#1

Vergänglich

in Natur 31.01.2008 07:45
von bipontina (gelöscht)
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Die Wangen fallen mählich ein
wie Türen an ganz alten Hütten.
So wird bald Schädel nur noch sein.
Gut, roten Sand darauf zu schütten.
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#2

Vergänglich

in Natur 01.02.2008 23:00
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, Bipontin!

(Laß doch den Leuchtturm an der Nordsee stehen.)

Auch mit eingefallenen Wangen kann man interessant wirken.
In diesem Fall scheint das Lyrische Ich den einen Hinweis auf
den Alterungsprozeß zu beklagen.
Bestimmt wäre noch mehr zu erwähnen und das müßte nicht unbedingt gereimt sein.
Wenn es nur eingefallene Wangen sind, sonst aber alles funktionsfähig,
dann sollte man sich auf die Seite der Zufriedenen stellen.

Mit Gruß
Joame
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#3

Vergänglich

in Natur 02.02.2008 19:15
von bipontina (gelöscht)
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Guten Abend, liebe Joame Plebis!

Leuchtturm? Nordsee? Ich stehe wie der Ochs vorm Tor. Ich bitte Dich, mir das zu erklären.
Ja, natürlich wird das Altern beklagt. Bei jedem Blick in den Spiegel, wenn es wieder an die Schnurrbartrasur geht, kommt das Grausen erneut. Und da ich über ein wenig Selbstblick verfüge, sehe ich den Schädel incl. Weiterungen durchscheinen.
Schade, daß Du die "Finesse" in der letzten Zeile nicht erkannt hast.

Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar (und ich glaube, Du bist noch sehr jung!)

bipontina
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#4

Vergänglich

in Natur 02.02.2008 20:36
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Abend, bipontina!

Ach, Du redest Dir nur selbst etwas ein. Es geht nicht um Dich, sondern um einen Schreiber, der unzufrieden ist, auf Widerspruch wartet. Selbst ist er strenger mit sich, sieht sich negativer als ihn andere sehen. Durch die scharfen Augen und den analytischen Blick geht er so weit, sich mit einer alten Hütte zu vergleichen.
Dein Glaube an Deine Jugend ehrt mich. Ja ich bin knospenjung, laufe mit flatterndem Rock durch die Strassen und streue Rosenblüten. Meine Tage bestehen aus Schlaf, Spiel und Wollust. Am Abend sortiere ich meine Scheine und bin geistesabwesend in diesem Forum. - Oh weh, jetzt habe ich zu viel über mich verraten und ich finde die Lőschtaste nicht.

Mit schamhaftem Gruß
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#5

Vergänglich

in Natur 03.02.2008 16:18
von Luca (gelöscht)
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Hallo Bipontina.

Ein kleines schönes Still-leben.
Die Finesse des roten Sandes aber ist mir auch entgangen - ist hier mehr als das Beerdigen gemeint?

Im Übrigen sehe ich in Herrn Plebis die exakte Verkörperung deines Gedichtes. Aber da wir alle auf demselben Weg sind, ist das nicht wirklich wichtig,

findet Luca aus Taka Tuka
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#6

Vergänglich

in Natur 03.02.2008 16:44
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Das vergaß ich noch, es ist nur ein Ergebnis von google, wenn man roter Sand eingibt: http://www.roter-sand.de/

Gruß von Joame
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#7

Vergänglich

in Natur 03.02.2008 17:02
von bipontina (gelöscht)
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Guten Tag, Luca und Joame Plebis!

Danke für die Meldungen.
Das Gedicht ist wirklich ganz allein auf mich gemünzt.
Der Pfälzerwald (meine Heimat) besteht aus rotem Sandstein.
Und wer hier mit rotem Sand zugeschüttet wird, wird beerdigt.
Das konnte ich nicht als bekannt voraussetzen, bitte dieserhalb um Verzeihung.

Liebe Grüße von bipontina
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#8

Vergänglich

in Natur 04.02.2008 10:00
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

Zitat:

bipontina schrieb am 31.01.2008 07:45 Uhr:
Die Wangen fallen mählich ein
wie Türen an ganz alten Hütten.
So wird bald Schädel nur noch sein.
Gut, roten Sand darauf zu schütten.

hallo bipontina

nicht einmal dieser Vierzeiler funktioniert.

der Vergleich Greisenwangen versus Hüttentüren ist ja noch ganz hübsch. aber dann kommt ein großer Patzer: der knochige Schädel kommt erst nach dem zuschütten. in den seltensten Fällen werden Skelette beerdigt. sind die Wangen noch so eingefallen, so sind sie immerhin vorhanden und halten die Kiefern zusammen.

also: erst der Sand, dann der Schädel. das wäre die richtige Reihenfolge.

die Grammatik der letzten Zeile bezeugt eher Kindersprache als Totenklage, wirkt also mehr als unpassend:
um roten Sand darauf zu schütten. würde sich zum Beispiel besser anhören.

