#1

Nachstellen

in Liebe und Leidenschaft 06.12.2015 16:19
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Bild meinen Fluren,
Weiblichkeit weich, die verstört,
Du verzeitest die Uhren,
Hast mich bestört.

Lass mich verweilen,
Zeig deine blumige Pracht,
Was blüht soll nicht enteilen,
Schütze sie sacht.

Raube den Göttern,
Die nur von Menschen erdacht,
Warst endlich bei den Spöttern,
Hast mitgelacht.

zuletzt bearbeitet 07.12.2015 08:14 | nach oben

#2

RE: Nachstellen

in Liebe und Leidenschaft 08.12.2015 15:36
von yaya (gelöscht)
avatar

Guten Tag, lieber Otto,

der Stil dieser Zeilen ist gleichzeitig alt und auch wieder sehr modern in seiner Verknappung.
Das gefällt mir schon mal sehr gut.
Ein paar Einzelheiten:
S1Z4 "bestört" als Wortneubildung aus betört und/oder verstört macht für mich wenig Sinn.

S2 scheint mir mit reimgeschuldetem "sacht" - soll die Pracht sich selbst schützen? - die schwächste Stelle.

S3 fordert zum Raube auf, ohne das Delikt zu kennzeichnen; es scheint gleichgültig zu sein: Nimm was geht!
Z3 "Warst endlich bei den Spöttern," irritiert mich metrisch und inhaltlich, ohne daß ich es genau auf den Punkt
bringen kann wieso. Vllt eine Verständnisstörung.
Sollte jedwede irdische Pracht schon immer dem Spotte verfallen? Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Grüße von Yaya

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