#1

John Donne / La Corona

in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 11.04.2020 14:41
von Sneaker | 86 Beiträge | 171 Punkte

Ascension

Salute the last, and everlasting day,
Joy at the uprising of this Sunne, and Sonne,
Ye whose just tears, or tribulation
Have purely washed, or burnt your drossy clay;

Behold the Highest, parting hence away,
Lightens the dark clouds, which he treads upon,
Nor doth he by ascending, show alone,
But first he, and he first enters the way.

O strong Ram which hast battered heaven for me,
Mild lamb, which with thy blood, hast marked the path;
Bright Torch, which shin'st, that I the way may see,

Oh, with thy own blood quench thy own just wrath.
And if the holy Spirit, my Muse did raise,
Deign at my hands this crown of prayer and praise.

La Corona

Deign at my hands this crown of prayer and praise,
Weaved in my low devout melancholy,
Thou which of good, hast, yea art treasury,
All changing unchanged anciend of days;

But do not, with a vile crown of frail bays,
Reward my muse’s white sincerity,
But what thy thorny crown gained, that give me,
A crown of glory, which doth flower allways;

The ends crown our works, but thou crown’st our ends,
For, at our end begins our endless rest;
The first last end, now zealously possessed,

With a strong sober thirst, my soul allends.
´Tis time that heart and voice be lifted high,
Salvation to all that will is nigh.

Annunciation

Salvation to all that will is nigh,
That All, which always is All everywhere,
Which cannot sin, and yet all sins must bear,
Which cannot die, yet cannot choose but die,

Loe, faithful Virgin, yields himself to lie
In prison, in thy womb; and though he there
Can take no sin, nor thou give, yet he'will wear
Taken from thence, flesh, which death's force may try.

Ere by the spheres time was created, thou
Wast in his mind, who is thy Son, and Brother,
Whom thou conceiv'st, conceiv'd; yea thou art now

Thy maker's maker, and thy Father's mother,
Thou hast light in dark; and shutst in little room,
Immensity cloistered in thy dear womb.

Nativity

Immensity cloistered in thy dear womb,
Now leaves his welbelov'd imprisonment,
There he hath made himself to his intent
Weak enough, now into our world to come;

But Oh, for thee, for him, hath th'Inne no roome?
Yet lay him in this stall, and from the Orient,
Stars, and wisemen will travel to prevent
Th'effect of Herod's jealous general doom;

Seest thou, my Soul, with thy faith's eyes, how he
Which fills all place, yet none holds him, doth lie?
Was not his pity towards thee wondrous high,

That would have need to be pitied by thee?
Kiss him, and with him into Egypt goe,
With his kind mother, who partakes thy woe.

Temple

With his kind mother, who partakes thy woe,
Joseph turn back; see where your child doth sit,
Blowing, yea blowing out those sparks of wit,
Which himself on the Doctors did bestow;

The Word but lately could not speake, and loe
It suddenly speaks wonders, whence comes it,
That all which was, and all which should be writ,
A shallow seeming child, should deeply know?

His Godhead was not soul to his manhood,
Nor had time mellow'd him to this ripenesse,
But as for one which hath a long task, 'tis good,

With the Sunne to begin his businesse,
He in His age's morning thus began
By miracles exceeding power of man.

Crucifying

By miracles exceeding power of man,
He faith in some, envy in some begat,
For, what weake spirits admire, ambitious hate:
In both affections many to him ran,

But Oh! the worst are most, they will and can,
Alas, and do, unto the immaculate,
Whose creature Fate is, now prescribe a Fate,
Measuring selfe-life's infinity to a span,

Nay to an inch. Loe, where condemned he
Bears his own cross, with pain, yet by and by
When it bears him, he must bear more and die;

Now thou art lifted up, draw me to thee,
And at thy death giving such liberal dole,
Moist, with one drop of thy blood, my dry soule.

Resurrection

Moist, with one drop of thy blood, my dry soule
Shall (though she now be in extreme degree
Too stony hard, and yet too fleshly) be
Freed by that drop, from being starved, hard, or foul,

And life, by this death abled, shall control
Death, whom thy death slew; nor shall to me
Fear of first or last death, bring misery,
If in thy little book my name thou enroll,

Flesh in that long sleep is not putrified,
But made that there, of which, and for which 'twas;
Nor can by other means be glorified.

May then sins sleep, and deaths soon from me pass,
That waked from both, I again risen may
Salute the last, and everlasting day.

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#2

RE: John Donne / La Corona

in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 11.04.2020 14:46
von Sneaker | 86 Beiträge | 171 Punkte

Himmelfahrt
Frohlockt, der Tag heut wird in Ewigkeit genannt,
im Strahlenkranz erstehen Sohn und Sonne auf,
Ihr alle, die euch Tränen und des Schicksals Lauf
gereinigt hat, den Lehm von Fehlern freigebrannt,

seht auf den Allerhöchsten: Wie er hier entschwand,
erhellt er euch die Dunkelheit, auf die er tritt,
er zeigt den Weg euch nicht allein, wenn auch sein Schritt
der erste war, so wie`s im Buch geschrieben stand.

Du starker Widder hast das Himmelstor gesprengt,
Lamm Gottes, hast den Weg mit deinem Blut getauft,
hast, Licht des Lichts, Erleuchtung für den Weg geschenkt,

erbarm dich unser, die dein Opfer freigekauft.
Und hat der Schöpfergeist dies Lied in mir entzündet,
gewähr, dass Lob und Dank sich siebenfach verbindet.

