changierende schattenwürfe auf den steinen
von wasser gehöhlt in fluten geschliffen
kaum langlebiger als papierene schiffe

immer schneller jagt die zeitenwende
uhrzeiger um uhrzeiger und eindrücke verschwinden

die brandung spült die spuren
deiner füße erst tief ein - bis du gehst

exponentiell verschwinden die jahre in jahrzehnten
tage der kindheit sind mühelos länger
als wochen
als monate
im später

als jahre im wachsenden vergessen
des täglichen zugunsten der kristalle
des früh erworbenen wissens

dein blick von eben trifft anderes
ganz ohne richtungswechsel

denn alles zerfließt in der zeit

den schattenwürfen hinnerherspringen lieber hannes

macht laune und noch besser sind papierschiffchen. klar kann ich schwimmen will aber nicht. wasser
fließt unangenehm wie auch nicht ungefährlich. frei schwebende aufmerksamkeit vergißt selbst zeit.
ohne den bezug zur beute von gestern und mal im ernst welchen nutzen sollte mir die denn heute
noch bringen fällt vergangenheit als ein schatz an wissen und erfahrung dem morgen anheim. reue
ist irrtum da müßig. ziehen wir unsere lehren und gestalten gegenwart mit immer neuem schwung.
kristalle reflektieren matt unser spiegelbild. gefühlte erkenntnis liegt tief in den knochen. miau alba

Gefällt mir sehr gut, lieber Hannes,

diese Betrachtung irdischen Zeitlaufes.
Gefaltetes Papier nimmt den Leser mit auf einem immer schneller fließenden Wasserweg.
Z7/8 unterbricht den Fluß, nimmt andererseits das Wassermotiv wieder auf, welches die Schiffchen trägt
und gleichzeitig ihre Spuren verwischt. Die verschwindenden Jahrzehnte scheinen dem Leser in kristalliner
Form neu entgegen zu wachsen. Doch seiner Lebendigkeit beraubt erschreckt so viel verkrustetes Wissen.
Blickrichtungswechsel? Wenn wir können ... oder besser die nach uns.
Vllt hat Chip doch recht und "Hoffnung beruht auf dem träumenden Androiden". HG - mcberry

Liebe alba,

es wäre sicherlich sehr interessant zu wissen, ob katzen, denen man ja Bezüge zur Sphinx nachsagt, eher statische Welten wahrnehmen oder ob sie im Augenblick leben und fliessen lassen.

es grüßt
der.hannes


Lieber mcberry,

wasser ist natürlich DAS medium für panta rhei. Auch die Kristalle lösen sich darin irgendwann auf - in der Regel.

es grüßt
der.hannes