#1

versterben gestern wie heute verstorben

in Philosophisches und Grübeleien 04.07.2014 21:17
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

versterben gestern wie heute verstorben

verrate mir den grund
für den abgrund in uns

allen ohne ausnahme

die wir in den krieg ziehen

bevor wir untergingen
ob mit ob ohne liebe und
glauben erhoffend

wir sterben gestern
und morgen und
heute starben wir

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#2

RE: versterben gestern wie heute verstorben

in Philosophisches und Grübeleien 15.07.2014 19:30
von salz (gelöscht)
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Das gefällt mir ganz toll, Hannes,

und die ersten beiden Zeilen gehen mir im Kopf herum.
Z3 habe ich "allein ohne ausnahme" gelesen und kriege "allen" grammatisch auch nicht hin. Verschreiber?
Klar ziehen wir alle in den Krieg, weil die Welt ein Kampfplatz ist. Und immer war.
Untergehen werden wir dann wohl auch alle irgendwann samt unserer persönlichen Lebensanschauung. Ein
Bündel unverbrauchter Hoffnung noch im Gepäck. Sterben satt, stündlich tausend Tode. Du drückst mehr
als eine Stimmung aus, es ist ein Abdruck vom Zustand der inneren Welt. Zumindest meiner. Salzige Grüße XXX

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#3

RE: versterben gestern wie heute verstorben

in Philosophisches und Grübeleien 18.07.2014 22:30
von der.hannes | 1.768 Beiträge | 1750 Punkte

Liebe salz,

danke für die aufmunternden Worte zu diesem Gedicht, das - nebenbei gesagt - trotz seiner relativ einfachen Bauart selbst mir als ganz gut gelungen erscheint - das kann ich bei meinen Gedichten meist nicht so recht beurteilen, obwohl die "trefferquote" wächst.

Das "allen" habe ich schon so gemeint:

"für den abgrund in uns allen, ohne ausnahme"

wäre die intendierte Lesart. Aber wie immer lesen die LeserInnen anders, was - ich spannend finde!

es grüßt
der.hannes

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