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Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 30.01.2016 07:18von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
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Schachspiel allein
Heute will ich Engländer sein:
c2 c4.
Was wär als Antwort angebracht?
Den kriege ich, wär doch gelacht,
dreh das Brett, die ganze Nacht -
Schachspiel allein.
Der schwarze Turm zieht gut hinein,
das behagt mir.
Weiß schafft die Rochade nicht
Meine Bauernkette: ein Gedicht
das jede Angriffswelle bricht,
so ist es fein.
Will mein Läufer Opfer sein?
Springer schlägt hier.
Verteidigung bin ich schon satt,
mal sehn was diese Stellung hat,
so setze ich mich selber Matt!
Schachspiel allein.
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RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 31.01.2016 23:07von der.hannes • | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte
Hallo Alcedo,
Die Zeilen finde ich seltsam berührend. Die Dramatik eines alleine in seinen Fantasien tief
begrabenen Einsamen findet sich - ähnlich der berühmten russischen Novelle - in diesen
kriegerisch motivierten Schachzügen. Es ist auch formal interessant: Lyrik mal ganz anders.
Da ich das Spiel nicht beherrsche, bleiben meine Einsichten strategisch oberflächlich. Grüße von Yaya
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 02.02.2016 23:18von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
@der.hannes:
cxd5, weil dann sofort deine Dame bemüht wird. und das wäre nicht gut für dich.
@yaya:
darf ich fragen welche russische Novelle? Lushins Verteidigung von Nabukov habe ich gelesen, aber das war ein Roman, keine Novelle. oder meinst du die Schachnovelle vom Stefan Zweig?
nein, bleiben sie nicht, deine Einsichten, yaya. ich glaube ich habe noch nie einen oberflächlichen Kommentar von dir gelesen.
Grüße
Alcedo
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 03.02.2016 10:15von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Hi allerseits!
Das Thema: Schach in der Literatur, ist überraschend gut recherchiert, oder bietet zumindest interessante
Links wie zum Beispiel diesen: lesekost........................................................... Fröhliches Schmökern!
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 09.02.2016 23:18von der.hannes • | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte
Zitat
Lushins Verteidigung von Nabukov habe ich gelesen
ich auch, wenn auch vor vielen Jahren,
und bin eigentlich nicht mehr ganz sicher, was drin stand. Jedenfalls so eindrucksvoll der Text, daß ich mich im Schachspiel versuchen wollte. Darin kam ich leider nicht weit mangels analytischer Perspektive von schwarzen und weißen Figurenkonstellationen auf Karomustern. Nicht mal deren genaue Funktionen konnte
ich mir dauerhaft merken. Seitdem hoffe ich, daß meine Möglichkeiten anderswo liegen. GGf. .... Grüße von Yaya
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 17.02.2016 19:27von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
hallo yaya
Nabokovs Protagonist verwandelt sich im Laufe der Handlung bis er zuletzt regelrecht zum Springer wird. nicht ohne Witz, der finale Fenstersprung in der Statur eines Springers.
es gab bisher nur eine Frau, die es in die Top-Ten der Weltrangliste geschafft hat: Judit Polgár.
über die im Schnitt geringere Spielstärke von Frauen gibt es verschiedene Hypothesen. keiner mag ich so recht glauben, außer den Freudianern, die behaupten der gegnerischen König sei immer der eigene Vater. da Töchter meist ein besseres Verhältnis zum Vater haben als Söhne, ergibt das eine nachvollziehbare Erklärung für das geringere Interesse am Mattsetzen des Königs beim weiblichen Geschlecht. da ist womöglich was dran. alle Schachtalente scheinen ein schwieriges Verhältnis zur Vaterfigur gehabt zu haben. auch bei Lushin hatte es Nabokov so konstruiert.
Gruß
Alcedo
Sind hier so viele Schachspieler?
Ich habe gerade ein anderes köstliches Gedicht darüber gefunden, aus dem Jahr 2011mit dem Titel 25 Watt. Muss gar nicht so einfach sein dieses Königliche Spiel.
Interessantes Gespräch, auch für einen Nicht-Schachspieler wie mich. Frage: wie "denkt" der modernste Schach-Roboter? Er hat kürzlich die/den besten (menschlichen) Schachspieler besiegt.
HajoHorst
Nur nicht ablenken; das ist schon unzählige Jahre her.
Hier ginge es mir um die nähere Betrachtung der literarischen Werke, zu den vorhandenen Beiträgen.
Interessant, dass zweimal schon das gleiche Thema, das Spiel gegen sich selbst , aufgegriffen wurde.
Gruß an Deine Heimatstadt!
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 27.09.2018 10:41von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
@Hajo:
merci fürs Intressantfinden.
Schachcomputer und Engines "denken" nicht, sondern rechnen oder rufen Daten ab, etwa aus den Eröffnungsbibliotheken mit denen sie gefüttert sind.
diese Engines schlagen heute mit Leichtigkeit jeden menschlichen Spieler bei längeren Bedenkzeiten, wie bei offiziellen Wettkämpfen üblich.
bei sehr schnellen Partien aber, (Bullet und Ultrabullet, mit Bedenkzeiten von einer halben Minute pro Spiel und weniger) und bei den Varianten wie Fischer-Schach (chess 960), Three-Check, Atomic oder Horde sind wir Menschen den ollen Maschinen immer noch überlegen.
Gruß
Alcedo
Zitat von Prolet im Beitrag #10
Ich habe gerade ein anderes köstliches Gedicht darüber gefunden, aus dem Jahr 2011mit dem Titel 25 Watt.
meintest du diesen Text von dir? 25 Watt
wie arm ist das, auf solche Weise den eigenen Fred pushen zu wollen!
hör auf mich zu stalken und zu belästigen, völkischer Prolet, Hans Volk, oder wie auch immer du dich nennen magst, halte dich aus meinen Fäden fern. das gilt für alle deine Pseudonyme und Zweitnicks, hinter denen du dich verstecken mögest.
hagy békén
Alcedo
Ich dachte Hajo ist ein Doppelnick mit HorizMan.Verwechselst Du etwas? Angeblich ist Hajo gesperrt, dem Du gerade geschrieben hast. Was wäre wenn ich Hajo wäre? Dann hättest Du mir geschrieben und zugestimmt oder doch nicht? Oder bist Du LAF?
Hier kennt man sich gar nicht aus.
RE: Schachspiel allein
in Düsteres und Trübsinniges 28.09.2018 01:20von HorizMan • | 127 Beiträge
Danke Alcedo, für die interessante Nachricht, dass gute Schachspieler bei kurzer Bedenkzeit den Roboter besiegen können. Ich fürchte, nicht mehr lange; die Dinger werden immer perfekter. (Poet Prolet hat sich geirrt, wenn er von "unzähligen Jahren " faselt, als der Schachcomputer Menschen besiegte. Ich nehme an die Finger von zwei Händen reichen zum Abzählen der "unzähligen" Jahre aus. Vielleicht überfordert ihn das.)
LG HorizMan/HajoHorst
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