Hallo Elektra,
welchen Verlust mag das LyrI betrauern? In meinem ersten Lesen verstörte das Rechtschaffene der Reglosigkeit und ich meinte man könne das Adjektiv getrost weglassen, aber im zweiten Lesen erschloss ich mir einen Zusammenhang, der eine Schuldaufarbeitung beinhaltet, die einem Schuldbeladenen zurecht und mit Recht das Lebendige verweigert, ja es mit Netzen so immobilisiert, dass das LyrI den Schmerz der dritten Strophe erleben muss, um zu begreifen, wie Außenwelt versinken, verschwinden und verstummen kann, wenn die Trauerarbeit im Innern noch nicht abgeschlossen ist. Gelingt dem LyrI diese Chance wirklich wahrzunehmen? In der vierten Strophe wird die Absicht bekundet, umzukehren, sich dem Leben, mit Hoffnung und brennender Lust, wieder zuzuwenden. Fast lese ich darin eine Selbstsuggestion, die ins wirklich Ungewisse führen könnte, wenn zuvor keine tiefgründige Auseinandersetzung passiert ist! Aber immerhin könnte dem LyrI, wie einst Pinnoccio oder Buratino, etwas gelingen, was allen Melancholikern Hoffnung macht, Bekenntnisse umzusetzen ....
Es grüßt der Munkel