Der alte Rabe sitzt auf seinem Draht
und sinnt, wann er zuletzt sich satt gefressen.
Dann döst er ein und träumt ganz selbstvergessen
von seiner allergrößten Heldentat.
Er war noch jung und fraß sich satt an Saat,
als eines Aares Schatten auf ihn fiel.
Oh Weh, des Raben Schwester war das Ziel!
Was soll er machen? Hilfe! Wer weiß Rat?
Da sieht er einen Jäger gleich beim Bus,
der schnarcht, die Büchse gleitet aus den Händen.
Ja, so kann er vielleicht das Schicksal wenden!
Er fliegt Attacke, schrecklich dröhnt der Schuss...
Die Kugel zischt vorbei hoch in die Lüfte,
der Adler fällt getroffen in die Klüfte.

Drei vierzeilige Kreuzreime und ein Paarreim, lieber Hannes,

echt neckisch, das mag ich wohl leiden. Schließlich dient der weidmännische Beitrag zur Arterhaltung eines durchtriebenen Rabenviehs, das kommt wohl aus.
Obwohl fablelähnlich vermenschlichte Darstellung von Tieren offensichlich ist, darf den intelligenten Biestern zugetraut werden, daß sie uns gezielt aufhetzen, ihnen die Beutejäger vom Hals zu halten, vor denen sie mehr
Angst haben. Verleiht der Sache besonderen Reiz, finde ich, dass vllt mehr als eine Fabel drin ist. HG - mcberry

Hallo mcberry,

ja, vllt. kann man sich noch etwas mehr in dieses Sonett denken als eine Fabel von einem "schlauen Rabenaas".

Danke und noch einen schönen Feiertag

es grüßt
der.hannes