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W. Shakespeare S. 60
in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 06.01.2020 19:58von Sneaker • | 86 Beiträge | 171 Punkte
Like as the waves make towards the pebbled shore,
So do our minutes hasten to their end;
Each changing place with that which goes before,
In sequent toil all forwards do contend.
Nativity, once in the main of light,
Crawls to maturity, wherewith being crown'd,
Crooked elipses 'gainst his glory fight,
And Time that gave doth now his gift confound.
Time doth transfix the flourish set on youth
And delves the parallels in beauty's brow,
Feeds on the rarities of nature's truth,
And nothing stands but for his scythe to mow:
And yet to times in hope my verse shall stand,
Praising thy worth, despite his cruel hand.
Wie Wellen, die zum Saum der Küste treiben,
verlandet uns die Zeit minutenweise,
und jede wird denselben Sand beschreiben
gleich anderen zuvor auf ihrer Reise.
Bist du in diese Welt hineingeboren,
geht‘s mühsam Richtung Reife, doch Erreichen
bedeutet nur, du hast schon halb verloren.
Was Zeit uns gibt wird durch die Zeit verbleichen.
Der erste Biss der Jugend kommt abhanden,
die schönste Haut wird tiefe Falten zeugen,
die Wunder dieser Welt in allen Landen
sich im Zerfall der Zeitenwende beugen.
Sei`s drum. Ich will trotzdem voll Hoffnung schreiben
wie wert du bist, für immer Du zu bleiben.
RE: W. Shakespeare S. 60
in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 06.01.2020 23:23von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Und auf den Endreim zu verzichten?
Das Original wirkt härter auf mich. Die letzten Zeilen lese ich als Klage oder sogar Infragestellung "seiner" Sense, also grenzwertig ketzerisch.
Übersetzung ist immer auch ein Stück Interpretation. Du hast sicher deine Überlegungen dazu angestellt.
Im Gesamteindruck "packt" die Übertragung den Inhalt, will sagen, es geht der Lyrik nichts Wesentliches verloren.
Gerne gelesen - mcberry
RE: W. Shakespeare S. 60
in Übersetzungen/Übertragungen/Lyrics 16.01.2020 04:42von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
Zitat von Sneaker im Beitrag #1
Wie Wellen, die zum Saum der Küste treiben,
verlandet uns die Zeit minutenweise,
und jede wird denselben Sand beschreiben
gleich anderen zuvor auf ihrer Reise.
Bist du in diese Welt hineingeboren,
geht‘s mühsam Richtung Reife, doch Erreichen
bedeutet nur, du hast schon halb verloren.
Was Zeit uns gibt wird durch die Zeit verbleichen.
Der erste Biss der Jugend kommt abhanden,
die schönste Haut wird tiefe Falten zeugen,
die Wunder dieser Welt in allen Landen
sich im Zerfall der Zeitenwende beugen.
Sei`s drum. Ich will trotzdem voll Hoffnung schreiben
wie wert du bist, für immer Du zu bleiben.
hallo Sneaker
hab grad deine zwei Versionen verglichen (die Urlaubsblues-Version im Sonett-Forum von 2008 mit diesem Topic hier) und sehe du hast dich verbessert. „du hast schon halb verloren“ ist gleich besser als „man hat schon auch verloren“.
auch Z2 ist besser, weil flüssiger und ohne Apostroph.
im Couplet hast du den Erden/erwerben-Reim gekillt. das ist gut.
das „Sei’s drum.“ sollte aber wohl auch noch gekillt werden. der kurze deutsche Satz wirkt unangemessen salopp und lässt den Vers stocken. die Zäsur wird zu stark im Jambus und es läuft auch dem Paarreim stockend zuwider. vielleicht sollte man / könnte man es hier auch mit zwei harten Kadenzen enden lassen? ob man dafür auf den Reim verzichten muss, wie Mcberry es vorschlägt? ich würde versuchen den Reim zu halten.
nicht ganz ernst gemeinter Longshanks-Vorschlag:
Trotz Tempus fugit hier mein Versfuß stehe
dein’ Wert zu preisen und nie mehr vergehe.
xXxXxXxXxXx
xXxXxXxXxXx
wie du siehst, schaffe ich selbst unter größter Anstrengung auch keine harten Kadenzen, aber immerhin eine ganz kurze Endsilbe e zum Paarreim, hehe.
jetz komm, Sneaker nimm Du dir das Couplet nochmal vor…
dann wird das hier eine runde Sache.
Gruß
Alcedo
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