für zu mager befunden am bahnhof
ab- das gepäck aufgegeben
war die stimmung im abteil gedrückt
befremdlich auch das kinderheim
allein karl may im regal machte mut

gewogen und einheitsverpflegt
schliefen wir zu acht in einem saal
auch mittags herrschte ruhepflicht
danach war dann endlich zeit
für old shatterhand und winnetou

zum schwimmen gings an den see
mit blutegel im uferschlamm
als einschlafhilfe gabs gespenster
geschichten die decke hochgezogen
haben wir trotzdem zugenommen

Guten Tag, Perry!

Du rufst Erinnerungen hervor. Deine Beschreibung lässt mich darauf schließen, der Schreiber kennt die Zeit nicht nur vom Hörensagen, sondern hat sie erlebt. 'S ist schon ein bisserl länger her, als wir den geschnitzen Hölzern nachsahen, wie sie den Bach hinuntertrieben. Zu schnell wurden wir zum Zurück gedrängt, in ordentlichen Reihen, weil uns die Verpflegung erwartete und die Ruhepflicht. - Gelungen mit wenig Worten und viel Inhalt!

Gruß
Joame

Hallo Perry,

gefällt mir auch und weckt etwas sentimentale Rückblicke. Die Zeit rutscht hinter uns weg.

Zitat

---

(spielen) mit blutegeln im uferschlamm

---

aber sonst habe ich nichts auszusetzen. Mit den Jahren klappt auch Zunehmen immer besser. Grüße von Yaya

Hallo Joame,
ja da steckt Autobiografisches mit drin. In den Fünfzigern geboren, gehörte ich zu den Nachkriegskindern, die in sogenannten Erholungsheimen aufgepäppelt wurden.
Freut mich, dass die Bilder Erinnerungen transportieren.
Danke fürs "gelungen" und LG
Perry

Hallo Yaya,
danke, dass Du mit zurückgeblickt hast.
LG
Perry