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RE: Seite 227
in Mythologisches und Religiöses 16.02.2020 17:43von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Zitat von gugol im Beitrag #1
Hinter der Kirche
wo Dachrinne und Messbuben
um die Wette pissen
fand ich sie
zerrissen und feucht
vorn kaum zu lesen
aus 1. Korinther 13
... und hätte der Liebe nicht ...
hinten mit Kulli
I love you warte auf dich
hinter der Kirche
hallo Gugol
erst dachte ich (wegen der Überschrift) die Forums-Software spinnt, oder ich sei bei der Themen-Ansicht irgendwie in der Seitenzahl verrutscht: guter Eyecatcher!
nun, der Pfaffe kann nicht gewesen sein, der betatscht die Messdiener am liebsten in geschlossenen Räumen, wie etwa in der Sakristei, oder seelisch im Beichtstuhl. also geht es wohl um junge Menschen. es wäre mir im Prinzip ein schöner Text geworden mit einem originellen Entwurf für einen Liebesbrief aus Knaben- oder Mädchenhänden, wenn er nicht so angepisst daher käme.
deine Lyrik krankt für mich an deinem Hang, bald jeden Text mit einer zotigen Wendung oder sonst irgendwie, in oder zwischen den Zeilen, unter die Gürtellinie rutschen zu lassen. muß das sein? ich mag sowas nicht dauernd lesen.
und bitte nimm ein anderes Motiv für deinen Avatar. das jetzige stört mich.
Gruß
Alcedo
RE: Seite 227
in Mythologisches und Religiöses 16.02.2020 19:02von ugressmann • | 942 Beiträge | 929 Punkte
RE: Seite 227
in Mythologisches und Religiöses 19.02.2020 01:54von gugol • | 248 Beiträge | 130 Punkte
Alcedo, du bist nicht der einzige auf der Welt, der vom Eisvogel begeistert ist. Das "Motiv" ist übrigens ein eigenes Foto und nicht etwas aus dem Internet.
Dein pauschales Urteil über mich hängst du an einem Wort des Gedichts auf, was ich meinerseits als "unter der Gürtellinie" empfinde. Ich weiss grade auch nicht, an welche anderen Gedichte du von mir denkst. Ich bin sie jetzt alle durchgegangen, da ist gerade mal eines dabei, das ein deftiges Wort enthält. Deine Unterstellung ist eine bodenlose Frechheit, im Grunde Verleumdung. Aber mit deinem Statement machst du mir die Entscheidung leicht: Bleibt als Friede-Freude-Eierkuchen-Schnurrkätzchen-Moderatorengrüppchen unter euch. Das wars für mich hier.
Sorry ugressmann und danke für deinen Kommentar. Mit dir hat es nichts zu tun.
RE: Seite 227
in Mythologisches und Religiöses 19.02.2020 18:45von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Bitte sachlich bleiben!
Gugol spezialisiert sich nicht auf Zoten. Avatare werden hier selten zensiert. Auch ist dieses Foto unbestreitbar schön.
Echte Gründe hier die Plünnen zu schmeissen kann ich aber auch nicht entdecken.
Alle Lyriker sind sensibel. Wir sollten die Dünnhäutigkeit anderer User im Vorfeld berücksichtigen. Als Austragungsort für persönliche Spannungen wurde die Plauderecke, von aussen nicht einsehbar, eingerichtet.
Administrative Gruselgrüsse - mcberry
hi gugol,
mir ist nicht klar, und ich bin in diesem bereich auch nicht bewandert, welches buchexemplar auf seite 227 das hohelied der liebe beinhaltet. ich habe eine Bibel aus dem jahre 1957, da beginnt das buch ruth. dann habe ich eine großdruckausgabe aus dem jahre 1988. hier beginnt das buch josua auf seite 226. aber all das ist nicht relevant für diese besondere seite 227.
die motive "dachrinneregen" und die "pisse" der messbuben, wettereignisse, die doch schockieren, denn das was getränkt wird, vielmehr noch ertränkt, gar "ersäuft" ist eine deillusionierung, der verlust des glaubens, das wetteifernde draufpieseln auf das zerstörte, von liebe kann keine rede mehr sein. nur der aufmerksame, vielleicht der von erinnerungen heimgesuchte und getriebene, findet ausgerechnet hier etwas, was nicht begonnen wurde oder nicht stattfand oder verzweifelt zerrissen seinem schicksal überlassen wurde, aber welchem? wie beginnt hinter der kirche ein ende, das verstörend wirkt und wie endete etwas, was sich anbahnen sollte? ach, die derben bilder sprechen etwas eindeutiges aus, auch die zerrissene seite, landet sie doch an einem ort, wo sie nicht hingehören sollte und auch der text der rückseite gibt, beschädigt, nun preis, was vermutlich ein geheimnis einer liebe bleiben sollte. aber wer liebte hier wem und gab es hier jemand, dessen vertrauen missbraucht wurde? wurde hier eine falsche fährte gelegt? bitter, unverblümt ist der text, bitter ist das brachiale gesamtbild, ein antibild von liebe, nichts von dem idealischen erich fromms oder bonhoeffers bezüglich der liebe ist hier zu finden ...hinter der kirche
munkel
p.s.:kulli --- ich kenne nur die abkürzung kuli=kugelschreiber
nochmal bezüglich der sprache. die hier nicht gefällt. ich habe nicht mehr alles im gedächtnis, aber henry miller, bukowski haben auch derbe passagen in ihrem duktus oder denkt doch bitte an die filme von fassbinder oder die zotigen beobachtungen von zille, busch ...
die sprache in diesem text von gugol spiegelt für mich das radikale, extreme; liebe ist doch das höchste gut, was uns menschlicher im positiven sinne macht und nun gräbt diese geschichte nicht das hohelied der liebe aus, sondern die niederung, das abgründige, die abwertung, das scheinheilige, das zerrissene, schizophren wirkende. dieser krasse gegensatz von überhöhung und erniedrigung kommt jedenfalls aus meiner sicht durch die übertreibenden bilder zum vorschein. sie stoßen ab, hier bleibt nicht nur die liebe, viel mehr auf der strecke. das umtriebige, die scham, das ausgeliefertsein …alles wirkt oberflächlich, plakativ, verstörend und doch real. die seite 227, mit zwei botschaften versehen, ist zerissen und feucht, scheint nicht von dieser welt und ist doch zeugnis von viel mehr … ein verlust der unschuld, wer sollte hier sühnen, was ist hier geschehen, warum suhlen regen und pisse so gleichgültig. wahre liebe sollte langmütig sein und beschützt werden ...
munkel
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