#1

A8 bei Ulm

in Parodien und Persiflagen 16.04.2016 08:32
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

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A8 bei Ulm


Ich fuhr im Audi
so für mich hin,
nach Stuttgart kommen
das war mein Sinn.

Ab Augsburg sah ich
den Stau entstehn,
das Bremslichtleuchten
war wunderschön.

Ich wollt schon wettern,
da hupt' es fein:
soll ich zum Fluchen
entstanden sein?

So fuhr ich volles
Karacho raus -
die Standspur führte
zum Grund des Staus:

Die Entenmutter
überquerte die Bahn
mit 16 Küken!
wie abgefahrn!

.
.


e-Gut
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#2

RE: A8 bei Ulm

in Parodien und Persiflagen 17.04.2016 18:01
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Hi Alcedo,

den Text kann man glatt runter rappen inklusive ein paar scheppernder Jamben als metrische Zäsuren.
Hier stört nix. Sind das nicht unsere alten Schüttelverse? Zeitgenössische Aufmachung steht ihnen gut.
So im Stau kommen dem Dichter sicherlich 'ne Menge lyrischer Impulse. Schönes Restwochenende - mcberry

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#3

RE: A8 bei Ulm

in Parodien und Persiflagen 18.04.2016 09:09
von yaya (gelöscht)
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Guten Morgen, Alcedo,

mit einer Volksdichtung, die ein Herz auf dem rechten Fleck beweist, liegst du immer richtig.
Überrascht bin ich aber doch. Ein Übungsgedicht? Und warum sollen das Vierzeiler sein?

Schnitzer wären in S3: weder hupt es "fein", laut und lästig kämen eher aus, noch wäre ein
handelsübliches LI "zum Fluchen entstanden". Das Versmaß in S5 kriege ich nicht wirklich raus.
Aber wahrscheinlich läßt du dem Vortragenden Spielraum für Frühlingsgefühle. Grüße von Yaya

zuletzt bearbeitet 18.04.2016 09:09 | nach oben

#4

RE: A8 bei Ulm

in Parodien und Persiflagen 18.04.2016 21:02
von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte

hallo Yaya

es ist eine Parodie auf Goethes „Gefunden“. es entstand bei und mit einer Hausaufgabe meiner Tochter. habs später nur noch ein wenig zurechtgetrimmt. es ist jetzt durchgehend zweihebig, inklusive Überschrift. allerdings sind es in Strophe 5/Z2 zwei anapästische Versfüße.
weil das queren der Autobahn dauert, weiche ich hier bewusst von der Vorgabe ab. ansonsten bleibt alles jambisch:
überquerte die Bahn
xxXxxX

es dauerte wirklich einige Minuten und die Entenmutter lief immer wieder erschreckt zurück, um es erneut zu probieren. die eine Fahrbahn hatte sie aber dann letztlich tatsächlich heil mit allen Küken geschafft.

das mit dem feinen Hupen ist natürlich auch der Vorgabe geschuldet („da sagt es fein“), es ist wohl an der Stelle auch ein wenig missverständlich. ich wollte eben das Ich weder wettern, noch Fluchen lassen, sondern durch das Hupen der anderen angestossen, versuchen lassen der Sache nüchtern auf den Grund zu gehen. nun ja, soweit meine Intention.

hallo mc

danke fürs den bescheinigten jugendhaften Sound. hatte extra versucht diesbezügliches Vokabular einzubauen (Karacho).

Grüße
Alcedo


e-Gut
zuletzt bearbeitet 18.04.2016 21:02 | nach oben


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