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Und ich singe:
"Freude schöner Götterfunken",
und wische die Asche
zwischen Wirklichkeit und Traum
zusammen
zu dem Haufen,
auf dem nie Feuer brannte
und warte auf
den mir die Augen ausstechenden Phönix.
"Freude schöner Götterfunken",
und wische die Asche
zwischen Wirklichkeit und Traum
zusammen
zu dem Haufen,
auf dem nie Feuer brannte
und warte auf
den mir die Augen ausstechenden Phönix.
Hallo Ciprofloxacin,
mit Deinem Text tue ich mich schwer. Ich lese ihn als Ernüchterung bei der Erkenntnisfindung.
Erkenntnisfindung zwischen Wirklichkeit und Traum, auf jeden Fall dazwischen, als Asche, singend.
Die Begriffe Wirklichkeit und Traum stehen eben nur als Begriffe da, was mir ein Mitkommen ungeheuer erschwert.
Deine Verse erwecken den Anschein, als ob es so etwas wirklich gebe, also Wirklichkeit und Traum, beigebracht, rezipiert, akzeptiert, so wie Brot und Butter.
Das Graben danach, und warum dazwischen Asche sei, Dein Gesang und die Erwartug der Erblindung und Wiedergeburt, überläßt Du jedoch voll und ganz Deinem Leser.
Bzw. Du setzt es womöglich voraus.
Wie mühevoll ist das aber! Denn Du benutzt die abgeschabten Begriffe Asche, Feuer, Phönix - was für mich nur noch Worthülsen sind, in diesem Zusammenhang. Artikel aus dem Lexikon, abgehandelte Statements ohne Tuchfühlung.
Warum LyrIch beim Aschewischen singt ist unentschlüsselt, ggf. soll eine Reminiszens an Hoffnungsvolles erweckt werden. Jedoch wird Asche gewischt in einm Zwischenzustand.
Soweit -kann ich Deine Zeilen, die irgendwie hermetisch sind- verstehen.
Was mich nicht überzeugt ist die formale Aufladung.
und ich singe. - sosehr ich dieses Einleitende "Und" liebe - ich hasse es, wenn jemand nur singt und so tut, als feiere er dabei ein Hochamt.
Die "Freude schöner Götterfunken" - ja, das finde ich respektabel, weil befremdend bzw. so noch nicht gesehn. Aber es steht dort und bleibt dort und ist ein Zitat.
Dann die angesprochene, eigentliche Aussage in einem ersten Teil -soweit ich das zu erkennen vermag.
Nun ein Zwischenraum, in dem Traum und Wirklichkeit zusammen kommen zu einem Haufen.
Das finde ich grandios angemacht, aber wie sperrig ist der Text, und verhütet -wie gesagt- mein Mitschwingen!
Dieser fiktive, nicht vorhandene Zwischenraum zwischen den Interpretierbarkeiten des Seins verkörpert das LyrIch, das zu Asche wird.
Es hat aber nie gebrannt und wartet auf etwas, auf Erblindung und den Flügelschlag von Wiedergeburt? Da wird's mir komplex. Kann man das nicht lyrisch lösen?
Der Titel läuft irgendwie nebenher, verankert sich im Singsang, der seinerseits keinen wirkenden Anker im Text hat.
Wie auch immer. Das Thema empfinde ich persönlich als sehr anspruchsvoll und prosaisch umgesetzt.
Dein Text ist nach meinem Gefühl kein Gedicht, und wenn, dann hätte es treffender in die Philosophisch-Nachdenkliche Rubrik gepasst.
Denn er vermittelt mir keine Düsterheit oder Trauer, bietet andererseits aber interessante Denkansätze.
Und wenn ich komplett dazwischenliege - Asche auf mein Haupt!
LG
Ulrich
mit Deinem Text tue ich mich schwer. Ich lese ihn als Ernüchterung bei der Erkenntnisfindung.
Erkenntnisfindung zwischen Wirklichkeit und Traum, auf jeden Fall dazwischen, als Asche, singend.
Die Begriffe Wirklichkeit und Traum stehen eben nur als Begriffe da, was mir ein Mitkommen ungeheuer erschwert.
Deine Verse erwecken den Anschein, als ob es so etwas wirklich gebe, also Wirklichkeit und Traum, beigebracht, rezipiert, akzeptiert, so wie Brot und Butter.
Das Graben danach, und warum dazwischen Asche sei, Dein Gesang und die Erwartug der Erblindung und Wiedergeburt, überläßt Du jedoch voll und ganz Deinem Leser.
Bzw. Du setzt es womöglich voraus.
Wie mühevoll ist das aber! Denn Du benutzt die abgeschabten Begriffe Asche, Feuer, Phönix - was für mich nur noch Worthülsen sind, in diesem Zusammenhang. Artikel aus dem Lexikon, abgehandelte Statements ohne Tuchfühlung.
Warum LyrIch beim Aschewischen singt ist unentschlüsselt, ggf. soll eine Reminiszens an Hoffnungsvolles erweckt werden. Jedoch wird Asche gewischt in einm Zwischenzustand.
