse bringen können, er aber merkt, dass er ein Raumschiff zwar fliegen konnte aber von Wissenschaft und Technik nichts versteht, er den Leuten aber zumindest irgendwann die Erfindung des Sandwich näher bringen kann und so seinen Platz in der Gesellschaft dort findet.
Ich, wie viele andere, mache einen Job, den es nach einem 3. Weltkrieg nicht mehr geben würde, und das gibt mir manchmal ein komisches Gefühl, wirft mich fast in Sinnkrisen.
Aber vielleicht hast Du recht und man sollte denken: "Also mit einem GerateWohl wären wir aber nicht bis zum Mond gekommen."
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#5
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Wow
in Kommentare, Essays, Glossen und Anekdoten 26.04.2007 11:27von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Ingenieursstudium? Dann bist Du eines dieser vom Aussterben bedrohten Exemplare und kannst Dir Deine Arbeitsstelle aussuchen? zumindest wenn ich den Medien trauen darf. Aber das nur am Rande. Ja, das finde ich auch faszinierend, dass ich Fred Feuerstein weder vorwärts bringen noch großartig was beibringen könnte. Ich wäre vollkommen nutzlos. Aber wenn das auch ein Ingenieur sagt? Ja, dann stehen wir wirklich nur auf den Schultern von Titanen und dürfen hoffen, dass die keine tönernen Füße bekommen oder wir uns in die Luft jagen. Das hinterlässt auch bei mir ein komisches Gefühl. Ich nenne es mulmig.
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