Zerkratzt
der blaue Himmel
Kondensstreifen
kreuz und quer
wie Federstriche
über mir
Brücken aus
federleichten
Wolkenschleiern
schwimmen
puderweiß
dazwischen
ich treibe in der Zeit
lasse das Seil los
das mich hält

dich krieg ich
herabstürzender federling
angekratzter
zwischen fetzen weisser zeitstreifen
durch gnadenlos blaue himmel
verschwimmen deine bilder
dich hält kein seil

und ich warte am boden auf dich
dein verhängnis

ps die krähen sind los
aber das gewitter kommt für dich zu spät
... weissich alles aus dem nächsten gedicht

Hallo Elisa,

meine Interpretation wäre etwas anders:
Wenn das Himmelszelt einen erhebenden Anblick bietet, kann seine Betrachtung die Seele weiten und Erdlinge innerlich aus ihren Halterungen lösen. Ein zerkratztes Blau stellt diesen Effekt in Frage. Das LI erlebt seine Hinwendung zum Firmament nicht eindeutig als positiv.
Zivilisationsspuren holen uns überall ein. Ohne Seil könnte es uns gehen wie Major Tom. Aber jetzt bin ich auch schon in einen Flug durch endlose und erschreckende Weiten geraten. Die Zwiespältigkeit holen deine Zeilen bestens raus, mit Anspielungen auf Umwelteinflüsse.
Der Text gewinnt während einer 2. Lesung, finde ich. Mittwochsgrüsse - mcberry

Gerne habe ich deine Interpretation gelesen mcberry
und bedanke mich dafür.
Frdl.grüßt Elisa

Habe ich sehr gerne gelesen, dein Antwortgedicht lb.Alba.
Gefällt mir sehr gut.
Frdl.grüßt Elisa