Soweit -kann ich Deine Zeilen, die irgendwie hermetisch sind- verstehen.
Was mich nicht überzeugt ist die formale Aufladung.
und ich singe. - sosehr ich dieses Einleitende "Und" liebe - ich hasse es, wenn jemand nur singt und so tut, als feiere er dabei ein Hochamt.
Die "Freude schöner Götterfunken" - ja, das finde ich respektabel, weil befremdend bzw. so noch nicht gesehn. Aber es steht dort und bleibt dort und ist ein Zitat.
Dann die angesprochene, eigentliche Aussage in einem ersten Teil -soweit ich das zu erkennen vermag.
Nun ein Zwischenraum, in dem Traum und Wirklichkeit zusammen kommen zu einem Haufen.
Das finde ich grandios angemacht, aber wie sperrig ist der Text, und verhütet -wie gesagt- mein Mitschwingen!
Dieser fiktive, nicht vorhandene Zwischenraum zwischen den Interpretierbarkeiten des Seins verkörpert das LyrIch, das zu Asche wird.
Es hat aber nie gebrannt und wartet auf etwas, auf Erblindung und den Flügelschlag von Wiedergeburt? Da wird's mir komplex. Kann man das nicht lyrisch lösen?
Der Titel läuft irgendwie nebenher, verankert sich im Singsang, der seinerseits keinen wirkenden Anker im Text hat.
Wie auch immer. Das Thema empfinde ich persönlich als sehr anspruchsvoll und prosaisch umgesetzt.
Dein Text ist nach meinem Gefühl kein Gedicht, und wenn, dann hätte es treffender in die Philosophisch-Nachdenkliche Rubrik gepasst.
Denn er vermittelt mir keine Düsterheit oder Trauer, bietet andererseits aber interessante Denkansätze.
Und wenn ich komplett dazwischenliege - Asche auf mein Haupt!
LG
Ulrich
Hallo Ulrich,
Ernüchterung ja, Erkenntnis aus Wirklichkeit und Traum, ja.
Das Gedicht erweckt den Anschein, dass es Wirklickeit und Traum "wirklich" gebe, sollte es etwa nicht so sein? Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst, ich zweifele beide in ihrer Existenz nicht an, dass sie nicht von einander zu trennen sind, auch.
Diese Asche bin ich, ein "Häufchen Elend" wenn man so will, das verstreut zwischen Wirklichkeit und Traum lebt und doch nie gelebt hat. Der Rest eines Verbrennungsprozesses, der so jedoch nie stattgefunden oder empfunden wurde, Sparflamme, Dahin"köcheln"
Ich war sicherlich nicht sehr innovativ, was meine Wortwahl angeht und jongliere kalt mit Symbolträchtigem und leeren Hülse, zurecht kritisiert.
Auch zurecht kritisiert ist der Titel, der im Moment des Einstellens auf die Schnelle her musste.
Nun zum Wesentlichen: Ich habe bewusst die Zeile "Freude schöner Götterfunken" gewählt, weil es einen solchen vielleicht gebraucht hätte, um den Verbrennungsprozess in Gang zu setzen, der hier vermisst wird. Das lyr. Ich wird zum Vermittler zwischen Leser und mir selbst und wird zuletzt vereinnahmt vom Wunsch, dass sich wenigstens noch der Phönix aus dem Existenzhaufen erheben würde und mir die Augen ausstechen würde, damit ich es nicht mehr mit ansehen kann.
Ich denke, dass insofern die zweite Strophe wirklich Wirklichkeit und Traum zusammenbringt und das sich die fast Floskelhaftigkeit der Metaphern erklären lässt, da sich das lyr. Ich weder auf die Wirklichkeit, noch auf den Traum einlassen will. Die Forderung nach Blindheit ist eine reale, keine "innere Blindheit", (kann es zumindest sein), die des Ausstechens ist zumindest sicher nur ein Ding des Traumes.
Du hast Recht mit der Aussage, dass ich vielleicht zu viel voraussetze. Ich sollte versuchen, einer Linie in einem Gedicht treu zu bleiben, anstatt quer durch den Vorgarten der Metaphern zu wildern.
Es frappiert mich doch, dass es kein Gedicht sein soll, denn dann ist es nichts.
Danke fürs Kommentieren und freundliche Grüße,
Cipro
Ernüchterung ja, Erkenntnis aus Wirklichkeit und Traum, ja.
Das Gedicht erweckt den Anschein, dass es Wirklickeit und Traum "wirklich" gebe, sollte es etwa nicht so sein? Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst, ich zweifele beide in ihrer Existenz nicht an, dass sie nicht von einander zu trennen sind, auch.
Diese Asche bin ich, ein "Häufchen Elend" wenn man so will, das verstreut zwischen Wirklichkeit und Traum lebt und doch nie gelebt hat. Der Rest eines Verbrennungsprozesses, der so jedoch nie stattgefunden oder empfunden wurde, Sparflamme, Dahin"köcheln"
Ich war sicherlich nicht sehr innovativ, was meine Wortwahl angeht und jongliere kalt mit Symbolträchtigem und leeren Hülse, zurecht kritisiert.
