Refugium Litteralis


Ich lief auf vielen Straßen, schritt Regenbögen, ritt Seifenblasen,
strich Segen flötend über Narben deiner gewebten Grashalmsaaten.

Im tiefen Schilf, am Rand, am Saum, dort leckte selbst der Wellen Schaum,
der um die Füße wehte, im stillen Stand den wüsten Sand
der Phantasie und zog um jeder Seite Rand Magie.

Und schließ ich die Augen, folge, steig auf
roten Pfaden säumender Tauben, die sich wandeln,
schwanenschwingend, liedersingend von schwarz auf weiß zu blau.

Dort treff ich dich wieder und immer und wieder,
kein Tropfen ohne Salz im Meer der Ringe.

Nichts endet.

©

Nochmal guten Morgen, Gedichtbandage,

diesen Text habe ich als Ausflug ins Land der Literatur aufgefasst und wieder gefällt mir die Sprache:
"zog um jeder Seite Rand Magie."
So funktioniert die Fantasie! Wohlan ihr Dichter, Weltenrichter, hell erleuchten eure Lichter.

Sprachgefühl und Stil hast du bewiesen, jedenfalls meiner Meinung nach. Freie Verse weiß ich immer zu
schätzen, auch wenn ich selbst anders schreibe: Manchmal überschwänglich altmodisch. Grüße von Yaya

Mir gefällt er sie auch, liebe Gedichtbandage,

diese binnenreimgetragene Lyrik, wie auch der interessante Aspekt, auf diesen Wanderpfaden immer
wieder einem LD zu begegnen. Dieses las ich auf einer Meditationsebene als Selbst, als zur Ganzheit
fehlende dunkel schattierte Hälfte, die zu finden wir hernieden endlos herumzutrotteln genötigt sind.

Nur ein möglicher Interpretationsversuch. Ganz bestimmt gibt es andere und bessere. HG - mcberry

hi gb,

zum mitträumen geeignete zeilen. zwar kam ich rhythmischen halt suchend immer wieder aus dem takt,
doch darf man schließlich so schreiben.
die wiederholung von gras in z3 ist unnötig - wie gefällt es dir im tiefen schilf? und neue zeile ab dort.
anschließend weht der wellen schaum um die füße herum. - aber das stört mich das nicht wirklich.
z7 stolperte ich grammatikalisch: rote pfade gesäumt von tauben oder nicht?
beonders gelungen ist der gebrochene meeresringelreim am schluß. sehr gerne gelesen. tschüs chip

liebe yaya,
wieder meinen dank dir, es freut mich dein gefallen.

mcberry,
ebenso dir dank für das wohlbefinden und die mögliche interpretation.

chip,
das schilf nehme ich, den zeilenumbruch lasse ich. danke!
z7 soll so, im kontext zu z6, intention: folge dem roten faden, eingefasst, zeitlos, abseits der realität - so die säumenden tauben, das umgebende als auch das selbst darin, vlt. zu verschwommen als bild?

dank euch fürs lesen und eure sicht!!!

hg
gb.