ich sehe dir zu wie du
mit runden bewegungen
voller kraft den leicht
klebrigen teig knetest und formst
bis er sich fast von selbst
in die form schmiegt

könnte ich doch auch nur
einmal dich weich kneten
nicht für den backofen
in hitze aber doch und
zum glühen bis deine augen
funkeln und glitzern

doch ach mir fehlt die rechte
hefe oder andres wunder pulver
das treibt und gärt bis es
erblühen lässt die verlockende fülle
deines lachens das mich heftiger
atmen lässt

doch wehe wenn zug den teig
in sich zusammen sinken lässt
wohl weil ich die zu und andere
taten gar zu ungenau abgewogen
hatte für deine köstliche
knospung und du so spröde

ungebacken bliebst

Hi Hannes,

ein Text, der mit runden Bewegungen zwischen Trivialität und Schlüpfrigkeit mit Schwung in die
Kurve geht. Die Zeilen schmiegen sich mit gelassener Eleganz und Hingabe in eine literarische Form.
Als Prosa wären mir die Verse mindestens ebenso gefällig gewesen, aber das ist Geschmacksache.
Und die kommt ja hier auf keinen Fall zu kurz. - Zum Auftakt der Woche gerne gelesen - mcberry

Danke, lieber mcberry. In Prosa hætte ich das sicher nicht ganz so hinbekommen :)