Fürbitte
Gewähr, dass Dank und Lob sich siebenfach verbindet,
als Band aus meiner tiefgläubigen Traurigkeit,
du Gott der Güte, einzig wahre Kostbarkeit,
du Quell der Tage, der die Tage in sich bindet,
doch nicht dass man mir eitlen Lorbeer windet
als Lohn für die Gedanken meiner Dienstbarkeit,
gib, was die Dornenkrone dir erwarb in Ewigkeit,
das Licht, das deinen Ruhm durch alle Zeit verkündet;
Der Schluss krönt unser Werk, doch du krönst unser Ende,
denn enden wir, ruhn wir in dir durch alle Ewigkeit,
nach diesem Anfang ohne Ende strebt allzeit,
mit unstillbarem Durst mein Herz, daß es sie fände:
So will die Seele sich wie meine Stimme hoch erheben:
Wer die Erlösung sucht, dem wird sie auch gegeben.

Verkündung
Wer die Erlösung sucht, dem wird sie auch gegeben,
das Eine, das Beginn und Sein und Werden fasst,
das ohne Schuld geschultert trägt der Sünden Last,
den Tod nicht kennt, doch seinen bittren Kelch wird heben
neigt , Jungfrau, sich zu dir, wird sich in dir ergeben,
gebunden sein in deinem Schoß als keuscher Gast,
dort keine Sünde finden, nur das Kleid der Hast,
das Fleisch, an dem der Tod sich messen wird im Leben.
Vor Anbeginn der Zeit warst du in seinem Geist,
im Sohn und Bruder, hast nun den in dir empfangen,
der dich gezeugt hat, dass man dich für immer heißt
nun Magna Mater, ist durch dich hinausgegangen,
das Licht ins Dunkel, trägst als Mensch, als Gottes Sproß,
die Unermesslichkeit im unberührten Schoß.

Geburtsstunde

Die Unermesslichkeit im unberührten Schoß
verläßt zur Stunde die geliebten Mauern,
wo er sich schwächte durch das Überdauern
bis zu der Zeit, da ihn die Welt sah, nackt und bloß.
Doch ach, für euch, war sie auch noch so groß
kein Platz, in einem Stall sah man euch kauern,
doch Sterne neigten sich, drei Könige erschauern,
sie wandten ab den Fluch aus des Herodes Schloß.
Siehst du mit Augen voller Glauben, wie da ruht
der alles hat, doch keinen Fleck sein Haupt zu betten?
Voll Gnade und Erbarmen kommt er uns zu retten,
der unser Mitleid braucht als Mensch aus Fleisch und Blut?
Küss ihn, dann reise mit ihm ins Ägypterland
Mit seiner Mutter, die den Schmerz wie du empfand.

Haus Gottes
Mit seiner Mutter, die den Schmerz wie du empfand
Kehr, Joseph, um sieh, wo dein Kind jetzt sitzt
die funkengleichen Phrasen abwehrt, die gewitzt
der Pharisäerhochmut staubkratzend erfand.
Die Schrift ward vordem ausgelegt , doch plötzlich fand
ihr Geist sich wundersam ins Wort gefasst, es blitzt
was je geschrieben wird, was einst in Stein geritzt,
aus einem kleinen Kind, als käms aus Gottes Hand.

Die Göttlichkeit war nicht mit Männlichkeit im Bund,
noch hatte ihn der Lauf der Zeit so reifen lassen,
doch wer ein großes Werk hat, der nützt jede Stund
und wird beim ersten Sonnenstrahl die Arbeit fassen.
So fing er schon im Morgen seines Lebens an
Wunder zu wirken, wie es Menschenkraft nicht kann.

Schädelstätte
Wunder zu wirken, wie es Menschenkraft nicht kann,
erweckte Glauben wie auch Missgunst auf den Straßen,
was Schwache liebten, ließ die Ehrgeizigen hassen,
die einen wie die anderen schlug er in Bann.
Doch war der Hass in Überzahl, sein Werk begann
das Reine zu verrufen und die Häscher fassen
den Herrn des Schicksals, ihn sein Los erfahren lassen,
das Göttliches erfährt als ein gemeiner Mann:
den nahen Tod, verurteilt, einsam und allein.
Er schleppt voll Qual sein Kreuz zur Schädelstätte hoch,
und trägt`s ihn dort, erduldet er es bis zum Tod;
Hoch aufgerichtet, Herr, siehst du den Sünder noch,
schenkt uns dein Leidensweg ein neues Morgenrot:
Erweich mit einem Tropfen deines Bluts mein Sein.

Himmelreich

Benetz mit einem Tropfen deines Bluts mein Sein,
mein Herz (ist es auch bald den Felsen gleich erstarrt,
bald viel zu weich, wo es im Fleischlichen verharrt)
ernährt sich durch den Tropfen, wrid vom Bösen rein,
und lebt durch ihn, und alle Furcht vor Todespein
fällt ab von mir durch deinen Tod, nie wieder narrt
sein Schrecken mich vor meiner allerletzten Fahrt,
trägst du mich in das Buch des ew`gen Lebens ein.
Der Mensch, der eingeht in dein Reich, wird nicht verderben,
wird neu erstehen nach dem zugedachten Plan,
und kann nur so, durch dich das wahre Reich einst erben,
wo Tod und alle Sünden ihm sind abgetan.
So auferstanden lass mich preisen unverwandt:
Frohlockt, der Tag heut wird in Ewigkeit genannt.

zuletzt bearbeitet 11.04.2020 14:54 | nach oben


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