Paris, am Abend um halb acht,
für alle war es abgemacht:
Man lud uns zum Dinieren ein,
wer sollte schon dagegen sein?
Das Restaurant ist wunderschön
von drin und draußen anzusehn.
“Train bleu” – der Name klingt im Ohr,
aus “fin de siècle” das Dekor.
Wohin ich meine Augen wende,
der Prunk nimmt nirgendwo ein Ende:
Das Bild gleich links stammt von Maignan,
das gegenüber von Burnand.
Als erstes gibt es einen Gruß,
der aus der Küche kommen muss;
ein feiner Erdbeerbrie de France,
mit Pfeffer drauf und Honigsauce,
schon bald gefolgt vom zweiten Gang,
dem zarten Lachs aus frischem Fang,
serviert in hauchdünn rosa Streifen,
die meist in Birkenrinde reifen.
So kam man dann zum dritten Gang,
den jeder gierig runterschlang.
Es war ein Entrecote vom Rind,
der Koch, ein echtes Wunderkind!
Ich glaub mein Bäuchlein wölbt sich schon,
da kommt doch wieder der Garçon,
serviert den Leuten im Akkord
Salat, garniert mit Roquefort.
Am Bund wirds eng, doch „nicht verkehrt“,
denkt jeder, der Dessert verzehrt,
es ist sogar mit Gold verziert,
was mich nun herrlich amüsiert.
Ob je ein König besser speiste,
der einst die Stadt Paris bereiste?