Gruß
Alcedo

e-Gut
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#9

Vergänglich

in Natur 04.02.2008 13:33
von bipontina (gelöscht)
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Hallo, Alcedo ...

schade, daß der Vierzeiler in Deinen Augen nicht funktioniert.
Du hast sicher die Vorkommentare nicht gelesen.
Ich erinnere an einen fleischbedeckten Schädel, den man aus der Spree fischte - lange vor dem Beerdigtwerden. Schädel bedeutet nicht unbedingt, daß er "nach der Bestattung" bedeutet. Das kann man in jeder Anatomie beobachten.
Die letzte Zeile hat eine Minimalfinesse, die bisher wohl niemandem auffiel. Vielleicht allzu klein/fein?

Ja, meine Wangen sind noch vorhanden. Bäume halten sie leider nicht zusammen, aber die altersschwachen Kiefer immerhin.

Vielen Dank für Deinen aufschlußreichen Kommentar

sagt mit LG Cyparis
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#10

Vergänglich

in Natur 05.02.2008 10:31
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo Cyparis
roten Sand gibt es nicht nur in der Pfalz.
wenn du glutroten Sand meinst, dann schreib doch glutroten.
es ist schon deshalb keine Finesse, weil die Amplifikation Gut-Glut nur in deiner Phantasie stattfindet und nicht durch den Text beim Leser erzeugt wird. um auch den Leser durch ein klangliches Erlebnis zu überzeugen bräuchte es nämlich eine Mut-, gut-, oder ruht- Silbe vorher im Text und natürlich auch eine funktionierende Grammatik.

Gruß
Alcedo

e-Gut
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#11

Vergänglich

in Natur 06.02.2008 08:16
von bipontina (gelöscht)
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Lieber Alcedo,

nein, nein - ich meinte nicht glutroten Sand.
Das "Gut" sollte zweideutig sein. Entweder in der Bedeutung von "Hab und Gut" oder von "gerade gut genug (nicht mehr wert als..)". Das meinte ich mit der klitzekleinenn Finesse.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung!

LG von bipontina
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#12

Vergänglich

in Natur 06.02.2008 10:28
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Schönen Tag!


Zitat:

Die Wangen fallen mählich ein
wie Türen an ganz alten Hütten.
So wird bald Schädel nur noch sein.
Gut, roten Sand darauf zu schütten.



'Wie man sich bettet, so liegt man.'

Gut soll doppelsinnig sein, zugleich auch Glut bedeuten?
Kann dann nicht sein, daß dieses meist unter allmählich werwendete Wort das hier als mählich steht, auch noch einen Sinn haben soll.
Ein Hinweis auf ein Mahl ? (Trotzdem fallen die Wangen ein?)
(Bandwürmer verursachen ähnliche Symptome.)

Ganz alte Hütten ? Ist vielleicht eine alte Hütte einer Gans gemeint, also eine Gänsehütte. Wenn die Türen dieser alten Gänsehütten nicht mehr intakt sind, dann sind wahrscheinlich auch schon die Gänse davongelaufen.
Sollen jetzt sämtliche Werke so ähnlich interpretiert werden, auch wenn sich der Aufwand kaum lohnt und sie nur vier Zeilen lang sind?
Ich weiß es nicht, frage deshalb.

Gruß
Joame
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#13

Vergänglich

in Natur 06.02.2008 16:14
von bipontina (gelöscht)
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Guten Tag, Joame !

Nein, da ist nichts mit Glut. G u t steht da. Die Doppelsinnigkeit hab ich in der Antwort auf Alcedos Kommentar erklärt.
Es war auch ausdrücklich die letzte Zeile (Doppelsinn) genannt. Woher Deine Gänse kommen mögen?
Ja, viel zu viel Aufwand für einen Vierzeiler.

Lieben Gruß von bipontina
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#14

Vergänglich

in Natur 06.02.2008 16:43
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Liebe Bipontia(na)!

Zitat:

wie Türen an ganz alten Hütten.


Von daher kommt die Gans - von ganz.
Ich werde auch in Euer Fahrwasser steigen und mitmitschen;
lustig ist es allemal.

Fröhlichen Aschermittwochsgruß
Joame
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#15

Vergänglich

in Natur 23.02.2008 14:49
von bipontina (gelöscht)
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Guten Tag, Joame,

ich habe eben erst Deinen letzten Kommentar gelesen.
Dazu hab ich nur eine Frage:
W a s, bitte, ist an dem Vierzeiler lustig?

Lieben Gruß von bipontina
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#16

Vergänglich

in Natur 23.02.2008 17:25
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Guten Tag, bipontina!

Nichts, das ist meine schlichte Antwort.

Gruß
Joame
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