Auch zurecht kritisiert ist der Titel, der im Moment des Einstellens auf die Schnelle her musste.
Nun zum Wesentlichen: Ich habe bewusst die Zeile "Freude schöner Götterfunken" gewählt, weil es einen solchen vielleicht gebraucht hätte, um den Verbrennungsprozess in Gang zu setzen, der hier vermisst wird. Das lyr. Ich wird zum Vermittler zwischen Leser und mir selbst und wird zuletzt vereinnahmt vom Wunsch, dass sich wenigstens noch der Phönix aus dem Existenzhaufen erheben würde und mir die Augen ausstechen würde, damit ich es nicht mehr mit ansehen kann.
Ich denke, dass insofern die zweite Strophe wirklich Wirklichkeit und Traum zusammenbringt und das sich die fast Floskelhaftigkeit der Metaphern erklären lässt, da sich das lyr. Ich weder auf die Wirklichkeit, noch auf den Traum einlassen will. Die Forderung nach Blindheit ist eine reale, keine "innere Blindheit", (kann es zumindest sein), die des Ausstechens ist zumindest sicher nur ein Ding des Traumes.
Du hast Recht mit der Aussage, dass ich vielleicht zu viel voraussetze. Ich sollte versuchen, einer Linie in einem Gedicht treu zu bleiben, anstatt quer durch den Vorgarten der Metaphern zu wildern.
Es frappiert mich doch, dass es kein Gedicht sein soll, denn dann ist es nichts.
Danke fürs Kommentieren und freundliche Grüße,
Cipro
Zitat: |
Das Gedicht erweckt den Anschein, dass es Wirklickeit und Traum "wirklich" gebe, sollte es etwa nicht so sein? Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst, ich zweifele beide in ihrer Existenz nicht an, dass sie nicht von einander zu trennen sind, auch. |
Jein, keine Ahnung..
Der Raum, der zwischen Wirklichkeit und Traum liegt, der in Deinem Text die Strophen trennt und dort mit einem "zusammen" ausgefüllt ist.
Dort, wo das LyrIch ohne Feuer zu Asche wird.
Gibt es den denn? Wie würde der empfunden? Weder Traum noch Wirklichkeit? Ist LyrIch nicht beides? Nur durch den Verstand kategorisiert?
Deshalb finde ich das ja auch so gut dargestellt.
Das meinte ich. Und die Möglichkeit zur scharfen Trennung von Traum und Wirklichkeit, das, woran das LyrIch scheitert, gibt es die wirklich?
Ist das nicht nur eine Überheblichkeit, zu der uns unser Gehirn, unser Verstand verführt?
Zitat: |
Es frappiert mich doch, dass es kein Gedicht sein soll, denn dann ist es nichts. |
Das ist ja lediglich meine Empfindung dazu. Egal, was oben drüber steht, ob Gedicht, Bauanleitung oder Denkansatz. Es bleibt was es ist.
Mich nimmt's halt nicht mit, nicht auf die Weise, wie ich das von Lyrik erhoffe.
Es regt mich zum Denken an, läßt mich über seine Konstruktion und Montage nachsinnen, konfrontiert mich mit Fragen.
Ist interessant.
LG
Ulrich
Zitat: | ||
Erebus schrieb am 19.06.2007 20:01 Uhr:
Jein, keine Ahnung.. Der Raum, der zwischen Wirklichkeit und Traum liegt, der in Deinem Text die Strophen trennt und dort mit einem "zusammen" ausgefüllt ist. Dort, wo das LyrIch ohne Feuer zu Asche wird. Gibt es den denn? Wie würde der empfunden? Weder Traum noch Wirklichkeit? Ist LyrIch nicht beides? Nur durch den Verstand kategorisiert? Deshalb finde ich das ja auch so gut dargestellt. Das meinte ich. Und die Möglichkeit zur scharfen Trennung von Traum und Wirklichkeit, das, woran das LyrIch scheitert, gibt es die wirklich? Ist das nicht nur eine Überheblichkeit, zu der uns unser Gehirn, unser Verstand verführt? |
Stimmt, ich wusste zunächst selber nicht mehr, was ich mit diesem alleinstehenden Zusammen ausdrücken wollen, das darüber hinaus jeweils vier Verse gruppiert. Klar oder zumindest denke ich, dass es diese scharfe Trennung nicht geben kann, das drückt das zusammen auch unmissverständlich aus.
Zitat: | ||
Das ist ja lediglich meine Empfindung dazu. Egal, was oben drüber steht, ob Gedicht, Bauanleitung oder Denkansatz. Es bleibt was es ist. Mich nimmt's halt nicht mit, nicht auf die Weise, wie ich das von Lyrik erhoffe. Es regt mich zum Denken an, läßt mich über seine Konstruktion und Montage nachsinnen, konfrontiert mich mit Fragen. Ist interessant. LG Ulrich |
Ok, ich hatte den Aspekt mißverstanden und bedanke ich mich alsdann für deine Ehrlichkeit.
Freundliche Grüße
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