#1

Weihen der jünger

in Parodien und Persiflagen 15.06.2014 11:30
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Sie sangen eigenartig im verborgen,
Zuweilen wispernd tönten liedermeister
Aus fremden blicken, blau umwölkten sorgen
Auf tiefem grund, dem schatten weitgereister.

Manch langes schweigen schwang in später stunde,
Und wider, wiederholend rührten klagen
Im kreisgefühl, verstörte jene runde
Bedauernd, nie geprobtes, gott zu wagen:

Den tanz der engel fremder menschenspötter
In schilfen aufgeregter stromgenüsse
Hindrohend auf die totgeglaubten götter,
so, eifersüchtelnd zeugend, eigne flüsse.

Dann säumten träume, jüngersterne tränten,
Die ihren meister tröstend sicher wähnten.


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Das Gedicht thematisiert aus meiner Sicht die Beziehungsverhältnisse des Dichters Stephane George.

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#2

RE: Weihen der jünger

in Parodien und Persiflagen 15.06.2014 12:52
von yaya (gelöscht)
avatar

Guten Morgen, preisgekrönter Ottone,

diese Zeilen lese ich nicht unbedingt als Persiflage. Da hockt was im Gebüsch, das knistert und flüstert.
Genau so beginnt eine Umsturzbewegung. Anfangs nehmen sie sich selber nicht ernst, die da murren
und zaudern. Aber die Stimmung kann plötzlich umschlagen. Für mich scheint hier ein Augenblick fest-
gehalten, der noch kindliche Hoffnung gehegt, es möge ein guter Gott, eine mächtige verständnisvolle
Autorität, alles wieder richten. Der Leser darf selbst erwägen, wie wahrscheinlich das ist. Grüße von Yaya

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